Brasilien geht auf den Titel los
In Brasilien wird nach dem Viertelfinal-Aus bei der letztjährigen WM in Russland nicht weniger als der Titelgewinn vor heimischer Kulisse erwartet. Das Trauma der Heim-WM 2014 mit der 1:7-Schmach im Halbfinale gegen den späteren Champion Deutschland wirkt immer noch nach.
"Wir spielen zuhause, die Erwartungen sind hoch, dass wir den Titel holen. Aber werden wir gewinnen? Ich weiß es nicht. Wir können nur unser Bestes geben", meint Nationalcoach Tite. Der 58-Jährige soll mit der Auswahl die erste Trophäe seit zwölf Jahren einfahren. 2007 holte Brasilien zum achten und bisher letzten Mal die Copa.
Das Fehlen des am Knöchel verletzten Neymar wird für andere die Chance sein, aus dem Schatten des extrovertierten Teamleaders zu treten. Von der WM 2018 sind nur noch 14 Akteure dabei. Hauptkontrahenten dürften wohl die südlichen Nachbarn Argentinien (14 Copa-Siege) und Uruguay (15) sein.
Alle Augen auf Superstar Messi
Während das Land des fünffachen Weltmeisters auf seinen Superstar verzichten muss, kann Argentinien auf den seinen zurückgreifen. Nach einem schwachen Abschneiden bei der WM 2018 ließ Lionel Messi seine Argentinien-Rückkehr lange offen, entschied sich Anfang März schlussendlich aber doch dafür ins argentinische Teamdress zurückzukehren.
"Wir treten mit derselben Hoffnung und derselben Lust wie immer an, aber die Wahrheit ist auch, dass Argentinien einen Umbruch durchmacht", sagt der 32-jährige Kapitän. Für die Mehrzahl im Kader ist es das erste große Turnier, für Messi nicht. Ungeklärt ist, ob es das letzte sein wird. Bei der WM 2022 in Katar, die im Winter gespielt wird, wird Messi bereits über 35 Jahre alt sein.
Viel dürfte davon abhängen, wie der vermeintliche Neubeginn bei der Copa verläuft. Erster Gegner am Sonntag (ab 0:00 Uhr MEZ LIVE auf DAZN) in Salvador Bahia ist Kolumbien.
Am folgenden Donnerstag (ab 2:30 Uhr MEZ LIVE auf DAZN) geht es in Spiel zwei gegen Paraguay in Belo Horizonte. Dort hatten die Argentinier um Messi 2014 ihr WM-Camp. Von dort schafften sie es bis ins Finale nach Rio de Janeiro, in dem sie Deutschland unterlagen.
Der Modus
Zwölf Mannschaften werden in je drei Gruppen eingeteilt. Zu den Teilnehmern zählen die zehn Mannschaften des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL sowie zwei weitere Gast-Teilnehmer, in diesem Jahr sind dies Japan, das 1999 bereits teilnahm, und Katar.
Für Katar ist es eine wichtige Station auf dem Weg zur Heim-WM 2022. Der Asien-Champion erzielte zuletzt durchaus beachtliche Ergebnisse. Ein Testspiel gegen Brasilien ging Anfang Juni mit 0:2 verloren. "Gegen so starke Teams zu spielen, ist für uns eine historische Chance", sagt der einst beim LASK (2015/16) ausgebildete Stürmerstar Almoez Ali.
Neben den jeweiligen Gruppenersten und Gruppenzweiten, erreichen auch die zwei besten Gruppendritten das Viertelfinale. Von dort an treffen die Teams in K.O.-Duellen aufeinander bis nur mehr zwei Teams über sind. Diese bestreiten am 7. Juli das große Finale im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro.
Die Gruppen:
Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C |
---|---|---|
Brasilien | Argentinien | Uruguay |
Bolivien | Kolumbien | Ecuador |
Venezuela | Paraguay | Chile |
Peru | Katar | Japan |