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Grödig-Abstieg: Wer oder was war schuld?

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Nach drei Jahren in der Bundesliga ist der SV Grödig abgestiegen. Dem 1:2 gegen Salzburg folgt die Spurensuche.

Manager Christian Haas erklärt bei "Sky": „Wenn man eine Runde vor Schluss sieben Punkte Rückstand hat, dann ist man verdient abgestiegen.“

Zusatz: „Ich denke, die Mannschaft hätte die Qualität gehabt, in der Liga zu bleiben.“

Trainer Peter Schöttel sagt: "Ich denke, wir wurden unter Wert geschlagen. Aber auch deswegen, weil wir insgesamt defensiv und offensiv zu nachlässig waren."

Ich denke, die Mannschaft hätte die Qualität gehabt, in der Liga zu bleiben.

Christian Haas

Absteigen tut weh

Fakt ist, der Abstieg tut auch in Grödig weh.

"Es waren gleichermaßen Pech und Unvermögen, es ist zum Weinen", hält etwa Daniel Schütz, der gegen Salzburg zum 1:0 traf, fest. „Wir hätten gegen Red Bull 2:0 vorne liegen können, aber auch 0:3 oder 0:4 zurück. So ehrlich muss man sein. Aber wir sind nicht heute abgestiegen, sondern im dritten Viertel.“

Schütz, der mit Wacker Innsbruck dieses Negativ-Erlebnis schon einmal hatte, bringt es konkret auf den Punkt: „Wenn man in elf Partien nur zwei Punkte holt, ist es extrem schwierig, die Klasse zu halten.“ Darüber waren sich alle am Untersberg einig.

Matthias Maak: „Wir hätten im Frühjahr viel mehr Punkte machen müssen, jetzt stehen wir da und alles ist scheiße.“



"Wir haben nie 0:9 verloren"

"Es trifft alle hart, natürlich auch mich. Wir haben uns lange dagegen gewehrt, jetzt es ist es Gewissheit und tut sehr weh", schildert ein trauriger Peter Schöttel, der zum ersten Mal in seiner Karriere absteigt.

„Wir haben heute und auch sonst nie zu kämpfen aufgehört. Das hat mir imponiert. Jede einzelne Partie, die wir gespielt haben, haben wir fertiggespielt. Uns hat nie jemand abgeschossen. Wir haben nie 0:5, 0:7, 0:8 oder 0:9 verloren, aber wir haben speziell im Frühjahr zu wenige Punkte gemacht. Die direkten Duelle haben wir verloren, diese Punkte fehlen uns.“

In der Winterpause lag Grödig noch an achter Stelle (Roman Wallner: „Wir haben alle hinter uns gehabt, jetzt sind alle vor uns"), dann ging es kontinuierlich bergab.

„Im Herbst haben wir uns mit dem Gewinnen leichter getan, da waren wir zum Teil sogar nachlässig, haben Zwei-Tore-Führungen aus der Hand gegeben. Das war im Frühjahr anders, aber wir haben nie aufgegeben: Immer wenn wir weg waren, haben wir zurückgeschlagen. Deswegen sind wir bis zur 35. Runde gekommen.“

Haas: "Wenn man in elf Partien nur zwei Punkte macht, dann ist es ein kleines Wunder, dass wir bis heute noch dabei waren.“

Lag es am Venuto-Verkauf?

Der Name eines Spielers, der gar nicht mehr für Grödig spielt, fiel nach dem besiegelten Abstieg öfters: Lucas Venuto. Der Brasilianer traf im Herbst sieben Mal für die Grödiger, ehe er an die Austria verkauft wurde.

„Es redet jeder vom Venuto, aber ich denke nicht, dass es daran lag, Wir sind so ein geiler Haufen, da geht es nicht um einen Spieler. Es hat am Ende viel nicht zusammengepasst. Wir haben viele Spiele hergeschenkt, da müssen wir uns alle selbst hinterfragen", sucht Maak keine Ausreden.

„Der Venuto-Verkauf hat uns sicher weh getan, aber der SV Grödig ist darauf aufgebaut, Spieler zu verkaufen. Das müssen wir auch machen, um unser Budget halten zu können", verteidigt Haas und hält eben fest, dass seiner Meinung nach die Mannschaft genug Qualität für den Klassenerhalt hatte.

So sieht es auch Maak: „Wir haben etwa Austria und Rapid geschlagen sowie gegen jeden gepunktet. Aber es ist nicht mehr so rund gelaufen wie im Herbst. Da haben wir fast jede Torchance genützt, das war jetzt nicht mehr so. Dann haben wir uns blöde Tore eingefangen, die direkten Duelle nicht gewonnen und so nimmt das seinen Lauf.“

Schöttel will in der Stunde der Niederlage niemanden die Schuld geben: „Das ‚Schöne‘ an einer Mannschaftssportart ist: Es ist nie jemand alleine schuld. Wir hatten unsere Erfolge, jetzt steigen wir gemeinsam ab. Niemand sollte jemandem einen Vorwurf machen. Wir haben alles probiert.“





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