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FAC? "Es muss endlich Ruhe einkehren"

LAOLA1 Foto: ©

Zwei Floridsdorfer unter sich!

Am Stammtisch bei Andy Ogris nahm als erster Gast Peter Pacult Platz. Deshalb wurde auch der FAC, "ihr" Verein aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk, zum Thema. Für Ogris ist der Verein eine Herzensangelegenheit, obwohl vor allem seine Verbundenheit zur Wiener Austria bekannt ist.

"Der FAC ist mein Stammverein, wo ich aufgewachsen bin, wo ich das Fußball spielen – mehr oder weniger – gelernt habe. Ich wünsche ihnen, dass sie irgendwann einmal eine Saison haben, wo sie vielleicht einmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben", gesteht der Ex-Stürmer, der in den vergangenen fünf Jahren kaum Verbesserungen erkennen konnte.

Pacult hingegen ist sogar im Beirat des FAC aktiv, war 2015 auch Trainer, zerriss seine ersten Fußballschuhe beim Klub und wuchs direkt neben dem Platz auf. Am Sonntag ist er zudem Co-Kommentator beim LAOLA1-Topspiel zwischen Austria Klagenfurt und dem FAC (ab 10:30 Uhr im LIVE-Stream).

"Es geht um die Gesamtentwicklung der Mannschaft und da hoffe ich schon auf Besserung. Wenn man die letzten fünf Jahre hernimmt ist man eigentlich vier Mal abgestiegen, zwei Mal gerettet durch Liga-Reform und jetzt durch Corona. Gott-sei-Dank, weil es ist auch wichtig für Floridsdorf, dass sie drin bleiben."

Die Probleme, welche die beiden Fachmänner orten, decken sich: Im Verein ist einfach immer wieder zu viel Unruhe.

"Damir der Verein mal auf gesunden Füßen steht"

Ob man nach Jahren im Kampf gegen den Abstieg wieder ein fixer Bestandteil der 2. Liga werden kann, wird sich laut Pacult in dieser Saison weisen. Der Start war nicht unbedingt vielversprechend, Ups and Downs ziehen sich weiter durch die Spiele der Wiener.

"Jetzt hat man wieder einen neuen Trainer geholt, der die Mannschaft ein bisschen umstrukturiert hat, man hat doch einige Spieler verloren", weiß Pacult. Miron Muslic ist mittlerweile der zwölfte Trainer, der seit dem Frühjahr 2015, also seit knapp mehr als fünf Jahren, den FAC coacht - inklusive Interimstrainer.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Von Kontinuität ist keine Spur, von einem langfristigen Plan ebensowenig. Dadurch entfaltet sich Unruhe im ganzen Verein, der auch die sportlichen Leistungen überschattet und wenig Licht am Ende des Tunnel erkennen lässt - wenn man Ogris und Pacult Glauben schenkt.

"Diese Unruhe, die in diesem Verein herrscht – da hoffe ich, dass Peter im Beirat trotzdem sein gewichtiges Wort reinhaut und ihnen immer wieder die ruhige, sachliche Situation beschreibt, dort endlich mal ein bisschen Ruhe einkehrt, der Verein mal auf gesunden Füßen steht und auch mal einen gesicherten Platz im Mittelfeld erreicht – vielleicht mit Andocken nach oben hin", wünscht sich Ogris.

"Bei Sahanek scheiden sich bei mir die Geister"

Vor allem müsse mehr Struktur erhalten bleiben, um mittelfristig etwas aufzubauen und "nicht wieder sofort die Reißleine gezogen wird beim Trainer. Auch mit den Spielern hat es immer wieder Reibereien gegeben".

Beide haben die letzten Spiele ihres Heimatbezirks-Vereins beobachtet. Die Niederlage gegen Lafnitz und das 0:0 in Innsbruck waren laut Pacult mehr Kampf als Krampf, gegen Rapid II waren schon mehr spielerische Ansätze zu erkennen, gegen Kapfenberg jubelte man über ein 4:0.

Vor allem von einem Führungsspieler erwartet Pacult aber noch viel mehr: "Bei Marco Sahanek scheiden sich bei mir die Geister. Ich weiß, was er kann und was für Qualitäten er hat. Die Kritik ist einfach, dass ich sie zu wenig sehe. Natürlich übertünchen die zwei Tore gegen Rapid II alles, aber Marco hat für mich eine richtig, absolut hohe spielerische Qualität. Er spielt jetzt auch ein bisschen auf einer anderen Position, was ich gar nicht so schlecht finde, weil er dort gewisse Freiräume hat. Aber er ist für den FAC unheimlich wichtig, er ist ein Spieler, der ein Spiel entscheiden kann."

Beim FAC steht eine Menge Arbeit bevor. Zwei Floridsdorfer werden ganz genau hinschauen, wie sich "ihr" Verein entwickelt.

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