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llzer ärgert sich nach Sieg: "Zu passiv!"

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Der Auftakt ist geglückt! Mit viel Bauchweh aber doch startet die Wiener Austria mit einem Sieg über die Admira in die Qualifikations-Gruppe (Spielbericht>>>) und lässt damit eine lange Erfolglos-Serie hinter sich.

Erstmals seit dem 30. November 2019 und sechs Remis in Serie konnten die Veilchen mit dem 1:0 gegen die Südstädter endlich wieder einen vollen Dreier einfahren.

"Zuerst sind wir mal froh, dass wir wieder einmal gewonnen haben und mit einem Sieg gestartet sind", freut sich Christian Ilzer bei "Sky", nicht allerdings, ohne tadelnde Worte für den Auftritt seiner Mannschaft zu finden.

"Zu wenig fußballerische Qualität"

Gegen die Admira, die erstmals seit dem dritten Spieltag wieder mit einer Fünferkette auftrat, gaben sich die Wiener lange ideenlos. Erst ein Zufallsprodukt in Minute 67 ließ Dominik Fitz zum Goldtor abstauben.

"Wir wussten, dass es ein Geduldsspiel wird. Wir haben sehr lange eine massive Abwehr zu bespielen gehabt. Die Präzision, zwischen die Linien zu kommen, hat heute gefehlt", ärgert sich Ilzer.

Der Matchplan gegen die tiefstehende Admira ging nie wirklich auf: "Wir haben für uns Lösungsvorschläge gehabt, aber die Frage ist, wie setzt man die um. Wir habe versucht, über Vorderlaufen hinter die Fünferkette zu kommen. Oder sie auseinanderzuziehen und so zwischen die Linien zu kommen. Wir haben in den engen Räumen aber zu wenig fußballerische Qualität gezeigt", schildert Ilzer.

(Text wird unter der Diashow fortgesetzt)



Ilzer zwischen Ärger und Genugtuung

Und auch nach der glücklichen Führung wollte der Knoten bei der Austria nicht platzen, stattdessen kam die Admira gegen Ende des Spiels vor allem in Form von Sinan Bakis zu zahlreichen Tormöglichkeiten. Ein Umstand, der Ilzer rasend macht:

"Was mich stört, ist, dass wir am Schluss passiv geworden sind und nicht kompakt stehen und wenn die Admira All-in geht, das 2:0 machen", konstatiert der Steirer, der vor allem einer großen Portion Glück und "einem überragenden Patrick Pentz" für den Sieg dankt.

Trotz all der Kritik weiß Ilzer auch um die Symbolwirkung eines solchen Dreiers zum Auftakt. Die Violetten konnten ihre Favoritenstellung in der Qualifikationsgruppe unterstreichen und feierten vor allem einen Erfolg für die Moral und die Gewissheit, doch noch Fußballspiele siegreich gestalten zu können.

"Zauberfußball? Leider nicht der Fall"

"Es war extrem wichtig, zu gewinnen. Wir haben jetzt zehn Spiele nicht verloren, das ordnen wir schon richtig ein. Es wünschen sich alle, dass es rascher geht und wir Zauberfußball auf den Platz bringen. Aber das ist leider nicht der Fall. Deswegen nehmen wir den Sieg, auch wenn da sehr viel Glück dabei war", resümiert Ilzer.

Dieses Glück hat am Dienstagabend auf jeden Fall der Admira gefehlt. Die Südstädter kamen eigentlich zu genug Torchancen, die letzte Überzeugung vor dem Tor blieb aber ebenso aus wie das bereits angesprochene Spielglück.

"Man kann sagen, wir haben unglücklich verloren, wir haben genug Chancen gehabt. Die Mannschaft wollte, aber der letzte Schritt hat gefehlt. Heute war mehr drinnen, man muss den Sack auch mal zumachen. In diesem Spiel muss man mindestens einen Punkt nach Hause bringen", fällt Zvonimir Soldos Fazit nach seinem dritten Spiel - der ersten Niederlage - an der Admira-Seitenlinie aus.

Schösswendter: "Müssen der Austria 3, 4 Trümmer machen"

Etwas emotionaler fällt die Analyse von Christoph Schösswendter aus: "Wir sind heute ganz klar am eigenen Unvermögen vor dem Tor gescheitert. Wenn wir der Austria drei, vier Trümmer einschenken, können sie sich auch nicht beschweren."

Für den Innenverteidiger, der die Fünferkette der Admira als Abwehrchef dirigierte, liegt die Niederlage einzig in der Schuld der Südstädter: "Wir haben uns in erster Linie aufs Verteidigen konzentriert und darauf, dass wir gut stehen und vorne Nadelstiche setzen. Dass es dann so viele Nadelstiche werden und wir trotzdem mit null Toren dastehen, müssen wir uns selber ankreiden."

So steht die Admira wie schon im Vorjahr gleich zum Auftakt der Qualifikationsgruppe mit dem Rücken zur Wand. Auf die letztplatzierte WSG Tirol haben die Südstädter nur eine bessere Tordifferenz Vorsprung. Dennoch gibt sich Schösswendter in Hinsicht auf die letzten neun anstehenden Runden positiv. Vor allem die nicht gerade attraktive, aber gegen die Austria lange funktionierende defensive Spielausrichtung macht dem Routinier Hoffnung:

"Wenn man sieht, wie die Austria teilweise verzweifelt war und keine Chancen vorgefunden hat, gibt uns das Recht. Dass es natürlich nicht schön ausschaut und nach vorne zu wünschen übrig lässt, ist das andere Thema. Aber wir haben nichtsdestotrotz mehr Chancen gehabt als die Austria und müssten eigentlich als Sieger vom Platz gehen."

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