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Junuzovic deutet Wechselgedanken an

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Zlatko Junuzovic äußert sich reserviert über die Kunde aus Bremen, dass Viktor Skripnik Werder-Trainer bleiben wird.

"Der Aufsichtsrat hat so entschieden. Das ist zu akzeptieren und zu respektieren. Alles andere aus Bremen kriege ich ein bisschen mit, das habe ich mitgekriegt", erklärt der 28-Jährige im ÖFB-Camp in Laax.

Die Frage, ob es Überlegungen bezüglich eines Vereinswechsels im Sommer gibt, beantwortet die Offensivkraft kryptisch: "Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit."

"Gibt nichts Schlimmeres als Abstiegskampf"

Man hat schon entschiedenere Dementis von Wechselgedanken gehört. Das Verhältnis zu Skripnik gilt zudem nicht als das beste.

Und auch die sportliche Perspektive in Bremen spricht nur bedingt für einen Verbleib in der Hansestadt bis zum Vertragsende im Sommer 2018.

Der erneute Abstiegskrimi hat Junuzovic spürbar zugesetzt. "Hier im Team hat man mir die nötige Zeit gelassen", berichtet er, dass es die Anspannung des Existenzkampfs erst zu verarbeiten galt.

"Die letzten Wochen und Monate waren sehr intensiv, vor allem vom Kopf her war es sehr anstrengend. Es gibt nichts Schlimmeres als den Abstiegskampf, noch dazu wenn er sich bis zum letzten Spieltag zieht. Gott sei Dank haben wir die Relegation vermieden, denn das wäre noch einmal Stress pur gewesen."

"Wohlfühloase" von Nöten

Am 34. und letzten Spieltag rettete sich Werder durch einen späten 1:0-Sieg im direkten Duell mit der Frankfurter Eintracht, die durch diese Niederlage in die - letztlich erfolgreichen - Relegations-Spiele mit Nürnberg musste. Junuzovic hat 17 Scorer-Punkte (vier Tore und 13 Assists) zum Klassenerhalt beigetragen.

Treffer und Vorlagen des Zehners erhofft man sich auch im Nationalteam bei der EM in Frankreich. Während so mancher ÖFB-Kollege mit einem Meistertitel als Erfolgserlebnis im Gepäck ins Camp nach Laax gereist ist, zählt der Werderaner zu jenen, die ihre Klub-Saison so schnell wie möglich abschütteln müssen.

Der Urlaub nach Saison-Ende sei diesbezüglich bereits hilfreich gewesen, den Rest soll die "Wohlfühloase" Nationalteam erledigen:

"Es war extrem nervenaufrebend. Gott sei Dank hatte ich eine Woche, bevor wir zum Nationalteam gekommen sind. Man hat es eh erst später realisiert. Du warst monatelang im Abstiegskampf, wolltest eigentlich nie drinnen sein und warst immer angespannt, wenn nächste Woche das nächste Schicksalsspiel auf dich wartet. Aber hier im Training geht es von selber. Man hat viel Spaß mit den Mitspielern und denkt nicht mehr so daran."

"Etwas von der U20-WM mitnehmen"

Ein befreit aufspielender Junuzovic, der den Kopf frei hat, wird wichtig sein für eine erfolgreiche EM, zählt er doch fraglos zu den Schlüsselspielern der Koller-Elf.

Zudem verfügt er bereits über Turniererfahrung, wenngleich "nur" bei der legendären U20-WM in Kanada, bei der Österreich 2007 den vierten Platz belegt hat. Da mit Sebastian Prödl, Martin Harnik, Rubin Okotie und Markus Suttner vier weitere Kollegen dieses Jahrgangs im EURO-Aufgebot stehen, sind die damaligen Heldentaten ein stets präsentes Thema im Nationalteam.

"Die U20-WM ist ewig her, wir sind jetzt auch schon etwas älter geworden. Trotzdem blickt man voller Freude zurück", meint Junuzovic, der das Event als "extremes Highlight" bezeichnet, aus dem man einiges für Frankreich 2016 mitnehmen könne:

"Denn es war auch ein Turnier. Natürlich war die Qualität eine andere, jetzt ist es das höchste Niveau, das uns erwartet. Aber gewisse Phasen und Sachen kann man mitnehmen."

Und hoffentlich auch ähnliche Erfolge.

Peter Altmann




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