news

Wiener Austria schafft den geforderten Turnaround

Wiener Austria schafft den geforderten Turnaround Foto: © GEPA

"Zeit für einen Richtungswechsel" forderten die Fans der Wiener Austria vor dem Gastspiel beim LASK (Bild). Als Schlusslicht der Admiral Bundesliga waren die "Veilchen" nach Pasching gereist, warteten nach sechs Spielen noch auf den ersten "Dreier".

Nach starken 90 Minuten feierten die Wiener den langersehnten ersten Saisonsieg (Spielbericht >>), überholten durch den 2:0-Erfolg nicht nur den LASK sondern auch die WSG Tirol und reichten dementsprechend die Rote Laterne nach Wattens weiter. 

"Mission accomplished" könnte man daher nach einem gelungenen Sonntag aus violetter Sicht sagen. Auch wenn Trainer Manfred Schmid schon mit den Leistungen der vergangenen Wochen zufrieden war, das Team schon länger auf dem richtigen Weg sah:

"Wir haben tolle Leistungen gebracht in den letzten Wochen, uns nur leider nicht belohnt. Wir hatten in jedem Spiel die Möglichkeit zu gewinnen."

Gegen den LASK belohnte sich die Austria endlich, machte es mit einer Vielzahl an vergebenen Chancen aber lange unnötig spannend. Schmid musste länger als notwendig zittern, ehe Noah Ohio in der Nachspielzeit mit dem 2:0 alles klar machte.

"Ein sehr, sehr schöner Tag und glaub ich auch hochverdient. Ärgerlich war natürlich, wie wir mit unseren Chancen umgegangen sind, aber man hat gesehen, die ersten 30 Minuten, besser kann man gegen den LASK nicht spielen", bilanzierte der Austria-Trainer.

"Man sieht Entwicklung"

Dass die Austria den LASK über weite Strecken der Partie dominierte und Marco Djuricin im Alleingang schon in der Anfangsphase alles klar machen hätte können, war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Mit Dominik Fitz und Georg Teigl fehlten gegen die Oberösterreicher kurzfristig zwei Leistungsträger, die aber von einigen Youngsters exzellent vertreten wurden.

"Umso schöner ist dann, dass wir fünf oder sechs Spieler mit unter 21 Jahren auf dem Feld hatten. Das macht schon Spaß, wenn man Entwicklung sieht", lobte Schmid seine jungen Wilden.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Die Highlights der Partie LASK gegen Austria Wien:

Anstelle von Teigl lief mit Leonardo Ivkic ein 18-Jähriger auf dem rechten Flügel auf, Joker Muharem Huskovic lieferte in Durchgang zwei nicht nur aufgrund seines Assists vor dem Ohio-Treffer eine weitere Talentprobe ab und auch Matthias Braunöder half tatkräftig mit, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Diese Talente behutsam aufzubauen, wird die große Aufgabe für Schmid in den kommenden Wochen und Monaten werden. Denn am Transfermarkt sind von den Violetten auch in näherer Zukunft keine großen Sprünge zu erwarten. Ganz im Gegenteil sind Verkäufe vom ein oder anderen etablierten Spieler zu erwarten.

Schmid: "Es macht keinen Sinn über Spieler zu sprechen, die nicht mehr hier sind oder nicht gekommen sind. Wir haben uns dazu entschlossen, mit diesen Jungs zu arbeiten. Es sind gute junge Talente dabei, das Team ist komplett neu, findet sich jetzt erst."

"Bin sehr stolz"

Neu ist neben der runderneuerten Mannschaft auch das Trainerteam. Schmid forderte deshalb weiter Geduld ein: "Wir arbeiten das erste Mal in dieser Zusammensetzung. Ich haben einen Top-Athletiktrainer, zwei sehr gute Co-Trainer, einen Video-Analysten, der Top-Arbeit leistet, aber das dauert einfach, Vertrauen muss sich bilden."

Vollstes Vertrauen scheint immerhin die violette Anhängerschaft in Schmid zu haben, wie sie mit lautstarken "Manfred Schmid"-Sprechchören nach Spielende klarstellte.

Für den Gefeierten keine Alltäglichkeit: "Ich war 26 Jahre bei dem Klub. Jeder weiß, wie ich über den Verein denke, habe natürlich auch mehr Bonus. Die Fans honorieren, dass die Mannschaft alles gibt. Sie hauen Woche für Woche alles rein, auch im Training. Das spürt man dann in den Spielen, das ein oder andere Mal hat es aber leider nicht gereicht." Nachsatz: "Ich freue mich sehr und bin stolz, dass ich das heute erleben darf."

Spannend wird zu sehen sein, was die violetten Fans in den kommenden Wochen erleben werden. Der geforderte Richtungswechsel scheint zunächst einmal vollzogen. Jetzt gilt es in den kommenden Runden gegen Altach und Hartberg, das Schiff auf Kurs zu halten, dann kann es in der extrem engen Liga auch schnell wieder in höhere Tabellen-Regionen gehen.

Kommentare