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Alaba: "Ein anderer Druck als bei den Bayern"

LAOLA1 Foto: ©

Als Stammkraft beim FC Bayern ist David Alaba eine riesige Erwartunghaltung gewohnt. Mit dem Nationalteam bei der EURO sei diese mentale Belastung jedoch nicht vergleichbar.

"Es ist sicher ein anderer Druck. Die Erwartungen bei den Bayern und bei der Nationalmannschaft sind nicht immer dieselben", erklärt der 23-Jährige.

Die EM werde jedoch so oder so ein "sehr spezieller Moment" für das ÖFB-Team: "Wir stehen nicht bei allen ganz oben auf dem Zettel, aber ich traue uns natürlich sehr viel zu."

"Wir haben schon oft bewiesen, dass wir eine gute Mannschaft sind und guten Fußball spielen können. Aber natürlich ist es ein Turnier und für die meisten von uns das erste Mal. Wenn wir mit dem Druck umgehen können, ist vieles möglich", so Alaba weiter.

"Vom ganzen Drumherum nicht ablenken lassen"

Beim FC Bayern gehören die größten Bühnen dieser Fußball-Welt zum Tagesgeschäft. Für das ÖFB-Team ist ein solches Event weitestgehend Neuland. Alleine durch diese Ausgangsposition resultieren Unterschiede. Druck gibt es jedoch da wie dort.

"Wir bei Bayern wissen, dass wir Druck haben und damit umgehen müssen. Das ist auch der Anspruch eines jeden einzelnen, und ich denke, dass wir mit diesem Druck gut umgehen können. Aber auch hier bei der Nationalmannschaft haben wir speziell in der Qualifikation gezeigt, dass wir alle Profis sind und mit unseren Ansprüchen umgehen können. Die Erwartungshaltung ist jetzt natürlich auch hier sehr groß, das ist uns bewusst. Wir wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren und nicht vom Druck und dem ganzen Drumherum ablenken lassen", betont der deutsche Double-Gewinner.


Alabas Anspruch

Insgesamt 46 Pflichtspiele bestritt Alaba in dieser Saison, womit er der am stärksten belastete ÖFB-Kicker im Vorfeld der EURO war.

Der Substanzverlust war natürlich ein großer. Entsprechend wichtig war der Kurzurlaub ("Ich war ein paar Tage in Wien und konnte Energie tanken"), ehe er am Freitag etwas verspätet ins ÖFB-Camp in Laax eingerückt ist.

Eine Ausrede will Alaba durch diese Belastung jedoch nicht generieren, vielmehr sei man auch auf diesem Gebiet wieder beim Thema eigener Anspruch:

"Mir ist bewusst, dass es eine lange Saison für mich war. Aber wenn du am Ende immer besondere Spiele wie Champions-League-Viertelfinale oder - Halbfinale hast, sind das Momente, für die man sehr dankbar ist. Da denkt man nicht an Müdigkeit, sondern ist einfach nur motiviert. Es ist irgendwo auch mein Anspruch. Ich will jedes Wochenende auf dem Platz stehen und Fußball spielen. Der Wille und der Ehrgeiz sind da sehr groß."

Persönliche Ziele vor Saison-Beginn

Konkret äußert sich dieser Ehrgeiz wiefolgt: "Ich setze mir vor einer Saison immer wieder Ziele. Ein Ziel ist, so viele Spiele wie möglich zu machen. Wenn ich dieses Ziel am Ende der Saison erreiche, bin ich sehr glücklich."

Während die Erwartungshaltung bei Bayern und ÖFB-Team nicht vergleichbar ist, gibt es beim deutschen Rekordmeister natürlich genügend Spieler, die wissen, wie man auch auf Nationalteam-Ebene Erfolg haben kann.

Vor allem bei den Weltmeistern rund um Thomas Müller habe er sich diesbezüglich Tipps geholt: "Nach Brasilien habe ich mich schon ein bisschen mit den Spielern unterhalten. Aber wir haben auch eine sehr gute Stimmung hier. Als ich dazugetoßen bin, habe ich mich gleich wieder sehr wohl gefühlt. Wir fühlen uns hier wie eine Familie."

"Wir sind Vorbilder"

Sollte Österreich eine gute EM spielen, wird die Euphorie um die rot-weiß-roten Fußball-Aushängeschilder wohl eine noch größere werden.

Alaba ist sich dieser Vorbildwirkung bewusst: "Ich denke, dass wir Vorbilder für junge Spieler in Österreich sind. Man sieht auch, dass viele gute Junge nachkommen und auf einem sehr guten Weg sind."

Peter Altmann

Das ÖFB-Team auf Wolke 7:


Die ersten Bilder von Superstar David Alaba im ÖFB-Camp:


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