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"Es war ein unglaublicher Abend"

LAOLA1 Foto: ©

Nach dem 4:2 n.V. des FC Bayern gegen Juventus Turin im CL-Achtelfinal-Rückspiel loben beide Trainer ihre Mannschaften.

"Das war ein tolles Fußballspiel. Gegen eine italienische Mannschaft nach 0:2-Rückstand zu gewinnen, ist sehr schwer. Ich kenne außerdem die Geschichte hier in Deutschland gegen italienische Teams", sagt Pep Guardiola.

Sein Gegenüber Massimiliano Allegri: "Es tut weh, aber ich muss ein Kompliment an meine Mannschaft aussprechen. Wir waren besser als im Hinspiel."

Und wie. Juventus hätte die Münchener fast aus dem Bewerb geworfen, doch die meldeten sich nach der Pause mehr als nur zurück. Doch alles der Reihe nach.

Am Mittwoch fielen die Tore

Fiel am Dienstag in 210 Minuten bei ManCity gegen Kiew und Atletico-PSV kein einziges Tor, so wurden die CL-Fans am Mittwoch mit insgesamt zehn bei Barca-Arsenal (3:1) und eben Bayern gegen Juventus entschädigt.

Und es waren überaus schöne dabei. Natürlich auch der tolle Seitfallzieher von Luis Suarez im Camp Nou, aber die Art und Weise, wie Cuadrados 2:0 für Juve in München fiel, dürfte diesen sehenswerten Treffer noch toppen.

Was für ein Katastrophenstart für die Bayern. "Wir haben dem Gegner Geschenke gemacht", sagte Manuel Neuer. Der DFB-Team-Goalie war beim 0:1 nicht unbeteiligt, David Alaba an beiden Gegentreffern - und dementsprechend erleichtert zeigte sich der ÖFB-Star nach dem Schlusspfiff.



Es ähnelte dem Hinspiel, nur in vertauschten Rollen. In Turin war Bayern lange Zeit die klar bessere Mannschaft, ließ den Gästen keine Luft zum Atmen, lag 2:0 voran - und musste sich schließlich mit einem 2:2 begnügen.

Dieses Mal kamen die Bayern zurück. Auch mit ihrer gewohnten Mentalität, eben nie aufzugeben, besonders verkörpert von Thomas Müller: "Wir wussten die ganze Zeit: Auch wenn es in der 80. Minute noch 0:2 steht, geht noch was."

Müller "rettete" Pep

Robert Lewandowksi traf schon in Minute 73 zum 1:2, in Minute 91 versenkte dann Müller das Leder ebenfalls per Kopf im Netz. Der Offensivspieler erlöste nicht nur die Fans, sondern "rettete" in gewisser Weise auch Guardiola. Denn der will München im Sommer idealerweise mit dem CL-Titel verlassen. Müller und seine Bayer hielten den Traum am Leben.

Vor der Verlängerung schwor Guardiola sein Team wild gestikulierend ein. Alaba bei "Sky" darauf angesprochen: "Pep ist jetzt eine Weile bei uns und wir bekommen schon mit, was er von einem will."

Franz Beckenbauer scherzte bei seinem letzten Auftritt als TV-Experte, Guardiola habe ihnen gesagt, "wenn ihr das Spiel nicht gewinnt, kastriere ich euch".

Da spielte Müller mit: "Er hat gesagt, er schneidet uns die Eier ab. Natürlich sind da viele Emotionen da. Ich glaub, ich wäre da als Trainer nicht anders. Wir wollten auch auf das dritte Tor gehen, weil wir noch bisschen mehr Saft hatten."

Dem war tatsächlich so.

Juventus setzte Bayern vor allem in der ersten Hälfte so sehr unter Druck, dass es der "Alten Dame" mit Fortlauf Kraft kostete.

Allegri wechselte überraschend früh Alvaro Morata (72.) und zuvor Sami Khedira aus (68.), der Deutsche verteidigte den Coach: "Es war ein sehr intensives Spiel und der Trainer denkt sich bei der Auswechslung aus. Die Tore haben nichts mit meiner Auswechslung zu tun."

Richtig gewechselt!?

Hätte man die eine oder andere Chance zusätzlich verwertet, würde sich die Frage nun auch nicht stellen.

"Wir waren besser als im Hinspiel, haben 60, 65 Minuten nichts zugelassen, hatten Chancen auf mehr Tore", wusste Allegri, der wohl auch dem zu Unrecht nicht gegebenen Treffer von Morata wegen angeblichen Abseits nachtrauern wird.

Am Ende hat Guardiola den Sieg eingewechselt: Die Joker Thiago und Kingsley Coman sorgten für den Endstand. Letzterer ist von Juve geliehen: "Ich bin jetzt bei den Bayern und wir haben ein großes Spiel gegen ein großes Juventus gemacht."



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