"Die Freude im ganzen Klub ist riesig. Es gibt uns Rückenwind und was die Erlösseite anbelangt, können wir dadurch deutlich zulegen", erklärt Peschek, der schon als Rapid-Geschäftsführer den Einzug in ein neues Stadion hautnah miterlebt hat. "Trotzdem bin ich nicht Christoph, der Stadionbaumeister. Aber es ist eine große Ehre."
"Drei Jahre lang hat man mich gefragt, ob das Stadion nicht zu groß ist. Seit einem Monat fragt man mich, ob es nicht zu klein ist."
Der stolz des Aufsteigers wurde in 20 Monaten erbaut und bietet Platz für 5.595 Zuschauer, davon sind 2.800 Stehplätze. Der VIP-Bereich geht über drei Etagen, ist für 600 Personen ausgelegt und hat auch zehn Sky-Boxen für je zwölf Personen. Auf der VIP-Außenterrasse ebenso wie von der Stehplatztribüne der Heimfans über dem Haupteingang am Donauufer aus bietet sich ein herrliches Panorama mit Blick auf den Fluss bis hinauf zum Pöstlingberg.
Ungewöhnlich ist auch der Untergrund. Das Donaupark-Stadion wurde auf das Lager des Einrichtungsunternehmens XXXLutz gebaut, der Rasen befindet sich daher in rund 15 Metern Höhe. "Wir kennen nur zwei Stadien in Europa, die auch auf einem Bauwerk errichtet sind, aber die haben Kunstrasen. Wir haben Naturrasen", erklärt Markus Eidenberger, Geschäftsführer der Linz GmbH Immobilien.
Schmuckstück für 44 Millionen Euro
Die Kosten für den gesamten Komplex betragen laut Eidenberger 44 Millionen Euro, das Stadion befindet sich im Besitz einer 100-prozentigen Tochter der Stadt Linz. Insgesamt 1,3 Mio. Euro werden pro Jahr an Mieten eingenommen, 303.000 Euro entfallen auf den Fußball-Klub Blau-Weiß.
Die Mannschaft von Gerald Scheiblehner, die das Stadion sportlich am 15. Juli mit einem Testspiel gegen den niederländischen Vizemeister PSV Eindhoven einweiht, darf sich jedenfalls auf tolle Stadion-Stimmung freuen. Denn der Abstand der Tribünen zum Spielfeld entspricht dem von der UEFA festgelegten Minimum. Sechs Meter hinter den Toren und noch weniger auf der Längsseite im Osten stehen oder sitzen die ersten Fans. Rund 2.000 Dauerkarten wurden schon abgesetzt.
Dass das Stadion "nur" auf eine Kapazität von knapp 5.600 angelegt ist, ist erst durch den sportlichen Aufstieg zu Diskussion geworden. "Drei Jahre lang hat man mich gefragt, ob das Stadion nicht zu groß ist. Seit einem Monat fragt man mich, ob es nicht zu klein ist", erzählt Eidenberger. Eine Aufstockung wäre zwar technisch machbar, aber mit hohen Kosten verbunden und nicht vorgesehen, sagt Eidenberger.
Am Mittwoch waren bis in den Abend Führungen, Autogrammstunde mit den Spielern und ein Konzert angesagt. Geladen waren auch Blau-Weiß-Legenden, angeführt von jener VÖEST-Mannschaft, die 1973/74 den österreichischen Meistertitel holte.