"Hätten wir in den anderen Spielen solch eine Leistung gebracht, stünden wir wahrscheinlich auf Platz vier oder fünf."
Schmidt: "Das sind die zwei Varianten"
"Wie ich in den Winter gehe, hängt davon ab, ob ich TSV-Hartberg-Trainer bleibe oder nicht. Wenn ich TSV-Hartberg-Trainer bleibe, ist am Dienstag Training und ich werde weiterhin alles daran setzen, die Mannschaft erfolgreicher zu machen, als sie es ist. Ich denke, davon sind wir nicht so weit weg", sagt Schmidt.
Mit der Variante nicht TSV-Hartberg-Trainer zu bleiben, habe er sich im Vorfeld der Rapid-Partie nicht auseinandergesetzt.
"Ich bin nach wie vor Hartberg-Trainer und werde am Dienstag da sein. Wenn man mir in einem Gespräch mitteilt, dass ich nicht mehr da sein soll, werde ich am Dienstag trotzdem da sein und mich von der Mannschaft und den Leuten im Verein verabschieden", so der Steirer, der zusammenfasst:
"Das sind die zwei Varianten. Die erste wäre mir natürlich lieber. Die zweite müsste ich hinnehmen, wenn es so ist."
Das Minus überwiegt
Allzu viele Argumente hat Schmidt nicht auf der Haben-Seite. Hartberg überwintert mit mageren elf Punkten aus 16 Runden als Schlusslicht.
Obmann Erich Korherr betont ehrlich, dass in Sachen Trainer "momentan das Minus" überwiegen würde.
Im Falle einer Entlassung könnte sich der Coach zumindest nach einer guten Leistung verabschieden.
Rapid-Trainer Zoran Barisic lobte etwa: "Wir haben in Hartberg gegen einen Gegner gespielt, der uns das Leben schwer gemacht hat. Sie haben es richtig gut gemacht."
Der Sack ist leer
Speziell Schmidt hat von diesem Lob nicht wirklich etwas. Demonstrativ schaut er auf seine Hosentasche: "Der Sack ist leer. Davon kann man sich nichts kaufen."
Sei es in Salzburg oder zuletzt gegen Lustenau - zu oft hört Hartberg solches Lob, belohnt sich jedoch nicht.
"Im Fußball zählt am Ende des Tages das Resultat. Was vor zwei Wochen in Salzburg war, hat der Rest der Welt schon wieder vergessen", weiß Schmidt.
Am Zug ist nun die Hartberger Vereinsführung um Korherr und Präsidentin Brigitte Annerl. Ob man Schmidt noch zutraut, im Frühjahr den Turnaround zu schaffen, wird sich weisen.
Ist es das Patentrezept?
Annerl glaubt nach dem Rapid-Match jedenfalls: "Hätten wir in den anderen Spielen solch eine Leistung gebracht, stünden wir wahrscheinlich auf Platz vier oder fünf."
Die Vereins-Chefin ist froh, dass man nun in der Winterpause lange Zeit habe, die richtigen Lehren zu ziehen. Sie verspricht: "Bis auf Salzburg gibt es kein Team, das noch nicht in so einer Lage gewesen ist. Jetzt sind es wir - aber ehrlich, lieber in der Hinrunde als in der Rückrunde. Wir werden aus dieser Situation gestärkt hervorkommen."
Mit oder ohne Schmidt?
Annerl: "Es ist immer das Leichteste, den Trainer zu verändern. Ob es das Patentrezept ist, kann ich nicht und möchte ich auch nicht beurteilen."