Das ist die Trainer-Elf mit 100+ Bundesliga-Siegen

Willkommen im Klub, Peter Pacult! Mit dem 4:3-Sieg beim WAC hat der Klagenfurt-Coach als elfter Trainer überhaupt die Marke von 100 Bundesliga-Siegen erreicht. Respekt! Es wäre jedoch nicht Peter Pacult, wenn er nicht wie Peter Pacult reagieren würde. "Ehrlich? Krieg ich da jetzt was?", scherzte der Floridsdorfer bei "Sky", um sich dann doch über diesen Meilenstein zu freuen. "Wenn man es mir jetzt nicht gesagt hätte, ich hätte es nicht gewusst. Aber es ist natürlich eine schöne Zahl. 100 Siege? Alle Achtzig! Man muss dazu sagen, davon sind wahrscheinlich 70 oder 80 von Rapid…" Genauer gesagt gehen 86 Bundesliga-Siege auf sein Rapid-Konto, wo er als letzter Meistermacher 2008 für Furore sorgte.

Ansonsten war er noch für den FC Kärnten und nach dem Aufstieg mit Austria Klagenfurt in der höchsten Spielklasse aktiv. Dass der Ex-Stürmer nun zum elitären Kreis gehört, stimmt Pacult glücklich: "Da kann man schon ein bisschen stolz sein, keine Frage. Vor allem wenn man der älteste Trainer in der Liga ist. Da hat sich etwas angesammelt. Aber es ist natürlich eine schöne Zahl, wenn man das jetzt hört, freut es mich auch." Außerdem meint er als Nummer elf, dem dieses Kunststück gelang: "Ich habe früher mit der Nummer 11 gespielt, damit hat meine Karriere begonnen. Das passt."

10. ERICH HOF: 104 Bundesliga-Siege

Beim früheren ÖFB-Teamchef muss festgehalten werden, dass die Wertung erst ab der ersten Bundesliga-Saison 1974/75 nach der Gründung gilt. Der 1995 verstorbene Austria-Meistermacher (1980, 1981) und Cupsieger (1982) war bei den Violetten nicht wegzudenken, außerdem coachte er lange Zeit den Wiener Sport-Club und erreichte mit den Hernalsern 1978/79 sogar den zweiten Tabellenplatz. Schon vor der Bundesliga-Gründung war er für den WSC und Austria Salzburg als Coach tätig.

Auch wenn Peter Pacult näher kommt, ist Didi Kühbauer aktuell weiterhin die Nummer eins der amtierenden Bundesliga-Trainer. Beim LASK legte er einen Traumstart hin, davor bei Rapid knackte er mit 104 Spielen auf der Betreuerbank den Hunderter, auch wenn das Ende für das grün-weiße Urgestein schmerzte. Einen guten Ruf erarbeitet hat sich Kühbauer mit der Admira, dem WAC und St. Pölten. Einen Titel konnte "Don Didi" aber bisher nur beim Aufstieg in die Bundesliga mit der Admira feiern.

Er darf in dieser Rangliste nicht fehlen! Vier Meistertitel mit der Austria plus ein Cupsieg, ein Meistertitel mit dem GAK eine Klasse drunter und mit Kapfenberg noch eine Liga drunter sprechen für sich. Nicht zu vergessen ist der Europacup-Final-Einzug 1978, bei dem Stessl am violetten Ruder war (0:4 im Finale gegen Anderlecht). Und trotzdem wurde er komischerweise drei Mal als amtierender Meister bei der Austria vor die Tür gesetzt. Der nun 82-Jährige blickt jedoch auf eine eindrucksvolle Karriere zurück.

Um einen Sieg an den Top 6 vorbei, doch "Gustl" Starek hat in der Bundesliga trotzdem einiges bewirkt. Unter anderem coachte er den SK Rapid UND die Austria, genauso in Graz Sturm und den GAK. Darüber hinaus war er auch mit der Admira und Austria Salzburg in der höchsten Spielklasse vertreten. Als Trainertyp war Starek legendär, sein Spruch "Wann's schon net kicken kennt's, haut's wenigstens eine" prägte eine ganze Generation. Ein Titel gelang ihm mit diesem Motto jedoch nicht.

