"Er hat dann auch mit Kopfweh geklagt. Das habe ich dann auch dem Schiedsrichter kundgetan. Sie haben eigentlich kaum darauf reagiert, was ich eigentlich schon skandalös finde, weil so ein Becherwurf ist ja nicht irgendwas. Wenn ein Spieler dann auch verletzt wird und über Kopfweh klagt...", hält Ibertsberger nicht zurück mit Kritik.
"Das ist eigentlich kein gutes Zeichen für den Fußball, dass so etwas passieren kann und darf. Ich hoffe, dass man den Verantwortlichen auch findet und ausforscht", will der Ried-Coach den Schuldigen ausfindig machen.
Nutz musste mit Schwindelgefühlen raus
Letztlich musste Nutz wegen Schwindelgefühlen auch ausgetaucht werden, am Becherwurf soll dies jedoch nicht gelegen haben, wie der Mittelfeldspieler glaubt: "Ich habe in der zweiten Halbzeit auch einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, kann sein, dass mir deswegen schwindlig war."
Nach dem Spiel kann Nutz aber wieder Entwarnung geben: "Mittlerweile geht es mir wieder ganz gut. In der 70. Minute habe ich einmal kurz nicht gewusst, wo vorne und hinten ist. Da habe ich dem Trainer signalisiert, dass mir schwindlig ist, dann hat er mich runtergenommen."
Schiedsrichter erklärt seine Entscheidung
Auch Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca fand nach dem Spiel den Weg vors Mikrofon. Er beteuere, sich voll und ganz an die Vorgaben gehalten zu haben.
"Man muss sagen, dass das ein Präzedenzfall war, der da vor kurzem in Deutschland passiert ist. Es gibt einen Stufenplan. Wir sind dazu übergegangen, die erste Stufe der Stadiondurchsage gleich zu fusionieren mit der zweiten Stufe, dass wir reingehen fünf Minuten", so der Referee.
Einen Spielabbruch hätte es wohl nur bei einer direkten Verletzung gegeben. "Man muss auch sagen, dass die Reaktion des Spielers dementsprechend war. Denn wenn der Spieler liegenbleibt, bleibt keine andere Möglichkeit wie den Spielabbruch zu machen. In Deutschland war ja auch entscheidend, dass der Assistent nicht mehr fähig war, seiner Aufgabe nachzukommen", sagt Ciochirca.
Ibertsberger: "Mannschaft hat dieses Feuer am Platz gehabt"
So oder so durfte die SV Ried am Samstag aber über drei Punkte jubeln. Ein wichtiger Sieg, zieht man in Betracht, dass man in der Qualigruppe bislang nur Niederlagen einstecken musste.
"Der erste Sieg in der Qualigruppe ist auch sehr wichtig gewesen, nicht nur der Derby-Sieg alleine, sondern, dass wir auch einmal ein positives Ergebnis erzielen. Jetzt müssen wir dranbleiben, nicht abheben, sondern die nächsten Aufgaben sehr seriös annehmen und dementsprechend umsetzen", so Ibertsberger.
"Die Mannschaft hat auch dieses Feuer am Platz gehabt, das uns in den letzten beiden Spielen gefehlt hat", findet der Ried-Coach. Und Feuer war vor allem in den ersten 20 Minuten genügend drin.
Nach einem LASK-Geschenk, das im 1:0 für Ried resultierte, ließ man jedoch die eine oder andere Möglichkeit liegen. "Wir haben genau gewusst, dass der LASK sehr aggressiv nach vorne attackiert. Dann haben wir es richtig gut ausgespielt, teilweise aber aber zu wenig gut ausgespielt. Wir hätten sicher die eine oder andere Situation besser spielen können, damit wir vielleicht mehr Tore erzielen, ich bin aber trotzdem extrem happy", findet Ibertsberger.
Wießmeiers Elfer-Drama? "Klar ist es ärgerlich"
Die größten Möglichkeit ließ man jedoch vom Elfer-Punkt liegen, scheiterte Julian Wießmeier doch gleich zweimal an LASK-Keeper Alexander Schlager. "Ich war mir eigentlich relativ sicher, sonst wär ich nicht hingegegangen", erklärt der Deutsche.
"Ich habe die andere Ecke versucht, er hat ihn wieder gehalten, war aber auch nicht gut geschossen. Klar ist es ärgerlich, aber wir haben gewonnen. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wir haben nach den zwei Elfmetern trotzdem weitergespielt und das 2:0 gemacht", kann Wießmeier sein Versagen an einem Tag wie diesem leicht abschütteln.
Der Deutsche ist sich sicher, dass man mit solchen Spielen nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, viel mehr sei der Blick nach oben gerichtet: "Wenn wir so Woche für Woche weitermachen, werden wir unsere Punkte sammeln."