Dabei rannte, wie von Roman Kerschbaum bereits erwähnt, die Admira sogar einem Rückstand nach, nachdem Srdjan Grahovac Rapid mit einem Traum-Freistoß in Führung brachte. Wie reagierten die Südstädter in Halbzeit zwei? Mit einem Traum-Freistoß von Roman Kerschbaum.
"Wenn der Gegner kurz vor der Pause den Ball genau ins Kreuzeck schießt, musst du zeigen, dass du das gleiche kannst", sagt Andreas Herzog mit einem Augenzwinkern.
Herzog: "Glaubt nicht, dass ich deppert bin..."
Generell sei die Admira nach der Halbzeit etwas besser aus der Kabine gekommen, was vielleicht auch an einer etwas unkonventionellen Ansprache des Cheftrainers lag.
"Glaubt nicht, dass ich deppert bin, aber ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir nichts mehr zu verlieren haben", so Herzog. Der Hintergrund: Er wollte seiner Mannschaft mehr Ruhe am Ball verleihen. "Das ist uns auch besser gelungen."
Dennoch lief spielerisch noch lange nicht alles wie am Schnürchen. Dafür weiß die Admira aber, wie man nach Standards trifft. Auftritt Stephan Zwierschitz, der aus vermeintlicher Abseitsposition zum 2:1 einnetzte, eine VAR-Unterbrechung später durfte er dann auch über seinen Treffer jubeln.
Herzog: "Erst dann bin ich glücklich"
"Vom Gefühl her habe ich schon geglaubt, dass ich im Abseits bin. Der Schiedsrichter hat gleich Abseits gepfiffen, ich habe gedacht, dass es glasklar war, aber für das gibt es den VAR", war sich Zwierschitz lange gar nicht sicher, in welche Richtung es gehen würde.
"Ich bin immer noch der Meinung, dass wir im Ballbesitz nicht gut sind. Deshalb müssen wir unsere Tore aus Standardsituationen schießen", findet Herzog. "Wenn wir mit dem Ball noch besser kombinieren, dann bin ich auch glücklich."
Und wie soll es nun weitergehen für die Admira? "Wir müssen einfach weiter von Spiel zu Spiel die gleiche Leidenschaft wie heute abrufen. Wenn wir noch ruhiger am Ball werden und bessere Entscheidungen treffen, werden wir noch eine richtig coole Mannschaft werden", so der Cheftrainer der Südstädter.
Rapid? "Ähnlich wie mit Israel"
Dass es eine besondere Partie für den frischgebackenen 53-Jährigen würde, war bereits vor Anpfiff klar. Immerhin traf Herzog das erste Mal in seiner Trainer-Karriere auf seinen ehemaligen Klub aus Hütteldorf.
"Jeder weiß, dass ich Jahre lange gerne bei Rapid gespielt habe. Jetzt ist es für mich eine ähnliche Situation, wie ich damals israelischer Teamchef war gegen die Ex-Mannschaft. Du musst aber einfach Profi genug sein, dass du das alles ausblendest."
Ex-Klubs dürften Herzog wohl liegen. Denn auch als Israel-Teamchef gelang dem Wiener ja bekanntlich ein 4:2-Sieg gegen sein Heimatland Österreich.