Warum wird Hartberg noch unterschätzt?
Wie die Zeit vergeht - die kommende Saison wird bereits die fünfte der Hartberger in der Bundesliga.
"Das bedeutet uns unendlich viel, denn das hätte uns keiner vorausgesagt - das Gegenteil war der Fall. Wir sind immer unterschätzt worden. Vielleicht ist das unser Geheimnis", mutmaßt die Vereins-Chefin, die vor dem Spiel mit einer Kabinenansprache für zusätzliche Motivation gesorgt hat.
Warum Hartberg immer noch unterschätzt werde, weiß sie selbst nicht: "Was ich weiß: Dieser Klassenerhalt war wieder ein Sieg des Willens, der Leidenschaft und ein Sieg unseres Traums von der Bundesliga."
Rückenwind für den Stadion-Plan
Und Rückenwind für die ambitionierten Pläne des Klubs. Zwar betonte man im Vorfeld, dass Akademie und Stadion unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit umgesetzt werden sollen.
"Sagen wir mal so: Es hilft", meint Annerl dennoch.
Korherr dazu: "Natürlich ist ein Verbleib in der Bundesliga besser, denn die Zeit drängt. Man hat gegen Ried wieder gesehen, dass es für die Oststeiermark wunderschön wäre, wenn wir ein richtiges Fußball-Stadion hätten."
Die Erfüllung dieser Vision wäre auch eine Belohnung für die diversen Personen, die jede Menge Freizeit in den Verein stecken.
Das Ehrenamt in Österreich
Annerl: "Wir haben nach wie vor, im bald fünften Bundesliga-Jahr, zwei Mitarbeiter. Der Rest arbeitet nach der Arbeit und setzt sich für den Verein ein. Das ist wahrscheinlich genau das, was man spürt, was auf die Mannschaft übergeht. Wir sind nach wie vor der Verein mit dem geringsten Budget der Liga, trotzdem schaffen wir Unglaubliches - und das gelingt nur wegen der Menschen bei uns, allen voran Erich."
Korherr dehnt Lob für seine ehrenamtliche Tätigkeit lieber auf andere aus: "In Hartberg sind es viele helfende Hände, die das leisten, oder generell in ganz Österreich, wenn man den Fußball anschaut. Das Ehrenamt gibt es ja nicht nur in Hartberg. Es gehört dazu, dass man ein bisschen etwas tut für die Bevölkerung. Die Spieler und das Publikum haben es uns heute zurückgegeben. Das war mega!"
Auch der Trainer hat das Vertrauen in seine Person zurückgezahlt.
"Er hat einen riesigen Anteil", betont Korherr bezüglich Klaus Schmidt, "er hat die Spieler wieder zu jener Leistung gebracht, die sie zuletzt geboten haben. Wir haben sehr guten Fußball gespielt, das muss man absolut mit dem Trainer in Verbindung bringen."
Annerl: "Biiiiiitte nicht wieder so spannend!"
Die Präsidentin freut sich nun auf eine Saison, in der Schmidt "in Ruhe arbeiten" könne, nachdem die Hilfe als Feuerwehrmann in den finalen zehn Runden gut funktioniert hat.
Annerls klarer Auftrag: "Biiiiiitte nicht wieder so spannend!"
Korherr weiß, wie man die dann sechste Hartberger Bundesliga-Saison garantiert etwas früher sicherstellen könnte.
"Dafür bräuchten wir mehr Geld", lacht der Obmann. Also wird weiter harte Arbeit gefordert sein.