"Vielleicht waren wir zu sicher", versucht Liendl Erklärungen für den späten Kollaps zu finden. "Wir haben souverän gewirkt bis auf die letzten 20, 30 Minuten. Wir waren einfach zu naiv."
"Wir müssen den einen oder anderen Konter besser ausspielen, das haben wir nicht geschafft. Deshalb sind wir ganz klar selber schuld. Das schmerzt schon unglaublich, weil wir recht souverän aufgetreten sind. Wenn du auswärts 3:0 in Führung gehst, sollte eigentlich nichts mehr anbrennen", sucht Liendl die Schuld in den eigenen Reihen.
Dutt: "Spiel zeigt unsere ganze Bandbreite"
Auch Robin Dutt versucht sich im Suchen nach Erklärungen, findet aber keine. "Ich glaube, die ganz einfachen Erklärungen gibt es in solchen Situationen nicht", sagt der Deutsche.
"Natürlich ist der Startschuss da mit dem Anschlusstreffer nach dem 3:0. Danach ist jeder von Ried mutig einen Schritt nach vorne gerückt. Wir hatten auf einmal was zu verlieren. Anstatt den Gegner laufen zu lassen, lassen wir uns hinten rein drücken. Dann geht es so aus, wie es heute ausgeht, was für uns, vor allem nach der ersten Stunde, sehr bitter ist", so Dutt.
Die defensiven Probleme des Wolfsberger AC gehen also in die nächste Runde. Seit dem Amtsantritt von Robin Dutt ist die Abwehr die Baustelle Nummer eins im Lavanttal. "Das Spiel heute zeigt unsere komplette Bandbreite, in der Offensive sind wir viel weiter als in der Defensive", sagt der Cheftrainer.
"Unsere Offensive ist eigentlich unsere beste Defensvie, wenn die läuft und wir mutig mit Gegenpressing spielen, dann macht der Gegner Fehler. Das ist unser Spiel, das gefällt uns. In die andere Richtung wird aber auch Fußball gespielt. Der Prozess scheint deutlich länger zu gehen", erklärt Dutt.