Als ehemaliger Stürmer mit Weltruhm eine Legende, die es bis zum großen FC Barcelona schaffte. Als Trainer kam er nie ganz an dieses Level heran, aber trotzdem findet er sich im Hunderter-Klub der Bundesliga-Trainer wieder. Viele Stationen hatte der "Goleador" allemal. Vom Wiener Sportclub angefangen über seine große Liebe Rapid bis zu Mödling, FC Tirol, Austria Salzburg, Admira und beim späten Comeback 2009 beim LASK. Mit den drei Siegen bei den Linzern sprang er immerhin noch auf Rang sechs und überholte "Gustl" Starek.

Der heute 80-Jährige sammelte in seiner Trainer-Karriere fleißig Siege, auch wenn er von den Top 11 als einziger mehr Niederlagen hinnehmen musste, als er Siege bejubeln durfte. 149 sind es trotzdem geworden, vor allem aufgrund seiner erfolgreichen Zeit beim FC Tirol. Doch auch als erster LASK-Trainer nach der Bundesliga-Gründung, beim SK VOEST Linz und FC Stahl Linz sowie in Eisenstadt, Steyr und bei der Vienna hinterließ er seine Spuren. Nicht zu vergessen seine drei Spiele als ÖFB-Teamchef 1982.

Die Sturm-Legende schlechthin! Leider am 1. Mai 2022 verstorben, lebt er nicht nur in den Herzen der Grazer Fans weiter, sondern hat auch eindrucksvoll seine Spuren in der Bundesliga hinterlassen. Von 1994 bis 2002 coachte er die Steirer 383 Mal, davon 298 Mal in der höchsten Liga. Mit 159 Siegen, den Meistertiteln 1998 und 1999 sowie den Cupsiegen 1996, 1997 und 1999 schrieb Osim Geschichte. Mit Platz vier in dieser Rangliste ist ihm sein Vermächtnis in den Geschichtsbüchern sicher.

Der ehemalige ÖFB-Teamchef ist in puncto Bundesliga-Siege ganz vorne dabei und sogar vor seinem Lehrmeister Ivica Osim zu finden - das sagt schon einiges aus. 353 Spiele stand der Deutsche in Österreichs höchster Spielklasse an der Seitenlinie, allesamt für den SK Sturm Graz, für den er schon als Spieler aktiv war. 161 Siege konnte der Erfolgstrainer verbuchen und die Blackies 2011 zum Meistertitel führen. Und wer weiß: Vielleicht stockt Foda bei einer neuerlichen Österreich-Rückkehr sein Konto noch einmal auf.

Bei Rapid wurde er zur Legende, wurde Cupsieger 1995, Meister 1996 und führte die Hütteldorfer ins Finale im Cup der Cupsieger (0:1 gegen Paris St. Germain) - und das nur zwei Jahre, nachdem Rapid beinahe durch den Konkurs der Untergang drohte. Die meisten Siege räumte er mit den Hütteldorfern in 181 Bundesliga-Spielen ein, nämlich 90. Doch auch bei Simmering, Admira, Vienna und St. Pölten konnte er Siegprämien einfahren und damit auf Rang zwei der ewigen Bestenliste vorstoßen.

Otto "Maximale" bleibt das Nonplusultra der Trainerszene in der Bundesliga-Geschichte! Seit der Gründung 1974 hat kein Coach mehr Siege eingefahren als der im Dezember 2020 verstorbene Startrainer. In 458 Spielen in Österreichs höchster Spielklasse stand er an der Seitenlinie, 233 Mal jubelte er über einen Sieg und ist der Konkurrenz damit weit enteilt. Vor allem war er schon vor Einführung der Bundesliga zweifacher Meister mit dem FC Wacker Innsbruck und SSW Innsbruck (1971, 1972), coachte auch schon den LASK vor der Bundesliga-Taufe 1974/75. Darüber hinaus erreichte er mit Rapid 1985 sowie mit Austria Salzburg 1994 ein Europacup-Finale - unvergessen sein Tänzchen an der Seitenlinie mit dem damaligen Salzburg-Präsidenten Rudi Quehenberger.