"Es gibt keinen Trainer der Welt, der sagt, man will auf Unentschieden spielen, und ich bin der letzte Trainer, der sagt, spielen wir fünf Mal Unentschieden. Da mache ich lieber zwei Siege und verliere ein Mal"
"Nach Platz acht letztes Jahr jetzt Platz drei mit Riesen-Abstand zu den Wiener Klubs - ich würde schon sagen, dass es die Burschen echt gut gemacht haben", lobt Kühbauer, der vor allem die Performance in der Meistergruppe hervorstreicht:
"Auch wenn wir in Graz nicht gewonnen haben, im Großen und Ganzen muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil wir über weite Strecken des Jahres echt gute Spiele gemacht haben."
In der Tat ist das sportliche Auftreten der Oberösterreicher in dieser Saison eines, das Hoffnungen für 2023/24 zulässt, wenn dann alle Heimspiele im neuen Linzer Stadion ausgetragen werden.
In dieser Spielzeit hat der LASK lediglich sechs Liga-Spiele verloren - gleich wenige wie Sturm. Allerdings spielte die Kühbauer-Elf zwölf Mal Unentschieden, doppelt so oft wie Sturm. Ergo gewann man auch sechs Mal weniger.
Mögliche Entwicklungsschritte
Dies ist auch einer der Entwicklungsschritte, die Kühbauer für die kommende Saison in den Sinn kommen - und davon gibt es einige.
"Es gibt keinen Trainer der Welt, der sagt, man will auf Unentschieden spielen, und ich bin der letzte Trainer, der sagt, spielen wir fünf Mal Unentschieden. Da mache ich lieber zwei Siege und verliere ein Mal", erläutert der 52-Jährige.
Der Linzer Übungsleiter sieht die Remis-Thematik eng mit einem weiteren notwendigen Entwicklungsschritt verknüpft: "In der Chancenverwertung müssen wir sicher noch zulegen."
Kühbauer: "Jede Mannschaft tut sich schwer, gegen uns zu spielen. Wir versuchen, auch wirklich immer nach vorne zu spielen. Aber im letzten Drittel müssen wir einfach entschlossener und genauer werden, einfach noch mehr investieren."
Die Kader-Zusammenstellung
Um den LASK zu besiegen, brauchte es in dieser Saison meist einen Kraftakt. Man frage nach bei Sturm, das zwar auch im Cup-Halbfinale die Oberhand behielt, aber ansonsten die Linzer erst in Runde 32 erstmals besiegte.
Neben den Grazern gewann nur der FC Red Bull Salzburg im Kalenderjahr 2023 gegen den LASK, das allerdings zwei Mal. Die weiteren Bundesliga-Niederlagen datierten aus dem Herbst und passierten gegen die WSG Tirol, Hartberg und Rapid.
In dieser Saison war der LASK jedoch nicht im Europacup aktiv. Entsprechend ortet Kühbauer einen weiteren Entwicklungsschritt in der Kader-Politik:
"Wir wollen natürlich in der nächsten Saison eine ähnlich gute spielen, aber wir müssen erst mal schauen, wie der Kader zusammengestellt ist. Denn die Belastung wird natürlich weit höher, darüber müssen wir nicht diskutieren."
Was sich nicht ändern darf
Denn: "Der Stress wird für die Mannschaften oben ja nicht kleiner. Auch das wird ein Entwicklungsschritt der Mannschaft, mit diesem Stress umgehen zu können, wenn wir Mehrfachbelastung haben und es vielleicht einmal nicht so läuft."
Kühbauer ist jedoch guter Dinge, dass besagte Schritte gelingen können.
Denn eines muss sich seiner Meinung nach nicht ändern, sondern soll einfach so bleiben, wie es ist: "Die Jungs hat in diesem Jahr ausgezeichnet, dass sich eine unglaubliche Kameradschaft entwickelt hat. Das spürt man seit Monaten. Da müssen wir drauf bleiben."
Dass das "Wir" für Kühbauer ihn und sein Trainer-Team inkludiert, versteht sich von selbst. Ob das beim LASK jemand anders sieht, wird sich weisen.