Endstand
1:2
0:2 , 1:0
news

In Hartberg darf sich keiner zu sicher sein

In Hartberg darf sich keiner zu sicher sein Foto: © GEPA

Christian Ilzer legt sich bereits fest.

"Hartberg hat eine super Truppe. Wenn auch Spieler wie Ousmane Diakité und Mamadou Sangaré alle richtig angekommen sind, ist das eine starke Mannschaft, die nie und nimmer etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird. Das traue ich mich heute schon zu sagen", meint der Sturm-Coach.

Da Hartberg-Trainer Markus Schopp die Grazer nach dem Steirer-Duell als die "momentan wahrscheinlich beste Mannschaft in Österreich" bezeichnet hat, können beide Seiten behaupten, den Kontrahenten mit immensem Lob und gleichzeitig einer gewissen Portion Druck bedacht zu haben.

Wobei: Dass dieses Frühjahr für den TSV Hartberg zur nervlichen Belastungsprobe werden könnte, weiß man in der Oststeiermark schon lange.

Nicht zuletzt deshalb wurde mit Schopp der einstige Erfolgstrainer zurückgeholt.

Es geht nicht um schön oder weniger schön

Nach dem Sieg in Ried setzte es nun nach couragierter Leistung die 1:2-Niederlage gegen Sturm. Den Favoriten zwar geärgert zu haben, aber trotzdem mit null Punkten dazustehen, hilft am Ende jedoch nicht wirklich weiter.

"Wir sind auch in der zweiten Halbzeit zu wenig konkret geworden. Daran müssen wir schrauben. Das ist ein wichtiger Punkt, um am Ende nicht nur sagen zu können, wir haben unsere Ideen auf den Platz gebracht, sondern wir haben uns auch gegen eine Top-Mannschaft belohnt", so Schopp.

Würde man das Resultat ausblenden, sei man gegen Sturm ein paar Schritte weitergekommen. Vertrauen würde einerseits durch Ergebnisse entstehen, andererseits jedoch auch durch funktionierende Mechanismen.

Das Wichtigste sei derzeit jedoch nun mal das Resultat: "Es geht bei uns um drei Punkte. Es geht nicht um schön oder weniger schön, um Umschaltspiel oder Ballbesitz, sondern um die Frage: Wie schaffen wir es, drei Punkte zu machen? Dafür braucht man Lösungen und an die Möglichkeiten angepasste Ideen."

Auf manchen Positionen braucht es mehr Druck

Daran würde man tagtäglich arbeiten. Die Spieler seien voll dabei, weil "sie einfach merken, was passiert."

"Meiner Meinung nach gibt es die eine oder andere Position, auf der noch mehr Druck erzeugt werden muss, um am Ende des Tages dahin zu kommen, wo wir hinwollen."

Markus Schopp

Was konkret passiert? "Ich habe eine Mannschaft übernommen, die am Tabellenende gestanden ist und auf der Suche nach Klarheit war. Die versuche ich ihr zu geben. Diese Klarheit sollte sich nach außen hin an der Art  und Weise des Spiels erkennbar machen - und idealerweise natürlich auch am Resultat."

Schopp selbst möchte sich an der Bewertung des Prozesses nicht nur vom Resultat leiten lassen, sondern jeweils auch die einzelne Leistung beurteilen. Gegen Sturm habe er ausnahmslos hungrige Spieler erlebt, die ihr Bestes gegeben hätten.

"Das ist die Grundvoraussetzung. Dann muss man natürlich kritisch fragen: Wer hat in seiner Rolle oder auf seiner Position nicht so funktioniert? Meiner Meinung nach gibt es die eine oder andere Position, auf der noch mehr Druck erzeugt werden muss, um am Ende des Tages dahin zu kommen, wo wir hinwollen."

Schopps Diakité-Versprechen

Der 48-Jährige kann, nicht zuletzt durch rege Transfertätigkeit in der Winterpause, durchaus einen spannenden Kampf um einen Platz in der Startformation ausrufen.

"Konkurrenz macht das Ganze natürlich spannend", erinnert der Grazer, "Konkurrenz muss sich allerdings auch bemerkbar machen, damit sie ihre Möglichkeiten bekommt. Wenn man bedenkt, wen wir gegen Sturm von der Bank gebracht haben, sieht man ganz einfach, da tut sich etwas. Da darf sich keiner zu sicher sein!"

Der von Ilzer erwähnte Ex-Salzburger Diakité gehörte dabei zu den Jokern, feierte sein Hartberg-Debüt.

Schopp: "Der Junge hat über ein Jahr nicht gespielt. Er hat in der Vorbereitung Einsatzzeit bekommen und jetzt gegen Sturm 30 Minuten. Er wird uns noch richtig viel Freude machen. Das kann ich versprechen, davon bin ich überzeugt."

Kommentare