Die nächsten Aufgaben lauten Lafnitz, Vienna und Rapid II. Die Rote Laterne ist ein Ballast, den die Dornbirner am liebsten weit von sich wegschieben würden, doch die Realität ist hart und zeigt den Aufholbedarf auf.
Spieler müssen sich "so schnell wie möglich an diese Liga adaptieren"
Woran es noch hapert oder worum es sich bei den Kleinigkeiten handelt, die Orie offen anspricht?
"Wir haben in den ersten drei Spielen immer eine Rote Karte bekommen. Wir haben in den ungünstigsten Momenten individuelle Fehler gemacht, wodurch wir auch Spieler verlieren. Wir haben im letzten Spiel sogar einen Elfmeter verschossen, wo man noch einen Punkt mitnehmen kann."
Der Sportchef führt dies vor allem auf die fehlende Erfahrung im Kader zurück. Viele Spieler hätten vergangene Saison noch in der Regionalliga und darunter gespielt oder kommen direkt aus der Akademie. Die Unterschiede zu gestandenen 2. Liga-Teams habe man in den ersten Runden deutlich gesehen.
"Das sind sehr wohl Spieler mit Potenzial und Talent, aber sie müssen sich jetzt so schnell wie möglich an diese Liga adaptieren. Denn hier werden solche Dinge einfach bestraft und gnadenlos ausgenützt", so Orie, der auch auf die Rückkehr der angeschlagenen Spieler hofft, um von der Kaderdichte her weitere Schritte setzen zu können.
Keine Schwarzmalerei, aber auch keine Transfers mehr geplant
Apropos Kader: Ein Nachrüsten auf dem Transfermarkt scheint nicht mehr eingeplant zu sein. "Keine budgetäre Möglichkeit im Moment", so der Tenor beim Zweitligisten, der jedoch nichts endgültig ausschließen will.
Das "Rot-Problem" sei von Trainer Thomas Janeschitz mit Sicherheit angesprochen worden, auch wenn Orie von unglücklichen Entscheidungen spricht. "Es ist nicht alles so gut gelaufen natürlich, wir verstecken uns da nicht oder jammern, aber es waren einfach viele Entscheidungen, die nicht für uns gepfiffen worden sind. Das müssen wir akzeptieren und wieder auf die richtige Seite kommen."
Optimismus ist ein wichtiges Gut im Fußball, Geduld ist das andere. Da große Sprünge in Dornbirn ohnehin nicht an der Tagesordnung stehen und kleinere Brötchen gebacken werden, wirft man die Flinte nicht so schnell ins Korn.
Schwarzmalerei ist obendrein nicht nach dem Geschmack von Orie. "Wer mich ein bisschen kennt, weiß sowieso, dass ich ein sehr positiver Typ bin. Wir glauben daran, was wir hier gemacht haben, mit hundertprozentiger Überzeugung. Ich sehe auch jeden Tag wie hier akribisch gearbeitet wird und Thomas die Mannschaft mit Geduld fordert und entwickelt. Das ist entscheidend."
"Wir können im Moment schon noch damit leben"
Bei einem kleinen Klub mit überschaubarem Budget sei es nicht möglich "alles mit Finanzen zu regeln". Die Besinnung auf eigene Stärken und die Enwicklung des Dornbirner Spiels steht im Vordergrund, auch wenn den Verantwortlichen natürlich bewusst ist, dass Fußball ein Ergebnissport ist.
"Aber es gehört auch dazu, dass man manchmal Sachen in Kauf nehmen muss, die jetzt so passiert sind bei uns. So lange das von allen Leuten richtig beurteilt wird, können wir im Moment schon noch damit leben und sind noch guter Dinge, dass wir bald anschreiben werden."
Zeit wird's! Der erste Schritt oder die ersten Punkte visiert die Janeschitz-Truppe im Auswärtsspiel in Lafnitz an, die Steirer sind mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet und haben somit sechs Zähler mehr am Konto als der Konkurrent.
Nun muss Dornbirn die Lehren ziehen und die fehlenden Kleinigkeiten ausbügeln, damit Ories positive Stimmung erhalten bleibt.