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Herbst 2016: Gewinner und Verlierer SCR Altach

LAOLA1 Foto: ©

Dass dieser Herbst in die Geschichte des SCR Altach eingeht, ist tendenziell keine Übertreibung.

Das Sensations-Team der bisherigen Saison überwintert als Tabellenführer und das obwohl man den Verlust von Erfolgstrainer Damir Canadi, der sich zum Wechsel zu Rapid entschloss, verkraften musste.

Doch Interimscoach Werner Grabherr führte dessen Erbe gekonnt weiter. Nun wird es an Neo-Betreuer Martin Scherb liegen, auf den jüngsten Erfolgen aufzubauen.


Der bisherige TV-Experte übernimmt eine eingespielte und taktisch versierte Mannschaft. Man darf gespannt sein, welche "eigenen Ideen" der 47-Jährige einbringen wird.

Für so manches Kadermitglied bedeutet das Engagement von Scherb natürlich eine neue Chance. Vorher gilt es jedoch den Herbst zu bilanzieren.

Welche Spieler ragten heraus? Welche nicht?


DAUERBRENNER:

SpielerPositionSpielminutenEinsätzeStartelf
Andreas LukseTor17552020
Andreas LienhartVerteidigung17372019
Philipp NetzerVerteidigung17352020
Lucas GalvaoVerteidigung17051919
Lukas JägerVerteidigung16762019

DIMITRI OBERLIN:

Genau so ein Spieler hatte dem SCR Altach gefehlt. Genau so eine Chance wie in Altach hatte Dimitri Oberlin gefehlt. Der 19-Jährige und der Ländle-Klub haben sich also gesucht und gefunden. Gerade in den ersten Wochen der Saison taten die Knipser-Fähigkeiten und der jugendliche Elan des Angreifers Altach besonders gut. Seine entscheidenden Tore - sechs in den ersten fünf Runden - sollten wegweisend für diesen goldenen Herbst sein. Neben seinen Volltreffern bleibt vor allem das unglaubliche Assist des Schweizers gegen Rapid in Erinnerung (VIDEO) - dies war sicherlich eines der Highlights der Hinrunde. Mit Fortdauer der Herbst-Saison schwankten Oberlins Leistungen, es folgten nur noch drei weitere Treffer. Sollte der FC Red Bull Salzburg seine Leihgabe spätestens im Sommer zurückbeordern, bekommen die "Bullen" definitiv ein gereiftes Talent zurück.

NIKOLA DOVEDAN:

Genau so ein Spieler hatte dem SCR Altach gefehlt, Teil zwei. Wie Oberlin brachte der 22-Jährige frischen Wind und jugendlichen Elan in den Kader der Vorarlberger. Beim FC Liefering und LASK hatte der ÖFB-U21-Teamspieler auf Zweitliga-Ebene schon gezeigt, dass er für Scorer-Punkte gut ist, in dieser Spielzeit trat er diesen Beweis auch in der höchsten Spielklasse an. Eingewöhnungszeit brauchte Dovedan dabei keine, von Anfang an zählte er zum Stamm. Mit seinen spielerischen Fertigkeiten und seiner Treffsicherheit bereicherte er das Altacher Spiel ungemein, sieben Tore - fünf davon im zweiten Meisterschaftsviertel - sprechen für sich.

LOUIS NGWAT-MAHOP:

Im Kader eines Tabellenführers tummeln sich logischerweise viele potenzielle Gewinner. Um einige Beispiele zu nennen, könnte man hier auch Andreas Lukse, der sein Debüt im ÖFB-Team gefeiert hat, Kapitän Philipp Netzer, der als Abwehrkraft dominant agierte und zu Recht in vielen Teams der Herbst-Saison auftauchte, oder U21-Teamspieler Lukas Jäger, der aus der Startformation kaum noch wegzudenken ist, nennen. Doch auch die Entwicklung von Louis Ngwat-Mahop verdient ihre Würdigung. Vorbei sind seine Zeiten als Angreifer. In seinem bereits fünften Altach-Jahr rückte der 29-jährige Allrounder in der Formation zunehmend zurück und zieht mittlerweile im Mittelfeld die Fäden und verleiht somit dem Spiel der Ländle-Elf Stabilität. 


TOPSCORER:

Spieler

PositionToreAssistsScorerpunkte
Dimitri OberlinAngriff9413
Nikola DovedanMittelfeld7310
Philipp NetzerVerteidigung325
Nicolas NgamaleuAngriff314
Boris ProkopicMittelfeld224
Andreas LienhartVerteidigung134


CHRISTIAN SCHILLING

Irgendwie will es für den Linksverteidiger in Altach nicht so recht klappen. In seiner ersten Saison in Vorarlberg bremste ihn früh eine Schulterverletzung, in seinem zweiten Jahr kam er sportlich nicht in Schwung. Nur ein Mal - beim 1:0-Sieg Ende November gegen Ried während einer Englischen Woche - bekam er das Vertrauen geschenkt und spielte durch. Ansonsten stehen nur zwei weitere Kurzeinsätze zu Buche. Zuerst gab es an Lucas Galvao und dann an Emanuel Schreiner kein Vorbeikommen. Der Vertrag des Steirers läuft noch bis Sommer 2018 - fraglich, ob er ihn erfüllt, sollte die Chance auf Einsatzzeit nicht steigen.

MARTIN HARRER:

In den ersten beiden Runden stand der Stürmer noch in der Startelf, musste jedoch bald für Shootingstar Dimitri Oberlin Platz machen. Eine weitere Chance von Anfang an sollte nicht mehr folgen, mehr als sieben Auftritte als Joker waren im restlichen Herbst nicht mehr drinnen. Tor? Fehlanzeige! Nachdem die damalige Austria-Leihgabe 2013/14 ihren verdienten Anteil am Altacher Aufstieg in die Bundesliga hatte, will es seit der Rückkehr im Sommer 2015 nicht so recht klappen für den 24-Jährigen. In der Vorsaison kam er wenigstens regelmäßig zum Zug. Die lediglich 247 Einsatzminuten in dieser Spielzeit bedeutet indes fraglos einen Rückschritt.

EMANUEL SAKIC:

Lediglich 14 Spieler staubten im Rheindorf den Löwenanteil der Einsatzzeit, die Canadi und Grabherr in diesem Herbst verteilten, ab. Dadurch ergeben sich neben einigen Verletzten wie Hannes Aigner und Jan Zwischenbrugger auch Dauerreservisten. Emanuel Sakic etwa hat sich seinen Sprung in die Bundesliga nach seinem Wechsel vom Lokalrivalen Austria Lustenau, wo er vergangene Saison noch gesetzt war, bestimmt anders vorgestellt. Mit Platzhirsch Andreas Lienhart hat der 25-Jährige auf der rechten Seite natürlich einen denkbar undankbaren Kontrahenten. Nur ein Mal bekam er von Anfang an eine Chance - beim 2:1 gegen Mattersburg musste Lienhart auf der Bank Platz nehmen, wurde jedoch für Sakic eingewechselt und bereitete das 1:0 vor. Blöd gelaufen! Ansonsten durfte Sakic nur in vier Kurzeinsätzen ran.


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