Erinnerungen an Stronach-Zeiten
Den Eindruck, dass man aufgrund der Deadline bezüglich der Abgabe der Unterlagen für die Lizenz unter Zeitdruck geraten sei und nehmen müsse, was auf dem Tisch liegt, teilt Kraetschmer nicht.
Er spricht von einem 16 Monate langen Prozess, bei dem man sich "verschiedenste Modelle und Kombinationsmöglichkeiten" angeschaut habe, ehe man einen "sehr interessanten strategischen Partner" gefunden habe.
"Es gab mehrere Angebote, mehrere Interessenten, verschiedene Modelle. Da waren auch Dinge dabei, bei denen wir gesagt haben, auch wenn es mehr Geld war, wollen wir die Identität und Zukunft der Austria nicht verkaufen", so der langjährige FAK-Funktionär, der erinnert:
"Wir hatten mit dem Betriebsführervertrag mit Magna und Frank Stronach von 1999 bis 2007 unsere Erfahrungen. Die haben gerade mir, der ich doch schon seit 23 Jahren in führender Funktion in diesem Klub tätig bin, sehr geholfen, um zu wissen, was auf uns zukommen kann."
Was passiert, wenn Partnerschaft endet?
Es gehe in solchen Verhandlungen also nicht nur darum, einen neuen Partner zu gewinnen: "Man muss auch berücksichtigen: Was passiert denn, wenn so eine Partnerschaft endet? Da geht es auch darum, an den Klub zu denken."
Der neue Partner habe klar gesagt, "wir kommen nicht nach Wien, um alles neu zu erfinden." Vielmehr möchte man auf die bestehende Infrastruktur und Struktur des Vereins aufbauen.
Wie die Details der Zusammenarbeit aussehen, wird erst verkündet. Hier geht es auch um die beiden auslaufenden Verträge von Kraetschmer und Stöger.
Stöger bleibt, wenn...
Letzterer kann sich einen Verbleib bei der Austria vorstellen, jedoch nicht um jeden Preis.
"Für mich ist entscheidend, ob ich mir zutraue, dass ich umsetzen kann, was erwartet wird. Wenn ich das Gefühl habe, das kann funktionieren, kann ich mir ohne Weiteres vorstellen, hierzubleiben. Die letzten zwei Jahre waren weit entfernt von lustig. Wenn ich das Gefühl habe, dass es Spaß machen könnte, dann bin ich dabei, wenn das einen realistischen Ansatz hat", so Stöger.
Und wenn nicht?
"Wenn ich glaube, dass ich selbst das nicht hinkriege, dann muss es eben wer anders machen."