LAOLA1: Wie sehr ärgert dich diese Niederlage?
Manfred Fischer: Das war extrem unnötig. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wir sind einfach deppert, dumm, naiv. Wir geben jedes Mal in den letzten zwei Minuten das Spiel her. Das ist bitter.
LAOLA1: Warum hat es in der zweiten Hälfte nicht mehr so richtig funktioniert?
Fischer: Da haben wir wenigstens ein Tor geschossen. Es hört sich blöd an, aber ich finde, wir haben uns in der ersten Hälfte gar nicht so blöd angestellt. Wir haben Chancen kreiert, sind in die Räume gekommen, die wir bespielen wollten. Aber wir waren extrem ungenau. Zweite Hälfte war dann gar keine Präsenz mehr da. Gefühlt hätte es 30 Minuten Nachspielzeit geben können und wir hätten kein Tor geschossen.
LAOLA1: Hast du eine Erklärung für diese vielen Ungenauigkeiten?
Fischer: Die Hitze hat auch eine Rolle gespielt. Aber das darf keine Ausrede sein, dem Gegner geht es ja nicht anders. Von uns hat sich jeder über den Platz geschleppt. Ich weiß sonst auch nicht, wo diese Fehler herkommen.
LAOLA1: Was war der Plan heute, ohne Haris Tabakovic und Dominik Fitz?
Fischer: Wir haben geglaubt, sie spielen mit einer Viererkette. Vor dem Spiel heißt es plötzlich, dass sie mit einer Fünferkette spielen. Das hat den ganzen Plan über den Haufen gehaut, den wir uns unter der Woche zurechtgelegt haben. Nichtsdestotrotz sollten wir Profis genug sein, um darauf so schnell wie möglich zu reagieren. Das ist uns nicht gelungen.
LAOLA1: Ihr habt gewusst, dass Austria Klagenfurt die meisten Tore nach Standards erzielt hat, habt es unter der Woche extra nochmal besprochen. Und dann fällt das 0:1 aus einem Corner...
Fischer: Das ärgert mich am allermeisten. Noch öfter, genauer und gezielter kann man keine Videoanalyse machen, wo es nur darum geht, die Corner auf die zweite Stange zu verteidigen. Da fehlen mir die Worte. Aber ich dürfte eigentlich auch nichts sagen, meine Leistung war komplett scheiße.
LAOLA1: Ihr habt zuletzt in den Schussminuten viele Punkte liegen gelassen. Ist das mittlerweile eine Kopfsache?
Fischer: Wenn das für irgendeinen Spieler eine Kopfsache wäre, soll er das bitte sagen, weil dann brauchen wir ihn in den letzten zehn Minuten nicht mehr. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass das mit dem Kopf zu tun hat. Der Elfmeter heute, da kann die Mannschaft nichts dafür. Der kommt daher und schneidet ihn um. Das war die individuelle Entscheidung des Spielers, hat aus meiner Sicht aber nichts mit dem Kopf zu tun. Wir sind eine Mannschaft, wir halten zusammen, auch in Scheiß-Situationen.
LAOLA1: Du bist einer der Führungsspieler der Mannschaft. Was machst du jetzt in der Kabine?
Fischer: Heute hat gar keiner die Berechtigung, irgendetwas zu sagen. Der Trainer müsste eigentlich jeden von uns für diese Leistung abwatschen.