Es sind beide Spiele wichtig, aber die Kampfmannschaft geht natürlich vor. Wenn ich oben gebraucht werde, werde ich dort spielen, ganz klar. 90 Minuten gegen Rapid vor so einer Kulisse, da lernt man richtig viel. Heute ist es auch um sehr viel gegangen und wir haben es geschafft.
Wir waren mehr als glücklich, weil es genau unsere Aufgabe ist, unsere Jungs für die Profis auszubilden. Er hat vom Cheftrainer das Vertrauen für das Spiel bei Rapid bekommen. Das sagt einiges aus.
Der Kapitän der U19 führte seine Mannschaft am Dienstag vor 5380 Zuschauern auf das Feld, sein Einsatz war ob der intensiven 94 Minuten in Wien-Hütteldorf fraglich.
„Wir haben am Montag geschaut, wie es aussieht. Die Werte waren richtig gut, die Füße haben sich auch gut angefühlt und so haben wir entschieden, dass ich spiele.“
Allerdings durfte Schlager nicht auch in der Youth League über die volle Zeit am Platz stehen.
"Es gab die Vorgabe von oben, dass ich nur 60 Minuten spielen darf, weil sonst die Verletzungsgefahr zu hoch gewesen wäre. Eine Verletzung will keiner, natürlich auch ich nicht.“
Schlager gibt zu, dass er die Partie vom Sonntag gemerkt hat: "Am Anfang war es richtig zäh, da habe ich die Müdigkeit gemerkt, aber mit Fortlauf der Partie ist es immer besser gegangen.“
Und es zahlte sich aus: Denn nach Schlagers Ecke verlängerte Luca Meisl und Igor sorgte für das 1:0 gegen die Spanier.
Da Profi-Trainer Oscar, der wie Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz wieder im Stadion weilte und nach der Partie im Kabinentrakt die Spieler einzeln beglückwünschte, mehrere Alternativen zur Verfügung hatte, überraschte seine Wahl für Schlager gegen Rapid.
Zumal dieser im Frühjahr nur einen Kurzeinsatz gegen Mattersburg verbucht hatte.
U19-Coach Marco Rose war darüber nicht verärgert, ganz im Gegenteil.
"Wir waren mehr als glücklich, weil es genau unsere Aufgabe ist, unsere Jungs für die Profis auszubilden. Er hat vom Cheftrainer das Vertrauen für das Spiel bei Rapid bekommen. Das sagt einiges aus."
So sieht es auch Schlager.
„Es sind beide Spiele wichtig, aber die Kampfmannschaft geht natürlich vor. Wenn ich oben gebraucht werde, werde ich dort spielen, ganz klar. 90 Minuten gegen Rapid vor so einer Kulisse, da lernt man richtig viel. Heute ist es auch um sehr viel gegangen und wir haben es geschafft.“
Ende gut, alles gut, quasi.
Salzburg gewann bei Rapid und setzte sich zu Hause gegen Atletico Madrid sensationell durch. Für den gebürtigen Linzer, der 2009 von St. Valentin nach Salzburg wechselte und bereits auf 14 Profi-Einsätze (darunter einer beim 2:0 gegen Schalke in der Europa League) zurückblicken kann, ein besonderer Tag.
„Das ist einer meiner größten Erfolge. In der Europa League ist es damals gegen Schalke (traf zum 1:0, Anm.) leider um nichts mehr gegangen, deswegen sehe ich das sicherlich als größeren Erfolg an. Aber ich versuche einfach, dass es immer weiter geht", erklärt der Linksfuß, der wie Konrad Laimer dem guten 97er-Jahrgang angehört.
Rose ist überzeugt, dass Schlager seinen Weg als Profi gehen wird: "Er wirkt unheimlich fokussiert auf das, was er will, unabhängig davon, wo er spielt. Bei Liefering, in der Youth League oder bei den Profis. Er ruht in sich, nimmt die Aufgaben, wie sie kommen. Das ist eine wichtige Charakter-Eigenschaft, um sich in diesem Geschäft durchzusetzen."
Am 21. April steht in Nyon beim Final Four der Youth League das Highlight gegen den FC Barcelona im Halbfinale an. Schlager will natürlich dabei sein.
„Aber das habe nicht ich zu entscheiden. Die Verantwortlichen müssen abwiegen, ob ich oben gebraucht werde oder nicht.“
Oscar ist diesbezüglich unberechenbar geworden. Doch beim Gastspiel in St. Pölten dürfte der starke Salzburg-Kader wohl auch ohne Schlager auskommen. Der LASK darf sich an diesem Wochenende wohl auch auf eine stark veränderte Liefering-Truppe freuen.
Denn ein Pflichtspiel gegen den FC Barcelona ist nicht alltäglich - wie die spannenden 156 Minuten von Xaver Schlager binnen 48 Stunden in der Bundesliga und in der Youth League.
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