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Garcia: "Ich will ein Erbe hinterlassen"

LAOLA1 Foto: ©

Oscar Garcia ist der zehnte Trainer in der Red-Bull-Ära.

Nach Kurt Jara, Giovanni Trapattoni, Co Adriaanse, Huub Stevens, Ricardo Moniz, Roger Schmidt, Adi Hütter, Peter Zeidler und Thomas Letsch (interimistisch) ist er der erste spanische Coach.

Zuvor war der 42-Jährige unter anderem in Israel und England tätig und sagt beim LAOLA1-Interview-Termin: „Im Ausland lernt man mehr dazu. Deswegen trainiere ich nicht in Spanien.“

Garcia ist für einen Spaß zu haben (siehe Video), aber erklärt auch ganz sachlich seine Ansichten.

LAOLA1: Wie gefällt es Ihnen in Salzburg bislang?

Oscar Garcia: Ich bin sehr glücklich, der Trainer von Red Bull Salzburg zu sein. Ich freue mich auf die anstehende Frühjahrssaison, um Erfolg zu haben und hart zu arbeiten. Wir versuchen Tag um Tag besser zu werden.

LAOLA1: Wann haben Sie erstmals ein Red-Bull-Team wahrgenommen?

Garcia: Ich kann mich nicht an diesen Tag erinnern, aber es war schon vor ein paar Jahren. Da gab es Salzburg und New York, Leipzig noch nicht. Ich habe begonnen, Spiele zu verfolgen, als Jonatan Soriano hier unterschrieb und Roger Schmidt dann Trainer war. Ich mochte gewisse Dinge, die er mit dem Team umgesetzt hat.

LAOLA1: Was hat Ihnen da am besten gefallen?

Garcia: Das Beste in der Zeit von Roger Schmidt war das Spiel ohne Ball mit hohem Druck. Aber mit der Zeit haben sich die Mannschaften darauf eingestellt und spielten etwa lange Bälle. Man muss einfach immer Spiele schauen und Details verändern. Fußball verändert sich andauernd. Alle Gegner lernen dich mit der Zeit besser kennen. So musst du immer etwas dagegen tun.

LAOLA1: Wie gehen Sie das an?

Garcia: Ich schaue viele Spiele und überlege mir, gewisse Dinge besser zu machen. Wie man gegen den einen Gegner so und gegen den anderen so spielen kann. Wie du Spieler in diversen Systemen einsetzen kannst. Und auch während dem Spiel muss man immer so etwas überlegen.

LAOLA1: War Johan Cruyff Ihr Coach, der sie am meisten geprägt hat?

Garcia: Auf jeden Fall. Weil er uns gelehrt hat, wie wichtig es ist, auf dem Feld zu denken. Nicht nur, was der Trainer einem sagt, ist wichtig, sondern selbst Entscheidungen zu treffen und wie ein Coach zu denken. Ich habe viel von ihm gelernt. Nicht nur ich, er hat viele Trainer auf hohem Level gelehrt.

LAOLA1: Wie haben Sie sich auf diesen Job vorbereitet?

Garcia: Ich habe Salzburg immer verfolgt, bereits vor dem Sommer. Als wir in Gesprächen waren, habe ich viele Partien gesehen. Zumal es auch interessant war, diesem Team zuzusehen. Ich kannte die Spieler.

LAOLA1: Wie haben Sie das aktuelle Team nun kennengelernt? Was ist für Sie in diesem halben Jahr möglich?

Garcia: Es ist möglich, es besser zu machen, jeden Spieler individuell, aber vor allem natürlich das Team. Das ist, warum ich hier bin. Ich will ein Erbe hinterlassen und dass die Leute sagen, Oscar Garcia war hier und verbesserte die Spieler und das Team.

LAOLA1: Brauchen Sie aber auch neue Spieler, um gewisse Ziele zu erreichen?

Garcia: Der Verein kennt seit Beginn meine Meinung dazu. Auch jetzt, wo Naby Keita eine Malaria-Erkrankung hat, Leitgeb und Yabo länger verletzt sind. Wir werden sehen, was passiert.

LAOLA1: Wollen Sie Ihren Ex-Spieler Munas Dabbur verpflichten?

Garcia: Ich schätze ihn, wie ich viele Spieler schätze.

LAOLA1: Wie ersetzt man Naby Keita?

Garcia: Es kommt drauf an, welche Spieler wir Ende Jänner haben. Wir versuchen aktuell auch noch einige verschiedene Systeme, das kommt ja auch immer darauf an, welche Spieler man hat. In erster Linie haben wir eine klare Philosophie, aber man kann immer ein paar Details verändern.

LAOLA1: Was war der Schwerpunkt im Trainingslager in Belek? Sie spielten nur ein Testspiel.

Garcia: Es ist für mich besser, mehr zu trainieren. Da kann man immer wieder unterbrechen und Dinge erklären. So kann man gut arbeiten. In erster Linie ging es in der gesamten Vorbereitung darum, dass ich den Spielern meine Ideen vermittle und sie sie auch mögen. Die Spieler sind damit sehr glücklich. Mit unseren Trainings und unserem Weg.

LAOLA1: Der angesprochene Roger Schmidt war eine Vaterfigur. Wie gehen Sie mit den Spielern um?

Garcia: Jeder Spieler muss anders behandelt werden, weil jeder eine andere Persönlichkeit hat. Ich versuche aktuell, jeden Spieler besser kennenzulernen, um mit ihm dann entsprechend umgehen zu können. Ich will, dass jeder Spieler 100 Prozent für das Team gibt. Ich mag Spieler mit der richtigen Mentalität, auch wenn sie unterschiedlich sind. Ich mag clevere Spieler.

LAOLA1: Martin Hinteregger ist weg, Naby Keita und andere Spieler sind verletzt. Es ist kein einfacher Start, oder?

Garcia: Wenn es einfach wäre, würde ich nicht hier sein.

LAOLA1: Das mag sein. Das Team wird aber wohl am 7. Februar bei Ihrem Pflichtspiel-Debüt nicht bei 100 Prozent sein, oder?

Garcia: Das ist in nur einem Monat mit einem neuen Coach unmöglich. Da kenne ich keinen Trainer, der das geschafft hat. Aber wir versuchen alles, um so weit wie möglich zu sein. Wir müssen jetzt einmal von Spiel zu Spiel denken. Dann werden wir sehen, was herauskommt.

LAOLA1: Abschließend: Warum eigentlich Österreich?

Garcia: Warum nicht?

 

Das Interview führte Bernhard Kastler

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