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Vienna-BW Linz: Großer Unmut nach Abbruch

Vienna-BW Linz: Großer Unmut nach Abbruch Foto: © FC Blau-Weiß Linz

"Also ich muss echt sagen: So etwas habe ich 35 Jahren Fußball noch nicht erlebt", ärgert sich Tino Wawra. Der Sportchef des FC Blau Weiß Linz ist aufgebracht.

Das Testspiel des Titelverteidigers der Admiral 2. Liga gegen den First Vienna FC ist ordentlich schiefgegangen. Spielabbruch kurz vor dem Ende der ersten Spielhälfte. Zwei Rote Karten gegen Spieler, denen nun in der Meisterschaft Sperren drohen.

Die Partie verlief im ersten Durchgang ohne besondere Vorkommnisse, die Oberösterreicher führten durch Treffer von Matthias Seidl und Danilo Mitrovic mit 2:0. Dann kam die 38. Minute und alles eskalierte.

BWL-Profi Fabio Strauss berichtet: "Für mich war es eigentlich nicht viel. Wir sind uns gegenüber gestanden und haben ein paar Worte ausgetauscht. Ich habe mich losgerissen und Daniel Luxbacher hat mir einen Rempler gegeben und mich weggeschubst. Mehr war es nicht."

Referee Safak Barmaksiz zeigte beiden Kickern die Rote Karte wegen Tätlichkeit. "Keiner wusste wirklich warum. Es war völlig überzogen", sagt Strauss. Wawra, der wegen einer Quarantäne das Spiel per Video-Stream verfolgt hat, erklärt: "Man sieht, dass sich Strauss in einem Zweikampf vom Gegenspieler losreißt, mehr nicht."

Abtritt beider Teams

Betreuer beider Teams intervenierten daraufhin, doch die Stimmung zwischen dem Unparteiischen und den beiden Klubs heizte sich immer mehr auf. Daraufhin einigten sich beide Vereine darauf, das Testspiel nicht mehr unter der Leitung von Barmaksiz fortführen zu wollen. Während der Schiedsrichter bereits die Heimreise angetreten hatte, wurde die Partie als Trainingsspiel fortgesetzt.

Wawra: "Der Co-Trainer der Vienna hat weitergepfiffen und es gab bis zum Schluss – wie auch vor den Ausschlüssen – kein einziges Problem. Alles war friedlich."

Der Referee zeigte sich den Linzern zufolge uneinsichtig. Strauss berichtet: "Ich bin danach zu ihm in die Kabine, aber auch da wollte er meine Erklärung nicht akzeptieren. Ich wollte mich auch irgendwie entschuldigen, aber eigentlich weiß ich gar nicht wofür."

"Er hat mich nur blöd angemacht"

BWL-Sportchef Wawra: "Ich habe danach auch versucht, mit dem Schiedsrichter am Telefon zu sprechen. Aber ich bekam nur arrogante und pampige Antworten, er hat mich eigentlich nur blöd angemacht. Er konnte mir nicht mal sagen, warum er unseren Co-Trainer ausgeschlossen hat. Dazu hat er im Spielbericht notiert, dass er unseren Cheftrainer Gerald Scheiblehner ausgeschlossen hat, der aber ebenfalls zu dem Zeitpunkt zuhause in Quarantäne saß. Ich glaube, das sagt schon viel..."

Nun drohen Strauss und Luxbacher Konsequenzen. Bei einer glatt Roten Karte in einem Testspiel ist eine Sperre in der Meisterschaft die Folge. Das ärgert Wawra besonders: "Ich bin der Letzte, der nicht intern Konsequenzen zieht, falls ein Fehlverhalten eines Spielers vorliegt. Aber so etwas können wir leider nicht auf uns sitzen lassen, noch dazu wo jetzt einem Spieler zu Unrecht eine Sperre in der Liga droht."

Vienna-Sportdirektor Markus Katzer erklärt auf Nachfrage von LAOLA1: "Wir werden eine Stellungnahme an den Strafsenat schicken, werden aber bis zur Verhandlung am Dienstag öffentlich keinen Kommentar abgeben."

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