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Ried-Boss Daxl: "Wir überstehen Dürrephasen"
Die SV Ried ist nach den ersten Saisonwochen der Admiral Bundesliga in den Kampf gegen den letzten Platz involviert. Für Präsident Roland Daxl steht aber die Entwicklung des Vereins im Vordergrund.
Im Interview mit "90minuten.at" freut sich Daxl vor allem darüber, wirtschaftlich gesund dazustehen: "Wir haben uns in der 1. Liga vor allem wirtschaftlich so gefestigt, dass wir wieder behaupten können, eine Dürrephase überstehen zu können. Mit Dürrephase meine ich: Ein, zwei Saisonen in der 2. Liga würden wir auch aushalten."
Die Entwicklung in Sachen Management und zweiter Mannschaft sei zufriedenstellend, da müsse die Bundesliga-Mannschaft noch nachziehen.
Wie Rapid vor 150.000
Ziel müsse für Ried aber sein, sich wieder in der Bundesliga zu etablieren und hin und wieder auch in die Meistergruppe zu kommen. Die Funktion als "Rolemodel" für die "Dorfklubs" sei zur Profilierung nicht mehr ausreichend.
"Mittlerweile sind nicht nur wir ein Ausbildungsverein in einer tollen Liga, sondern die Liga ist eine Ausbildungsliga geworden – sogar Salzburg ist ein Ausbildungsverein", zeigt Daxl auf.
Als Verein aus einer kleinen Stadt sei die SVR aber strukturell benachteiligt, mache seine Sache dafür gut: "In diesem Jahrzehnt hat sich abseits vom Fußball mit Energie, Pandemie, Wirtschaftskrise und so weiter, auch sonst viel getan. Die Gesellschaft hat einen Wandel erlebt. Wenn ich mir anschaue, was unser Einzugsgebiet ist, dann müsste Rapid wahrscheinlich vor 150.000 Leuten spielen...".
Wenn die Freundin nicht nach Ried will
Diese Limitierung mache sich auch bei der Kadergestaltung bemerkbar. "Wir sind auf einem ganz guten Weg, wobei wir uns natürlich schon schwertun, gestandene Bundesliga-Spieler entsprechend nachbesetzen zu können. Da geht es in erster Linie gar nicht ums Geld, sondern beispielsweise darum, dass die Freundin lieber in Wien wohnt als in Ried, auch wenn die Chance auf Spielzeit bei uns ungleich höher ist."
Es gäbe hier viele Faktoren, auf die kein Einfluss herrsche, auch wenn daran gearbeitet wird: "Die verschwinden nicht, es ist Ried und nicht Wien, oder Innsbruck."
Für die sportliche Entwicklung soll auf Geduld gesetzt und speziell Trainer Christian Heinle die entsprechende Zeit eingeräumt werden. "Wir brauchen Leute mit Herz und Hirn, die bereit sind ein bisschen mehr als üblich zu geben, weil er vielleicht aus der Region ist, weil ihm der Verein wichtig ist und ihm ans Herz gewachsen ist. Diese Leute wachsen nicht auf Bäumen. [...] Wir sind der Meinung, dass wir einen sehr guten Cheftrainer haben, der mit wenig Erfahrung ausgestattet ist."