Als Ersatz wurde der junge Innenverteidiger Tim Oermann geholt, der bis Saisonende von Dutts ehemaligem Verein VfL Bochum ausgeliehen wird. Das 19-jährige Talent kommt nach vier Einsätzen in der deutschen Bundesliga nach Kärnten.
"Der jetzige Sportdirektor (Patrick Fabian, Anm.) war mein Kapitän, auch der LAZ-Leiter war schon Co-Trainer unter mir. Daher bestand ein enger Draht, weswegen der Transfer auch zustande kam", erklärt Dutt. Oermann soll in der Vorbereitung bereits einen guten Eindruck hinterlassen haben und gute Aussichten auf Spielzeit haben:
"Er ist natürlich noch sehr jung, aber bringt gutes Tempo mit und ist sehr zweikampfstark. Ich glaube schon, dass er eine sehr gute Rolle spielen kann."
"Wir wollen ins Finale"
Bereits am Freitag könnte Oermann sein Debüt für die Wolfsberger feiern. Auf den WAC wartet im ÖFB-Cup-Viertelfinale gleich der erste Härtetest gegen den SK Rapid Wien, der auch für Dutt von enormer Wichtigkeit ist.
Obwohl es für die Kärntner, wie natürlich auch für alle anderen Mannschaften, nach der langen Pause noch viele Fragezeichen gibt, ist die Zielvorgabe klar definiert:
"Wir wollen ins Finale kommen. Das haben wir schon vor der ersten Runde gegen Kuchl gesagt und auch immer wieder so kommuniziert. Jetzt heißt es, gegen Rapid mit Vollgas zur Sache zu gehen", sagt Dutt. In der Liga gewann man das erste Saisonduell in Wien mit 3:1, generell haben sich die Wolfsberger gegen die Hütteldorfer in der Vergangenheit oft stark präsentiert.
Der Trainer sieht sein Team nach der langen Vorbereitung gut vorbereitet. Knapp drei Monate lang waren die österreichischen Vereine nicht im Pflichtspielmodus, was eine Einschätzung vor dem Spiel natürlich erschwert. Der WAC unterteilte die Pause in drei Phasen, wie Dutt erklärt:
"Das eine war die Übergangsperiode, die dauerte ungefähr vier Wochen und begann gleich nach dem letzten Spiel gegen die Austria. In dieser Phase haben wir weitertrainiert und sowohl körperlich als auch taktisch erste Inhalte gesetzt," so Dutt.
Nach der eigentlichen Winterpause, die knapp vier Wochen dauerte, ging es im neuen Jahr im normalen Rhythmus weiter. Zudem reiste der WAC im Jänner für eine Woche ins Trainingslager nach Marbella, wo man sich die letzten Schliffe für den Frühjahrsauftakt holte.
"Wir haben uns thematisch einiges vorgenommen und in den Testspielen gut umgesetzt", ist der 58-Jährige mit der Vorbereitung zufrieden. In den drei Testspielen blieb seine Mannschaft unbesiegt, nach zwei Siegen gegen die Vancouver Whitecaps (2:1) und den norwegischen Erstligisten FK Haugesund (1:0) gab es zum Abschluss ein torloses Unentschieden gegen die Seattle Sounders. Im Vordergrund stand laut Dutt neben der körperlichen Vorbereitung auch das Teambuilding, die Ergebnisse hätten dabei nur eine bedingte Aussage.
WAC: Ambitioniert, aber realistisch
Nach 16 Ligaspielen steht der WAC in der Admiral Bundesliga auf dem etwas enttäuschenden neunten Platz, vor allem in der Defensive wurde man oft vor große Probleme gestellt.
Mit 34 Gegentoren teilen sich die Wolfsberger in dieser Wertung den letzten Platz mit Altach, für Dutt spielte dabei vor allem die bereits erwähnte Verletzungsmisere eine große Rolle.
Die Schwächephase im Oktober, als man in fünf Ligaspielen in Folge als Verlierer vom Platz ging, sei auch auf die Ausfälle von Jasic und Piesinger zurückzuführen, die bis dahin als wichtige Stützen in der Abwehr fungierten.
Das Saisonziel bleibt in Wolfsberg allerdings unverändert. "Wir wollen nach wie vor das obere Playoff erreichen, was heuer durch den Umbruch noch einen viel höheren Stellenwert hätte," sagt der Deutsche. "Natürlich sind wir eine sehr junge Mannschaft, aber das ändert nichts daran, dass wir es versuchen werden."
Trotz des schwierigen Herbsts wirkt der WAC also äußerst gefestigt. Der Weg, der unter Dutt eingeschlagen wurde, wird konsequent durchgesetzt, ohne Zielvorgaben wirklich nach unten zu schrauben.
Im Gegensatz zu manch anderen Vereinen vertraut man auf das bestehende Gerüst und ein stabiles Umfeld. Von der Vision, unter Dutt langfristig zurück ins internationale Geschäft zu kommen, will man auch nach potentiellen Rückschlägen nicht abweichen.
Der erste Schritt in diese Richtung soll nun im Cup gegen Rapid erfolgen.
ÖFB-Cup-Viertelfinale: Wolfsberger AC - SK Rapid Wien im LIVE-Ticker >>>
WAC-Saisonvergleich 21/22 - 22/23:
Indikator | 2021/2022* | 2022/2023 |
---|---|---|
Platz | 3 | 9 |
Punkte | 27 | 17 |
Tore | 26 | 29 |
Gegentore | 26 | 34 |
Tordifferenz | 0 | -5 |
* nach 16 Saisonspielen