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Große, violette Emotionen

Große, violette Emotionen

Es sind Tränen geflossen. Sehr viele Tränen. Und es ist Bier geflossen. Sehr viel Bier.

Die Wiener Austria hat einen der emotionalsten Abende ihrer jüngeren Klub-Geschichte hinter sich. 4:2-Sieg gegen den SK Sturm. Das Stadion – abgesehen vom Gästesektor – ausverkauft. Platz drei fixiert. Internationale Gruppenphase. Und der Abschied von den beiden Legenden Markus Suttner und Alexander Grünwald.

Da blieb kein Auge trocken. Das Ende einer Saison, zu deren Start nicht einmal sicher war, ob es den Klub in dieser Form ein Jahr später noch geben werde, ist voller violetter Glücksgefühle.

Das perfekte Drehbuch

„Besser hätte man ein Drehbuch nicht schreiben können“, grinst Trainer Manfred Schmid.

„Sehr emotional, wenn man sieht, wie das Ganze verlaufen ist. Vor einigen Monaten hatten wir in Breidablik nicht mal warmes Wasser, jetzt spielen wir Europacup. Das ist richtig gut!“, sagt der FAK-Erfolgscoach.

Patrick Pentz im Endorphin-Rausch: „Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Einfach wow! Unglaublich!“

Zum ersten Mal seit dem Neubau war die Generali Arena in einem Pflichtspiel ausverkauft. „Es war immer ein Traum von mir, dass das Stadion voll ist, dass wir so eine tolle Atmosphäre haben. Die Stimmung heute war einfach geil“, strahlt Schmid.

Suttners und Grünwalds Tränen

Inmitten des Freudentaumels um den sensationellen dritten Platz mischten sich dann auch noch die Abschiedstränen von Markus Suttner und Alexander Grünwald.

Suttner berichtet: „Im Bus hat's mich schon 'druckt. Als ich in der Kabine das Dress gesehen habe und mir bewusst wurde, dass ich es zum letzten Mal anziehen werde, hat's mich wieder gerissen. Dann musste ich mich zusammenreißen, weil ich ja spielen musste. Die Auswechslung hat mir dann den Rest gegeben. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten, wollte auch nicht mehr.“

Grünwald wirkte gefasster. „Bei der Auswechslung ist schon die eine oder andere Träne gekommen. Ich verspüre einfach nur Dankbarkeit und Stolz“, so der Kärntner. Eine Choreographie vor dem Spiel, etliche Spruchbänder während der Partie und jede Menge Ehrungen nach dem Schlusspfiff – das Duo wurde gefeiert.

"Endlich ist das Scheißjahr vorbei"

Doch während der Partie hatten alle Beteiligten den Fokus voll und ganz auf Sieg. „Es war nicht so einfach mit den vielen Verabschiedungen und den emotionalen Dingen rundherum“, weiß Schmid. Eric Martel ergänzt: „Das wir hier so etwas abreißen, ist überragend.“

Neben „geil“ war „Stolz“ eines der meistverwendeten Wörter nach dem Spiel. Die Austria hat geschafft, was ihr eigentlich niemand zugetraut hätte.

Das weiß auch Grünwald: „Was wir als Gruppe erreicht haben, als Einheit mit den Fans. Wenn ich meine ganzen Jahre hier zusammenfasse, ist dieses ganz oben mit dabei.“

Trainer Schmid drückt es in Anspielung auf seine erste Pressekonferenz im vergangenen Sommer mit einem Augenzwinkern so aus: „Endlich ist dieses Scheißjahr vorbei.“


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