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St. Pölten zerlegt die WSG Tirol am Tivoli

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Der SKN St. Pölten setzt ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf der Bundesliga.

Zum Auftakt in die Qualifikations-Gruppe fertigen die Niederösterreicher die WSG Tirol am Tivoli mit 5:0 ab.

Schon nach 14 Minuten und zwei dicken Patzern der WSG-Abwehr steht es 3:0 für den SKN. Kofi Schulz eröffnet den Torreigen (6.), Cory Burke legt doppelt nach (9., 14.).

In Minute 54 ist der Jamaikaner dann ein drittes Mal zur Stelle und schnürt den Hattrick. Der eingewechselte Christoph Messerer setzt in Minute 76 den Schlusspunkt, für den 18-Jährigen ist es das erste Bundesliga-Tor.

Beim SKN feiert Robert Ibersberger 85 Tage nach seiner Präsentation ein höchst erfolgreiches Debüt an der Seitenlinie.

Die St. Pöltner lassen die Rote Laterne damit in Tirol und sind mit nun elf Punkten Dritter der Qualifikationsgruppe. Die WSG hält bei neun Zählern nach der Punkteteilung.

WSG-Aufwärtstrend abrupt gestoppt

Für das neue Schlusslicht war es dagegen die erste Niederlage nach sieben Punkten aus den jüngsten drei Spielen. Nach der 1:5-Auswärtsschlappe am 9. November des Vorjahres setzte es damit für die Tiroler das zweite Debakel gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Trainer Thomas Silberberger, der nach seinem Motorradunfall am Pfingstwochenende am Dienstag erneut am schwer verletzten Unterschenkel operiert worden war und das Debakel deshalb vom Krankenhausbett aus im TV verfolgen musste, hatte vor der Partie von einem "richtungsweisenden Spiel" gesprochen.

Die erstmals von Neo-Coach Robert Ibertsberger betreuten Gäste erwischten begünstigt durch arge Abwehrschnitzer der Wattener einen Traumstart in das Auftaktmatch der Qualifikationsgruppe. Nach einem Fehlpass von Fabian Koch hatte Außenverteidiger Schulz auf der linken Seite Platz und schloss überlegt sowie wuchtig ins kurze Eck ab, da Tormann Ferdinand Oswald mit einem Pass zur Mitte auf Burke gerechnet hatte.

Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal fünf Minuten gespielt. Es dauerte nur weitere vier Minuten, bis Burke nach einem kapitalen Stockfehler von Stefan Hager den zweiten SKN-Treffer besorgte. Und nach nicht einmal einer Viertelstunde und Querpass von Schulz schnürte der 28-jährige Jamaikaner, eine Leihgabe des MLS-Clubs Philadelphia Union, bereits einen Doppelpack, auch weil die WSG-Hintermannschaft sogar im Strafraum noch fast zwei Meter Sicherheitsabstand eingehalten hatte.



Höchste SKN-Pausenführung aller Zeiten

Burke hatte in der Folge im Konter sogar die Chance auf den lupenreinen Hattrick, doch Oswald lenkte den Ball mit dem Fuß noch glücklich an die Latte (22). Trotzdem durften sich der SKN über die bisher höchste Bundesliga-Halbzeitführung seiner Bundesliga-Geschichte freuen. Einen Abwehrfehler von Bruno Soares nahm der in der Pause eingewechselte Nicolas Meister dankend an und spielte quer auf Burke ab, der erneut perfekt vollendete und damit endgültig für die vorzeitige Entscheidung sorgte. Den Schlusspunkt setzte Messerer nach Vorarbeit von George Davies, der ebenfalls nach der Pause eingewechselt worden war.

Die beste WSG-Chance der gesamten Partie hatte Stefan Maierhofer, der mit seinem Kopfball aber an Tormann Christoph Riegler (29.) scheiterte. Ein Freistoß von Benjamin Prantner aus über 20 Metern zischte knapp am Kreuzeck vorbei (34.). Nach dem Wechsel gab es keine weiteren nennenswerten Möglichkeiten der Tiroler, die eigentlich das Leid ihres Trainers lindern und ihm auch ein vorzeitiges Geschenk zum 47. Geburtstag am (morgigen) Mittwoch machen wollten. Doch die schwache Abwehrleistung erinnerte an den Herbst, in dem die WSG 47 Gegentor zugelassen hatte.

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