Er und sein kongenialer Offensiv-Partner Leao sorgten für die ersten beiden Milan-Treffer dieser Champions-League-Saison. "Wir hätten in der Champions League schon mindestens einen oder zwei Siege einfahren müssen", meint der Franzose und spielt damit insbesondere auf das Auftaktspiel gegen Newcastle an, wo die "Rossoneri" Chancenwucher par excellence betrieben.
Der Heimvorteil im ausverkauften San Siro hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. "Wir wissen, dass die Champions League für Mailand etwas Besonderes ist, und wir wollten für die Fans, die von Anfang bis Ende gesungen haben, alles geben", erklärt "Super-Oldie" Giroud.
Nach seinem Kopfballtreffer bebte die altehrwürdige Arena. Der Franzose beweist einmal mehr, dass Alter nicht vor Leistung schützt. "Es ist wunderbar, mit 37 Jahren noch solche Momente zu erleben", zeigt er sich demütig.
Eine Leistung mit "Herz und Mut"
Der Befreiungsschlag war bitter nötig, um nicht vollends in eine veritable Krise zu schlittern. Dann wäre es womöglich auch für Coach Stefano Piloi eng geworden, der zumindest in Italo-Medien bereits in der Kritik steht.
Der 58-Jährige wirkte nach dem Spiel sichtlich erleichtert. "Wir haben mit Herz und Mut reagiert und wussten, dass wir gegen eine außergewöhnliche Mannschaft eine außergewöhnliche Leistung zeigen mussten", fasst er die Partie zusammen.
"Ich muss die Jungs dafür loben, dass sie sich ins Zeug gelegt und eine tolle Leistung gezeigt haben", so Piloi, der aber anmerkt, dass man sich nicht auf Lorbeeren ausruhen dürfe, die man gar nicht hat.
"Wir hatten wieder die Möglichkeit, viel mehr Tore zu schießen, als wir es getan haben", spricht auch er den gleichen Umstand wie Giroud an, "also ist es nur ein kleiner Schritt nach vorne", betont der Coach.
Pioli will "immer so ein Milan sehen"
Dennoch: Die "Rossoneri" zeigten gegen das Pariser Starensemble ein ganz anderes Gesicht, als in den Vorwochen. Piolis Rezept klingt simpel: Er habe einfach versucht, sein Spieler "an ihre Qualitäten und Fähigkeiten zu erinnern und daran, dass sie den Fans einen Abend wie diesen bieten können."
Der Meistertrainer von 2022 lässt dem sogleich eine klare Forderung folgen: "Natürlich würde ich immer gerne ein solches Milan sehen", stellt er seinem Team höflich, aber bestimmt die Rute ins Fenster.
Nun gelte es, auch in der Serie A wieder in die Spur zu kommen. "Das bedeutet, dass wir auch gegen Lecce bereit sein müssen", betont Pioli in Anspielung auf die am Samstag anberaumte Begegnung mit Tabellen 13.