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Burgstaller: "Ich pokere nicht, nur weil ich ablösefrei bin"

Burgstaller: "Ich pokere nicht, nur weil ich ablösefrei bin" Foto: © GEPA

Nach einer von Verletzungsproblemen beeinträchtigten Herbstsaison befindet sich Rapid-Kapitän Guido Burgstaller vor dem Start ins neue Fußball-Jahr wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.

Der Goalgetter zog die Winter-Vorbereitung voll durch und sprüht nun mit Blick auf das Heimspiel im Cup-Viertelfinale am Sonntag gegen den SKN St. Pölten (18:10 Uhr im LIVE-Ticker) voller Tatendrang.

 

 

Der Pokal-Bewerb ist die einzige halbwegs realistische Chance der Hütteldorfer auf den ersten Titel seit der Meisterschaft 2008, dementsprechend forderte Burgstaller vor dem Duell mit dem Zweitligisten höchste Konzentration.

"Im Cup kann immer alles passieren. Solche Spiele, wo man Favorit ist, sind meistens die schwierigsten, das habe ich schon oft in meiner Karriere erlebt", sagte der Kärntner der APA.

Burgstaller kann sich Verbleib bei Rapid vorstellen

Im Vorjahr schaffte es Rapid bis ins Cup-Finale, dort zog Grün-Weiß gegen Sturm Graz mit 0:2 den Kürzeren. Hätten die Wiener damals gewonnen, wäre Burgstallers Karriere möglicherweise schon beendet. Der Angreifer dachte damals darüber nach, im Falle eines Final-Triumphs aufzuhören.

"Das wäre ein Moment gewesen, wo man sagt: Okay, was gibt es Schöneres, als zu meinem Verein zurückzukommen und gleich nach langer Zeit wieder einen Titel zu holen. Das wäre eine schöne Geschichte gewesen", erzählte Burgstaller.

Es kam anders, und Burgstaller stürmt nach wie vor für Rapid - möglicherweise sogar noch über diese Saison hinaus. Sein Vertrag endet im Sommer, über eine Verlängerung wird regelmäßig mit Geschäftsführer Steffen Hofmann, Geschäftsführer Sport Markus Katzer und Trainer Robert Klauß gesprochen.

"Ich tausche mich mit ihnen auf freundschaftlicher Ebene aus. Sie wissen, dass ich nicht auf etwas hin pokere, nur weil ich ablösefrei bin." Ein längerer Verbleib bei Rapid sei auf jeden Fall vorstellbar. "Es spricht nichts dagegen, dass ich noch ein Jahr spiele", erklärte der 34-Jährige.

Eine Deadline für die endgültige Entscheidung will sich Burgstaller nicht setzen. "Früher war ich eher der, der eine gewisse Sicherheit gebraucht hat, aber jetzt habe ich überhaupt keinen Stress. Ich werde aber auch so fair sein und den Verein früh genug informieren, wenn ich nicht weitermachen sollte, damit sie darauf reagieren können", versprach der Bundesliga-Torschützenkönig der Vorsaison.

"Wenn man zu Rapid geht, ist das anders als bei anderen Vereinen"

Derzeit liegt der Fokus auf den anstehenden Aufgaben im Cup und in der Liga, wo Rapid auf Rang sechs liegt. Die Teilnahme an der Meistergruppe ist nur einen Zähler vor dem WAC, am 11. Februar in Wolfsberg erster Liga-Gegner des Jahres, abgesichert. Eine bessere Ausgangsposition wurde durch viele unnötige Punkteverluste verspielt.

"Da hat man gesehen, dass wir Potenzial haben, aber auch, dass wir es nicht immer auf den Platz bringen. Wir haben viele junge, hungrige Spieler, die aber noch Entwicklungsschritte machen müssen. Sonst hätten wir nicht so viele Partien leichtfertig hergegeben und wären nicht in dieser Drucksituation", meinte Burgstaller.

Gerade bei Rapid sei der Druck ein spezieller, betonte Burgstaller. "Man muss wissen, wenn man zu Rapid geht, ist das anders als bei anderen Vereinen." Damit müsse man als Profi umgehen können. "Jeder muss das ausblenden beziehungsweise für sich nutzen, damit er Leistung bringt." Oberstes Gebot sei nun, zu einer gewissen Konstanz zu finden. "Doch genau das ist das Schwierigste im Fußball."

Burgstaller sieht EM-Chance locker

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Frühjahr sind laut Burgstaller gegeben. "Das Trainerteam ist in der ganzen Mannschaft super angekommen. Sie machen sich sehr viele Gedanken, wie sie uns verbessern können. Jetzt liegt es an uns, das umzusetzen."

In diesem Zusammenhang sieht Burgstaller die "Rapid-Tugenden" wie Kampfgeist und Leidenschaft als wesentliche Faktoren. "Entscheidend wird sein, das Herz auf dem Platz zu lassen. Der Fan spürt, ob das eine Mannschaft macht. Wir haben das im Herbst immer gemacht, auch wenn die Ergebnisse nicht immer gestimmt haben."

Sollten die kommenden Monate für Rapid tatsächlich wunschgemäß verlaufen, dann könnte dies für Burgstaller einen äußerst positiven Nebeneffekt haben. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ermöglichte dem Stürmer im vergangenen Oktober das Nationalmannschafts-Comeback - das endete zwar mit einer kuriosen Roten Karte in Aserbaidschan, dennoch lebt für den 26-fachen Internationalen (2 Tore) die Chance auf seine erste EM-Teilnahme.

"Aber in meinem Kopf ist das null komma null drin", beteuerte Burgstaller. "Es war echt schön, wieder dabei zu sein und ich probiere im Frühjahr, meine besten Leistungen zu zeigen. Dann schauen wir, was rauskommt. Wenn ich dabei sein sollte, freue ich mir natürlich einen Hax'n aus, wenn nicht, werde ich daheim als Fan vor dem Fernseher sitzen und mit einem Bierli die Daumen drücken."


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