news

Herbst 2017: Gewinner und Verlierer SKN St. Pölten

LAOLA1 Foto: ©

Es war ein Herbst wie ein ewig langer, kalter Winter in St. Pölten.

Was mit einer 2:0-Führung nach zwölf Minuten beim SK Sturm begann, war eines der bittersten Halbjahre in der Vereinsgeschichte der Niederösterreicher. Bis zur 17. Runde heulten die "Wölfe", ehe doch der erste Sieg gelang. Nach 20 Runden stehen ein Sieg, sieben Punkte und neun Zähler Rückstand auf den Wolfsberger AC zu Buche.

Böse Zungen behaupten seit Monaten, dass der SKN eigentlich nur eine lange Vorbereitung auf die beiden Relegationsspiele, die das Schlusslicht am Ende der Saison bestreiten muss, absolviert.


Sportdirektor Markus Schupp, der im Sommer übernommen hatte, ersetzte bereits Mitte September den bisherigen Cheftrainer Jochen Fallmann durch Oliver Lederer, doch der 39-Jährige, der nach starken Leistungen als Trainer der Admira hohes Ansehen genießt, wurde den Erwartungen nicht gerecht, konnte das Ruder nicht herumreißen.

Nur wenige Spieler wirken bundesligatauglich, viele Mitläufer bringen den Kader nicht weiter. Es ist damit zu rechnen, dass im Winter wieder einige Transfer getätigt werden, vor allem junge Kräfte von besseren Klubs sollen ausgeliehen werden. Dabei liegt es fast auf der Hand, dass auch die fehlende personelle Konstanz ein Mitgrund an der aktuellen Misere ist - seit dem Aufstieg im Sommer 2016 hat St. Pölten nicht weniger als 29 neue Spieler verpflichtet.

DAUERBRENNER:

Spieler

PositionSpielminutenEinsätzeStartelf
Christoph RieglerTor18002020
David StecVerteidigung17101919
Michael HuberVerteidigung15041716
Martin RasnerMittelfeld14401716
Michael AmbichlMittelfeld12231714

GEWINNER:

AHMET MUHAMEDBEGOVIC

Oliver Lederer hat nach seinem Amtsantritt den damals 18-Jährigen ins kalte Wasser geworfen und vertraut dem Innenverteidiger seither voll und ganz. Das mag einerseits zwar auch der dünnen Personaldecke geschuldet sein, liegt aber auch daran, dass der Eigenbauspieler ordentliche Leistungen abruft. Der Youngster sammelte in den vergangenen Wochen jedenfalls viele wertvolle Erfahrungen für seine weitere Karriere.

MARTIN RASNER

Der ehemalige U21-Internationale hat ein verlorenes Jahr hinter sich, nach seinem Abgang aus Grödig konnte er sich in der zweiten deutschen Liga bei Heidenheim nicht durchsetzen. Im zentralen Mittelfeld des Bundesliga-Schlusslichts ist der 22-Jährige seit seiner Unterschrift im Sommer hingegen gesetzt, besticht durch eine starke Zweikampfquote von fast 60 Prozent gewonnenen Duellen und ziemlich konstanten Leistungen.

DANIEL SCHÜTZ

An ihm liegt es nicht, dass der St. Pöltener Herbst gehörig in die Hose gegangen ist. Mit drei Toren und zwei Assists ist der 26-Jährige an nicht weniger als 38 Prozent aller Treffer seines Teams beteiligt gewesen, hätte ihm eine Knieverletzung nicht eineinhalb Monate gekostet, sähe seine Bilanz wohl noch viel besser aus. Er ist eine der ganz wenigen Konstanten in einer labilen Mannschaft.

TOPSCORER:

SpielerPositionToreAssistsScorerpunkte
Roope RiskiAngriff415
Daniel SchützMittelfeld325
Lukas ThürauerMittelfeld202
David StecVerteidigung112
Manuel MarticMittelfeld022

VERLIERER:

BABACAR DIALLO

Dass der Senegalese seit fast schon zehn Jahren sein Geld als Profi-Fußballer verdient, ist nach diesem Herbst irgendwie nur schwer zu verstehen. Der 28-Jährige sollte als drittältester Spieler des Kaders seinen jungen Kollegen Halt geben, ist aber über weite Strecken der bisherigen Saison der größte Unsicherheitsfaktor gewesen, wirkte fast immer einfach nur überfordert.

LUKAS THÜRAUER

Das SKN-Urgestein hat 224 Pflichtspiele für die "Wölfe" in den Beinen, in der größten Krise der letzten Jahre konnte der Kapitän seiner Mannschaft aber nicht helfen. Der 29-Jährige blieb seit seinem Doppelpack zum Saisonstart gegen den SK Sturm vieles, wenn nicht sogar alles schuldig. Angeblich wollen ihn die Niederösterreicher im Winter abgeben.

KWANG-RYONG PAK

Als Mitte August schon offenbar wurde, dass der SKN dringend Verstärkungen braucht, um im Kampf um den Klassenerhalt reüssieren zu können, verpflichtete Sportchef Markus Schupp den Nordkoreaner vom Schweizer Klub Lausanne. 135 Einsatzminuten und keine Torbeteiligung später ist klar, dass der 25-Jährige eher nicht unter die Kategorie "Transfer-Kracher" fällt.

Kommentare