"Wusste gar nicht, dass das hier so schlimm ist"
Der 27-Jährige stellte sich nach dem Schlusspfiff den Medien und versuchte glaubwürdig zu vermitteln, dass er sich der Tragweite seiner Aktion nicht bewusst war.
"Ich habe damit nicht den Schiedsrichter gemeint. Ich habe gar nichts damit gemeint. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich gar nicht, dass das hier so schlimm ist, wenn man so eine Geste vor dem Schiedsrichter macht."
Der Auslöser war ein Gerangel im Strafraum bei einer Ecke der Salzburger. Jerome Onguene ging im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Robert Schörgenhofer befragte Ramalho, wie es dazu kam:
"Er hat mich gefragt, ob ich einen Zusammenstoß mit Jerome hatte, weil er am Boden gelegen ist. Ich habe nur gesagt, dass ich das nicht war." Um dies deutlicher zu machen, nahm er jedoch unüberlegt seinen Finger zur Hilfe.
Hier die Szene auf unserer Facebook-Seite Fußball Total:
"Habe nicht gemeint, dass der Schiri ein schlechter Mensch ist"
Ein Fehler, wie Ramalho im Nachhinein zugibt. Im Endeffekt war es mehr ein Reflex.
"Aber in Brasilien ist das nicht so schlimm, ich wusste das nicht. Ich mache das einfach so, weil man es vielleicht im Alltag genau so machen würde. Ich habe nicht gemeint, dass der Schiedsrichter ein schlechter Mensch ist, sondern habe die Geste intuitiv gemacht. Nach dem Spiel habe ich mich beim Schiedsrichter entschuldigt."
Emotionen haben im Schlagerspiel gegen Rapid sicherlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Ramalho weiß, dass sein Ausschluss spielentscheidend war, umso mehr ärgert ihn seine Tat.
"Klar, es war keine clevere Geste, da muss ich schon aufpassen. Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger Typ, ein fairer Spieler. Wer mich kennt, weiß das."
Rose gibt Ramalho kein Alibi: "Jetzt weiß er's"
Und wie kam die Aktion bei Trainer Marco Rose an? Auch er stellte klar, dass die Gelb-Rote Karte für seinen Abwehrchef der Knackpunkt für RB Salzburg in dieser Partie war.
Anfangs will der Deutsche gar nicht näher auf die Situation eingehen, dann ist es ihm aber schon ein Anliegen, zu vermitteln, dass in einem Spiel wie diesem doch Fingerspitzengefühl gefragt sei.
"Es gibt natürlich die Möglichkeit, auch mal darüber zu reden. Ich glaube aber auch, dass es wahrscheinlich ein Regelwerk gibt, das Dinge so vorschreibt. Ich finde es immer schön, wenn man viel miteinander spricht und kommuniziert und so ein Top-Spiel in der Bundesliga auch in Gleichzahl beendet", würde Rose als Schiedsrichter wohl anders mit so einer Situation umgehen.