Ausbildung beim 1. FC Nürnberg
"Im Tor ist er die Ruhe in Person. Auf der Linie ist er ein sehr starker, physischer Tormann. Er hatte in Nürnberg eine sehr gute Ausbildung. Ich bin der Meinung, dass er sehr viel Potenzial mitbringt. Er hat jetzt die Möglichkeit, sich zu präsentieren", erklärt Rieds Sportlicher Leiter Thomas Reifeltshammer im Gespräch mit LAOLA1.
2016 zog es Wendlinger aus der Akademie Tirol in die Nachwuchs-Abteilung des 1. FC Nürnberg, in welcher er sich über die Jahre bis in die zweite Mannschaft hochgedient hat.
Im Sommer 2021 verließ er den deutschen Traditionsverein nach fünf Jahren und heuerte im Innviertel an.
"In Nürnberg war es nicht so leicht für ihn, sich bei den Profis durchzusetzen. Da haben wir zugeschlagen, weil ein junger österreichischer Tormann, der bereits Erfahrung im Ausland gesammelt hat, immer interessant ist", so Reifeltshammer.
Erfolgreicher Sportler als Papa kein Nachteil
In Ried musste er sich hinter Sahin-Radlinger, der in seiner Karriere diverse Auslands-Erfahrungen gesammelt hat, anstellen. Dabei habe er einen guten Eindruck hinterlassen:
"Er hat das sehr gut gemacht, auch im Training. Ich hoffe, dass er in den nächsten Wochen zeigt, welches Potenzial er hat."
Papa Karl würde sich immer wieder mal in Ried blicken lassen, vor allem wenn Jonas bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Mitte zum Zug kommt.
"Es ist sicher kein Nachteil, wenn der Vater so ein erfolgreicher Sportler gewesen ist", findet Reifeltshammer.
Mit Fußball weniger am Hut
Auf das Rampenlicht im Spitzensport konnte der Senior den Junior bestimmt vorbereiten, in Sachen rundes Leder verfügt aber vermutlich der Sohn über fundierteres Fachwissen.
"Sie sind sich vom Typ her schon sehr ähnlich, aber der Vater sagt, dass er mit Fußball eher weniger am Hut hat - erst jetzt natürlich durch den Sohn ein bisschen mehr", unterstreicht Reifeltshammer.
Bei Jonas muss man sich indes keine Sorgen machen, dass er ein Vereins-Auto derart am Limit bewegt, wie einst Papa Karl seine Vehikel.
"Und wenn, sind wir mit unserem Auto-Sponsor Daxl gut aufgestellt", schmunzelt Rieds Sportchef.
Ried will weiter mit Sahin-Radlinger verlängern
Wie sehr man Wendlinger im Abstiegskampf vertraut, wird sich weisen. Das Risiko, von vornherein nur auf ihn zu setzen, wäre jedenfalls groß.
So gesehen ist es legitim, dass sich die sportliche Führung der Oberösterreicher umschaut und nach einer temporären Lösung sucht.
Denn: Langfristig bleibt Samuel Sahin-Radlinger die bevorzugte Wahl im Tor, sofern dieser das auch möchte und einen neuen Vertrag unterschreibt.
"Unser Ziel ist, dass wir mit Sami verlängern. Die Verletzung ist dazwischengekommen, aber das ändert nichts an unseren Plänen, dass er hoffentlich auch nächste Saison noch bei uns ist", stellt Reifeltshammer klar.
Ein Österreicher mit Erfahrung soll her
Laut Auskunft des 34-Jährigen könne es mit einer interimistischen Lösung schnell gehen, jedenfalls soll im Laufe der Woche ein neuer Goalie her.
Angeboten werden den Riedern derzeit viele Torhüter, das gesuchte Profil ist klar: "Unser Wunsch wäre, Erfahrung dazuzunehmen, die wir durch den Ausfall von Sami verloren haben. Der Wunsch wäre eine österreichische Lösung mit Routine."
Der vereinslose Ex-Rapid-Goalie Richard Strebinger erfüllt diese Kriterien beispielsweise und steht auch auf der Rieder Liste.