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So geht es Neo-Coach Canadi beim SK Rapid an

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Die Präsentation von Damir Canadi als neuer Chefbetreuer des SK Rapid war nur der erste offizielle Termin des neuen grün-weißen Hoffnungsträgers.

Aufgrund der schnellen Abwicklung des Engagements startet der 46-jährige Wiener bei Null. Da die Mannschaft das Wochenende über frei hat, steht erst am Montag die erste Trainingseinheit an.

"Um 10 Uhr werde ich erstmals mit der Mannschaft zusammenkommen. Einsteigen, kennenlernen, und die Ist-Situation aufnehmen", ist Canadis Plan für seinen ersten Tag.


Damir Canadis Antrittsrede:

(Artikel wird unten fortgesetzt)


"Möchte selber kennenlernen, wie die Jungs ticken"

Denn der ehemalige Altach-Trainer hat eine etwas andere Herangehensweise. Der sonst so gut informierte und vorbereitete Coach lässt in dieser Hinsicht alles auf sich zukommen.

"Ich habe im Vorfeld absichtlich keine Informationen eingeholt, weil ich sehen will, wie die Spieler und der Verein ticken. Ich möchte selber kennenlernen, wie die Jungs auftreten und sich für die kommenden Aufgaben qualifzieren. Die Teamspieler kommen dann erst im Laufe der Woche dazu und müssen eingebunden werden."

Die Trainerwahl in eben dieser Länderspielpause wurde von Präsident Michael Krammer, Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek und Direktor Sportmanagement Stefan Ebner gewusst getätigt, um dem neuen Mann Zeit zu geben, hineinzufinden.

Canadi sieht aufgrund der fortgeschrittenen Woche aber gar keinen so großen Vorteil: "Das hilft mir nicht so viel, da eine Woche schon wieder vorbei ist. Aber ich werde versuchen, das Bestmögliche herauszuholen. Wir freuen uns auf das Spitzenspiel in Salzburg. Beide Teams sind nah beeinander und für beide ist jeder Punkt wichtig. Darauf freuen wir uns."

"Wie wir spielen, wird auch das Team entscheiden"

Es geht somit schlagartig los, deshalb muss sich Canadi schnell auf die Spielerpersönlichkeiten, bestehende Hierarchien und spielerisches Verständnis einstellen.


Wir wollen eure Meinung wissen:


"Ich will mir erst ein Bild von der Mannschaft machen, ich kenne sie ja nur von Beobachtungen und den Spielen gegen uns. Ich kenne die Spieler individuell nicht, weiß nicht wie sie ticken. Wir müssen über Ziele sprechen und bis zum nächsten Match eine Mannschaft formen. Was auf mich zukommt, weiß ich erst am Montag. Wir werden uns einstellen, in Ruhe vorbereiten. Wie wir spielen werden, wird auch das Team entscheiden."

In seine erste Tätigkeit auf dem Trainingsplatz wird der Wiener aber nicht alleine gehen. Denn bis dahin soll endgültig sein eigens zusammengestelltes Team fixiert sein.

Spekulationen gibt es ja einige, bestätigt wurde vorerst aber noch nichts:

Canadi hat auch Mitspracherecht bei Sportdirektor

Paralell läuft Rapids Sportdirektoren-Suche, zu dieser sich Canadi nicht weiters äußern will. "Ich habe gestern nur gelesen, dass ich schon Manager bin und auch in Altach schon Trainer emfpohlen habe, eigentlich ist das mein Hauptberuf. Das ist sehr spannend", scherzt der Taktikfuchs.

Wie Krammer bestätigt, wird der Trainer aber auch zu Rate gezogen, was den zukünftigen Geschäftsführer Sport betrifft. Die Entscheidung treffen jedoch andere.

Damit beschäftigt sich Canadi aber noch nicht. Seine Konzentration gilt voll und ganz dem Sportlichen - und da kommt einiges auf ihn zu.

Die vielen Verletzten gab es schon unter Vorgänger Mike Büskens. Zudem gilt es die verunsicherten Spieler wieder aufzubauen und ihnen die Mechanismen und seine Art des Arbeitens näherzubringen.

Transfers? "Da muss an kleinen Stellschrauben gedreht werden"

Geklärt gehört auch die Kapitänsfrage. Zuletzt trugen insgesamt fünf Spieler die Schleife, auch weiterhin fallen einige Akteure für dieses Amt aus.

Aber auch das ist für Canadi nur ein nebensächliches Thema: So viel ich weiß, sind die ersten beiden Kapitäne verletzt. Aber es sind alle wichitg. Keiner ist mehr oder weniger Wert als der andere. Wir müssen als Team entsprechen."

Der Ex-Profi übernimmt einen großen Kader, mit dem muss er voerst auskommen. Veränderungen im Winter sowie Transferwünsche zu äußern sind aus seiner und wirtschaftlicher Sicht aber nicht ausgeschlossen.

"Davon gehe ich aus, dass das möglich ist. Das ist ein großer Klub. Ich werde mir die Mannschaft anschauen und offen kommunizieren."

Ehemaliger Assistent bei Rapid: "Sicher kein Nachteil"

Sei es bei Verbesserungspotenzialen in spielerischer Hinsicht oder auch nur beim Regenerien oder anderen Dingen.

"Da geht es nicht um einen einzelnen Spieler, der uns dann zum Meistertitel schießt. Da muss an kleinen Stellschrauben gedreht werden."

Mit Maurizio Zoccola trifft er bei Rapid auf einen alten Bekannten, der vor kurzem als Video-Analyst angeheuert wurde. Sicherlich eine kleine Starthilfe für die neue Aufgabe.

"Ich habe mir noch null Tipps eingeholt. Wir haben es damals akzeptiert, dass er zu Rapid ging, das war ein großer Wusnch von ihm. Er kennt mich und weiß wie ich ticke und worauf ich Wert lege. Er wird sich sicher einbringen. Es ist sicher kein Nachteil für mich, dass er schon da ist."

Familie noch in Vorarlberg, Canadi in Wien

Noch nicht da ist Canadis Familie. Auch für diese stellt die Übersiedelung nach Wien eine große Veränderung da. Deshalb bleibt sie vorerst in Vorarlberg.

"Meine Frau begleitet mich schon einige Jahre im Profigeschäft, so ist das Fußballer-Los. Sie hat natürlich auch keinen Hechtsprung gemacht und gemeint: "Super, dass du nach Wien gehst und ich sitze da mit der Kleinen. Unsere Tochter ist acht Jahre alt und geht dort zur Schule, da wollen wir sie nicht sofort rausreißen. Bis Weihnachten werden wir Entscheidungen treffen."

Diese sind somit nicht nur sportlich sondern auch privat gefragt. Canadi stehen wichtige Tage bevor.

Die Überzeugung, dass er der richtige Mann ist, ist aber im grün-weißen Umfeld deutlich zu spüren.


Alexander Karper


Das sind Canadis Vorgänger:

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