Jantscher: "Sehr emotionale Geschichte"
"Es freut mich, dass ich zurück in Graz bei Sturm bin. Von meiner Warte aus ist es sicherlich eine sehr emotionale Geschichte, weil ich zu diesem Verein sehr viel Verbindung habe. Ich bin hier groß geworden und aufgewachsen, habe meine ersten sportlichen Schritte gemacht und 2010 mit dem Cupsieg auch einen sehr schönen Erfolg gefeiert", erklärt Jantscher.
Nach besagtem Cupsieg schloss sich Jantscher dem FC Red Bull Salzburg an, wo es jedoch nicht ganz nach Wunsch verlief und einige Jahre als Legionär folgten - erst leihweise in Russland bei Dinamo Moskau, anschließend in den Niederlanden bei NEC Nijmegen, in der Schweiz beim FC Luzern und zuletzt in der Türkei bei Rizespor.
Dort löste der EM-Teilnehmer 2016 im Dezember seinen Vertrag auf und kann somit ablösefrei unter Vertrag genommen werden. Sturm rechnet jedoch damit, dass es noch die eine oder andere Woche dauern könnte, bis das über die FIFA laufende Freigabeverfahren abgeschlossen ist.
Gutes Standing von Edomwonyi
Edomwonyi wiederum weilt gerade in der Türkei. Visa und Arbeitsgenehmigung sollen jedoch schnell über die Bühne gehen und der Nigerianer bereits kommende Woche ins Training unter Heiko Vogel einsteigen.
Auch für den Angreifer ist es eine Rückkehr. Erst vergangenen Jänner übersiedelte er nach zwei Jahren bei Sturm zu Riszepor.
"Bright kann großartig zu uns passen. Er kennt das Umfeld, hat ein sehr gutes Standing in der Mannschaft und bringt mit seiner Schnelligkeit eine Facette mit, von der wir wissen, dass sie für jeden Gegner unangenehm zu bespielen ist", erklärt Kreissl.
"Ich habe in Graz eine schöne Zeit erlebt. Als ich davon erfahren habe, möglicherweise wieder für Sturm spielen zu dürfen, habe ich nicht überlegt. Wir sind Erster und wollen diesen Platz so lange wie möglich halten. Da möchte ich mithelfen", meint Edomwonyi.
Kreissl: "Man muss Chancen nützen"
Eigentlich hatte Kreissl auf eine ruhige Transferzeit gehofft. Nach dem Abgang von Charalampos Lykogiannis zu Cagliari musste der Sportchef der "Blackies" jedoch bereits auf der Linksverteidiger-Position reagieren und Thomas Schrammel von Rapid verpflichten.
Die Erkrankung von Philipp Zulechner wiederum war einer der Faktoren, warum die Grazer nun auch im Offensivbereich Transfer-Überlegungen angestellt haben. Ob Zulechner in diesem Frühjahr zurückkehren kann, ist ungewiss.
In Kombination mit der Überlegung, dass im System von Vogel ein Platz mehr für einen Offensivspieler vorgesehen ist als zuletzt in der Fünferketten-Variante von Franco Foda, entschloss sich Kreissl gleich doppelt zuzuschlagen - und das, obwohl er Anfang Jänner noch ausgeschlossen hatte, Jantscher nach Graz zurückzuholen.
"Durch Zulechner haben wir eine veränderte Situation. Ich glaube, dass es im Fußball wichtig ist, Chancen wahrzunehmen - auf und abseits des Platzes. Wenn du im Winter die Chance hast, Jakob Jantscher für dreieinhalb Jahre zu verpflichten, ist es gut, wenn du sie nützt", begründet Kreissl.
Diesmal im Winter Qualität dazugeholt
Ebenfalls eine Rolle gespielt hat der Fakt, dass Sturms Geschäftsführer in den Verhandlungen mit den zahlreichen Akteuren, deren Verträge am Saisonende auslaufen, nicht nennenswert voranzukommen scheint.
Mit Jantscher wurde nun anders als erwartet ein wichtiges Signal gesetzt - über die Saison hinaus, aber auch für die laufende Spielzeit, in welcher man sowohl um den Titel in der Liga als auch um den Cupsieg mitspielen möchte.
Vor einem Jahr musste sich Kreissl noch vorwerfen lassen, durch die Abgänge von Uros Matic und Edomwonyi die Titel-Chance verkauft zu haben.
Diesmal analysiert der Wiener stolz: "Anders als in den letzten Jahren, in denen Sturm im Winter zumeist an Substanz verloren hat, haben wir diesmal Qualität dazugeholt."