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Austria deklassiert Rapid im 328. Wiener Derby

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Die Wiener Austria feiert zum Abschluss der 18. Bundesliga-Runde im 328. Wiener Derby einen historischen 6:1-Heimsieg gegen den SK Rapid Wien.

Die Austria geht durch ein Kopfballtor von Schoissengeyr nach 22 Minuten in Führung, Rapids Potzmann kann sieben Minuten später ausgleichen.

Ab der 33. Minute nimmt der Hütteldorfer Albtraum seinen Lauf: Ljubicic zieht gegen Edomwonyi die Notbremse und sieht zurecht Rot, der anschließende Freistoß landet über Umwege bei Jeggo und im Tor. Nur 85 Sekunden später kann Monschein auf 3:1 stellen, Florian Klein bringt die Austria noch vor der Pause mit 4:1 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel trifft Barac nach Prokop-Pass sogar noch ins eigene Tor, der eingewechselte Turgeman besorgt den Endstand (78.).

Es ist damit der höchste Sieg eines Teams im Wiener Derby in der Geschichte der Bundesliga.

Die Austria rückt in der Tabelle auf Rang 5 vor und hat bereits vier Punkte Vorsprung auf Platz sieben, Rapid ist vier Spieltage vor Schluss des Grunddurchgangs bereits sechs Punkte von einem Platz im oberen Playoff entfernt.

Ausgeglichene Anfangsphase

Bis zur turbulenten Phase rund um die 30. Minute erlebten die Zuschauer in der Generali Arena eine relativ ereignisarme Partie. Stefan Schwab bereitete Austria-Goalie Patrick Pentz mit einem Aufsitzer leichte Probleme (15.), auf der Gegenseite wurde ein Volley von Monschein durch Potzmann abgeblockt (18.).

Die Führung der Austria fiel praktisch aus dem Nichts: Nach einer Freistoßflanke von Jeggo kam Schoissengeyr vor Barac und Christopher Dibon zum Ball und köpfelte platziert ins lange Eck. Rapids Antwort ließ nur sieben Minuten auf sich warten. Monschein verschätzte sich bei einem Pass von Barac, Potzmann zog in den Strafraum und stellte mit einem Schuss ins lange Eck auf 1:1.

Ljubicic-Rot als Schlüsselszene

Dann aber folgten die Nackenschläge für Rapid. In der 33. Minute liefen die Gäste in einen Konter, Bright Edomwonyi stürmte Richtung Rapid-Gehäuse und wurde von Ljubicic als letztem Mann zu Fall gebracht - der Mittelfeldspieler, vor drei Tagen durch sein Siegestor gegen die Glasgow Rangers noch grün-weißer Held, musste vorzeitig unter die Dusche.

Beim darauffolgenden Freistoß an der Strafraumgrenze schummelte sich Jeggo in die Rapid-Abwehr und duckte sich beim Schuss von Michael Madl. Rapid-Schlussmann Richard Strebinger konnte den Ball nur noch an die Stange wehren und war beim Nachschuss von Jeggo machtlos. Rund eine Minute später kam Monschein nach einem Schwab-Fehler in der eigenen Hälfte zum Ball, ließ zunächst Barac und dann auch Dibon stehen und traf mit einem sehenswerten Lupfer zum 3:1.

In dieser Phase bot Rapid ein Bild des Chaos. Passend dazu war ein Aussetzer von Strebinger, der Monschein eine Topchance ermöglichte. Der Stürmer schoss jedoch neben das Tor, obwohl nur noch ein Verteidiger vor dem ansonsten leeren Gehäuse postiert war (39.).

Austria verwertet nahezu alle Chancen

Ansonsten klappte bei der Austria so ziemlich alles. In der 41. Minute zum Beispiel klärte Mert Müldür einen Austria-Corner nur kurz, Klein nahm den Ball mit der Brust an und versenkte ihn von der Sechzehnergrenze volley mit seinem schwächeren linken Fuß zum 4:1.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Violetten Ball und Gegner laufen und erarbeiteten sich auch Einschussmöglichkeiten. In der 52. Minute stand Monschein allein vor Strebinger, zielte jedoch daneben. Vier Minuten später setzte Klein das Spielgerät ans Außennetz. So war es Barac vorbehalten, das fünfte Tor der Hausherren zu fixieren - der völlig verunsicherte Rapid-Innenverteidiger bugsierte den Ball nach einer Hereingabe von Dominik Prokop ins eigene Tor (57.).

Für den Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Turgeman per Kopf nach Madl-Flanke, womit die Blamage für Rapid perfekt war. Einigen hundert Fans blieb dieses Schauspiel erspart. Sie wurden von der Polizei nicht ins Stadion gelassen, nachdem Rapid-Anhänger davor Gegenstände auf die an die Generali Arena vorbeiführende Südosttangente geworfen hatten. Österreichs meistbefahrene Straße war etwa zwei Stunden vor dem Anpfiff für zehn Minuten gesperrt.

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