Tadel für Unglücksrabe Luckeneder, Lob für Raguz
Neben Michorl kritisierte der seit Jänner vom Interims- zum Cheftrainer beförderte Wieland aber noch einen weiteren Spieler. Felix Luckeneder, in der Schlussphase eingewechselt, um den Sieg über die Zeit zu bringen, wurde mit seiner ungestümen Attacke vor dem Elfmeter zum Sargnagel für die Linzer Meisterrunden-Träume.
Dass der Pfiff nicht unbedingt ertönen hätte müssen, war Wieland nur einen Nebensatz wert, den Einsatz seines Spielers erklärte er ausführlicher - und war keineswegs zufrieden. "Felix muss den Gegenspieler nicht so attackieren, die Gefahr ist überschaubar groß, weil er nur mit dem Rücken zum Tor steht. Da muss man nicht mit dem Tempo hin. Ob und wann der Kontakt war, kann ich nicht sagen, der Klagenfurt-Spieler ist aber für mein Gefühl recht früh zu Boden gegangen."
Highlights der dramatischen Punkteteilung zwischen LASK und Austria Klagenfurt:
(Artikel wird unter VIDEO fortgesetzt)
Weil Wieland mit dem Auftritt seiner Mannschaft ansonsten recht zufrieden war, sparte er im Anschluss der Partie auch nicht mit Sonderlob für Rückkehrer Marko Raguz - mit einem Tor, einem Assist und vielen weiteren starken Szenen ein ständiger Gefahrenherd.
"Jeder, der das Spiel heute verfolgt hat, hat gesehen, über welche Qualitäten Marko Raguz verfügt. Ich glaube trotzdem, dass er noch besser spielen kann, speziell was die Chancenverwertung angeht. Jetzt geht es darum, ihn dorthin zu bringen, wo er sein will und wo wir ihn haben möchten."
Turbulentes Jubiläum für Pacult
Weil Raguz eben doch die ein oder andere Gelegenheit liegen ließ, durfte sich Klagenfurt-Trainer Peter Pacult in seinem 200. Spiel als Trainer in der österreichischen Bundesliga zumindest über einen Punkt freuen. Doch auch für den 62-Jährigen war die Partie eine nervenaufreibende Geschichte.
"Wir haben gewusst, dass der LASK von der Qualität her nicht in diese Tabellenregion gehört. Wir sind sehr unter Druck gewesen und haben erst in der zweiten Hälfte den Faden gefunden, um den LASK ein wenig zu ärgern."
Wie so oft stand bei den Klagenfurtern Mittelfeldmotor Turgay Gemicibasi im Mittelpunkt des Geschehens. Pacult versuchte den Platzverweis des Ausgleichstorschützen in der 95. Minute zu erklären: "Turgay hat das gemacht, was in diesem Moment viele Mannschaften machen müssen. Er hat einen Angriff unterbunden, der sehr brenzlig hätte sein können. Ich denke, das Foul war auch nicht so schwer, also gibt es von mir keinen Vorwurf."
Kurz nach angesprochenem Platzverweis ertönte der Schlusspfiff einer erinnerungswürdigen Partie. Die Heimreise traten die Klagenfurter mit einem Punkt im Gepäck an, der im Kampf um die Meisterrunde Gold wert sein könnte. Siegen die viertplatzierten Waidmannsdorfer nämlich im kommenden Heimspiel gegen Schlusslicht Altach, ist der Platz in den Top-Sechs nach 22 Runden für den Aufsteiger zum Greifen nahe.