"Ich glaube, dass wir uns ein bisserl selber um den Punkt oder sogar mehr gebracht haben."
Struber: "Heute dürfen wir jammern"
Struber selbst leidet merklich unter der bitteren Pleite, ist nun aber vor allem als Psychologe gefordert, der eine schwer geknickte Mannschaft aufzurichten hat:
"Heute dürfen wir auf jeden Fall mal jammern, bei uns in der Kabine menschelt es heute, wir sind keine Roboter. Die Mannschaft war in der Kabine schon sehr enttäuscht, es gab viele traurige Gesichter. Aber es ist normal, dass die Jungs niedergeschlagen sind, wenn wir uns viel vornehmen, viel investieren und es gelingt dann nicht. Aber wir werden uns gemeinsam wieder aufrichten."
Nach dem Jammern folgt in der Mozartstadt sofort das Analysieren. Und zu analysieren gab es am Mittwoch genug.
Und zwar, dass die "Bullen" den Champions-League-Finalisten in Halbzeit eins dominierten, im letzten Drittel aber viele falsche Entscheidungen trafen. Auch, dass es ihnen nicht gelang, über 90 Minuten eine klare Torchance im eigenen Stadion zu kreieren. Und vor allem, dass Inter in den letzten 15 Minuten einen Gang nach oben schalten konnte, während dem Heimteam merklich die Puste ausging.
Zwei starke Spiele gegen Inter bleiben unbelohnt
"Wir haben wirklich viele gute Transitions gehabt. Aber der letzte Pass zum Tor hat gefehlt, davon hatten wir alleine vier, fünf Situationen in der ersten Halbzeit", sagt etwa Bidstrup zur Sache mit den falschen Entscheidungen im letzten Drittel.
Und Alexander Schlager bemängelt bei "ServusTV": "Ich glaube, dass wir uns ein bisserl selber um den Punkt oder sogar mehr gebracht haben. In der Phase, in der wir das Gegentor bekommen haben, haben wir schon in den 15 Minuten davor nicht mehr so konsequent unser Zentrum zugehalten und sie haben das sofort gut ausgenützt und in diese Räume reingespielt."
Es sei "einfach schade", sich erneut um die eigene Leistung gebracht zu haben: "Wir investieren so viel, betreiben so viel Aufwand und belohnen uns nicht dafür. Natürlich haben wir gegen Inter Mailand gespielt, eine der besten Mannschaften im Klubfußball, aber in beiden Spielen wäre mehr möglich gewesen. Am Ende des Tages mit null Punkten dazustehen, tut schon ein bisserl weh."
Dedic: "1:0 für Inter ist nicht verdient"
Schlussendlich dürfen die jungen Mozartstädter aber auch stolz sein, in einer Phase, in der national viele Dinge nicht so einfach wie gewohnt von der Hand gehen, vier Champions-League-Spiele auf Top-Niveau abgeliefert zu haben und diesen Spitzengegnern in Gruppe D zumeist auf Augenhöhe begegnet zu sein.
"Wir können schon stolz sein, mit einer so jungen Mannschaft, wie wir sie haben, auf dem Niveau mithalten zu können. Diese Gegner zu ärgern, ist nicht so leicht", bleibt der Kopf bei Amar Dedic oben.
Der Bosnier findet: "Heute war es einfach unglücklich, da wäre mehr drinnen gewesen. 1:0 für Inter ist nicht verdient."