"Das Regelwerk bietet, beispielsweise bei der Handspielregel, Interpretationsspielraum. Schiedsrichter brauchen klare Instruktionen. 98 Prozent reichen nicht", weiß der Ungar, wo es anzusetzen gilt.
Auch der VAR bleibt ein Sorgenkind. Kassais Vertrauter György Ring kümmert sich nun um die VAR-Entscheidungen: "Es ist nicht einfach, aber wir müssen die Schiedsrichter besser unterstützen."
Dass es zuletzt so viele Probleme mit dem VAR gab, erklärt Kassai wie folgt: "Die Erwartungen waren von Beginn an unheimlich hoch. Als würdest du einem Kind ein Fahrrad geben und verlangen, dass es sofort fahren kann. Der VAR kostet viel Geld, darum ist der Druck sehr hoch. Wir arbeiten laufend daran, die Prozesse zu verbessern."
"Sonst haben wir ein Problem"
Fehler, wie in der vergangenen Saison, dürfen künftig nicht mehr unterlaufen: "Eine Saison wie die letzte darf sich nicht wiederholen. Allen Schiedsrichtern muss unsere Linie künftig bewusst sein, trotzdem müssen sie sich wertgeschätzt fühlen."
Wenn die klare Linie des neuen starken Mannes funktioniert, dann werde Österreich künftig auch wieder mehr Top-Schiedsrichter produzieren. Kassai ist anspruchsvoll: "Wir müssen wieder ÖFB-Schiedsrichter zu Großevents und in die Champions League bekommen. Und wir brauchen Schiedsrichter-Nachwuchs. Sonst haben wir in ein paar Jahren in der Bundesliga ein Problem."