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Hearthstone Grand Prix Atlanta 2017

LAOLA1 Foto: ©

Gerade noch vor einer Woche konnten wir relativ neue Hearthstone-Talente in Valencia bestaunen. Am vergangenen Wochenende wurde bereits der nächste Grand Prix in Atlanta, USA, ausgetragen.

Dort gaben sich altbekannte Profis und Newcomer die Ehre, die Meta in Un'Goro wieder ein wenig weiter zu entwickeln. Die Dreamhack-Events, mit ihren fairen Ausgangsbedingungen, sind immer wieder der ideale Ort, um neue Talente früh zu identifizieren, aber auch um neue Deck-Ideen aufzuspüren.

Die derzeitige Expansion scheint einen besonders fruchtbaren, vielleicht sogar vulkanischen Boden für Kreativität zu bieten. Selbst kurz vor der neuen Erweiterung "Ritter des Frostthrons" beweist die Dreamhack Atlanta, dass Kreativität beim Deckbuilding immer noch belohnt wird.

Kurz sah es in diesem Turnier voller knapper Games tatsächlich so aus, als ob die alte Garde das Turnier im Griff hätte. Chakki, der 2016 die Dreamhack in Austin gewann und seit 2015 in der Szene relativ erfolgreich mitmischt, erreichte das Viertelfinale. Obwohl er in dieser Begegnung gegen JustSaiyan, der auch kein unbeschriebenes Blatt ist, in Führung lag, konnte der Jade Druid die Serie noch herumreißen.

Der Jade Druid war im Allgemeinen das Deck des Turniers. Teilweise wurde der Druide sogar ganz frech gegen Pirate Warrior gewählt. Dies scheint fast wie ein Schlag ins Gesicht aller Krieger. Das Piraten-Deck wurde nämlich ursprünglich als Konter gegen diese Art von Druide designt. Durch die neuen Karten "Earthen Scales" und "Primordial Drake" scheinen sich die Gewinnchancen dieses Match-ups stark verschoben zu haben.

Überraschend war auch der Lauf von Naiman. Um diesen ehemaligen Gewinner der 2016 Europe Winter Championships wurde es eine Zeit lang etwas ruhiger. Deshalb scheint sein Auftauchen im Halbfinale umso überraschender. Mit einem sehr spannenden Secret Mage ohne Ice Blocks und zwei Burgly Bullys schaffte er es so weit. Leider läutete genau dieses Deck seinen Niedergang im Semifinale ein.

Die Underdogs

Doch zwei eher unbekannte Spieler aus den USA waren die wahren Helden in Atlanta. Zumindest außerhalb der amerikanischen Szene kannten nur wenige Spieler diese beiden Newcomer auf dem internationalen Hearthstone-Parkett.

noblord hatte mit seiner lockeren und sympathischen Art schnell viele neue Fans hinter sich. Außerdem überraschte er mit einem äußerst spannenden Schamanen, der schwierig zu benennen ist. Darin befanden sich alle üblichen Token-Karten des Evolve Shaman, aber Evolves und Doppelgangster fehlten. Dafür steckten Jade Spirits als neue Elemental und ein Kalimos darin, der sich als genialer Zusatz herausstellte. Gegen Freeze Mages bot das Elemental Legendary zusätzliche 12 Punkte Heilung und gegen Paladin oder Druid zusätzliche 6 Punkte Schaden über einen Taunt hinweg.

Die volle Liste dieses speziellen Decks findet ihr hier.

Mit dieser besonderen Deckwahl hatte sich noblord den Einzug ins Finale durchaus verdient. Dort traf er auf DrJikininki aka DrJ. Die beiden schenkten sich viele bedeutungsschwangere Blicke und Lacher, aber nichts auf dem Hearthstone-Spielfeld.

Im ersten Game waren selbst zwei Forbidden Healings nicht genug gegen den Pirate Warrior von DrJ. Im zweiten Game gegen den gerade beschriebenen Schamanen fehlte jedoch letztendlich ein Schadenspunkt. Selbst der Freeze Mage konnte sich nicht gegen das innovative Deck durchsetzen, aber nach einem doppelten Swipe dominierte der Jade Druid das Board sehr eindeutig und ohne Board können aktuelle Schamanen nicht gewinnen – selbst mit Kalimos.

Es ging also in ein finales Match 5. Es handelte sich um ein Mirror Match mit absolut identischen Druiden Decks mit Yogg'Saron auf beiden Seiten. Passender hätte das Finale in Atlanta nicht enden können. Schon ab Runde 7 begann noblord an den alten Gott zu beten. Dieser drehte auch fast das Game herum, aber als ein Auctioneer mit 5 Leben nicht gecleart werden konnte und DrJ noch ein Jade Idol fand, war es einfach vorbei.

DrJikininki war ein verdienter Sieger, umarmte jedoch sofort seinen würdigen Gegner noblord. Ein freundlicheres Finale gab es im Jahr 2017 wohl noch nicht.

 

von Patrick Berger

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