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Kollers 1. Analyse: "Portugal ist Topfavorit"

LAOLA1 Foto: ©

„Ich fühl' mich gut!“, lachte Marcel Koller.

Man darf die Grundstimmung des ÖFB-Teamchefs nach der Auslosung für die EM-Endrunde als locker und gelöst bezeichnen.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen betrat er die Mixed Zone – vielleicht weil die Ungewissheit bezüglich der EURO-Gegner ein Ende hat. Eine allzu bösartige Unterstellung ist es jedoch wohl nicht, wenn man behauptet, dass auch die zugelosten Kontrahenten selbst ihren fairen Anteil an Kollers guter Laune hatten.

Portugal, Ungarn und Island also.

"Ich bin ruhig geblieben"

Der Satz „Es hätte schlimmer kommen können“ entglitt Mitgliedern der rot-weiß-roten Fußball-Familie an diesem Auslosungs-Abend tendenziell mehr als ein Mal.

Präsident Leo Windtner verriet, dass die österreichische Delegation auf Nadeln gesessen sei, als die schweren Gruppen C (mit Deutschland und Polen) beziehungsweise D (mit Spanien, Tschechien und Türkei) an der Reihe waren.

WasWie, Wo, Wann
EM-Endrunde10. Juni bis 10. Juli 2016 in Frankreich
OrteBordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nizza, Paris, St. Denis, Etienne, Toulouse
TeilnehmerFRA, ENG, CZE, ISL, AUT, NIR, POR, ESP, SUI, ITA, BEL, WAL, ROU, ALB, GER, POL, RUS, SVK, HUN, IRL, SWE, UKR
AufsteigerBeide Gruppenersten plus die vier besten Dritten
K.o.-RundeAchtelfinale startet ab 25. Juni 2016
TicketsDie nächste Verkaufsphase beginnt am Montag via ÖFB
ÖFB-Lehrgang21. bis 29.3. März 2016 - wohl mit zwei Testspielen
BundesligaStart 2016: Frühjahrsstart: 6.2., Meisterschaftsende am 15.5.
Cup-Finale21./22.5.
EM-VorbereitungEnde Mai, Abstellungspflicht: 30. Mai 2016
EM-KaderBekanntgabe des 23-Mann-Kaders am 31. Mai 2016

Dies bedingt alleine schon die Neugier: „Es ist ja auch wichtig, Informationen zu bekommen. Je besser du informiert bist, desto besser ist es für das Team.“

Mehr Turniererfahrung als Ungarn und Island

Der 55-Jährige gestand freimütig ein, dass bezüglich Ungarn der größte Aufholbedarf besteht: „Da haben wir sicher aktuell die wenigsten Informationen.“

136 Mal hat Österreich in der langen gemeinsamen Fußball-Geschichte bereits gegen den Nachbarn gespielt, das letzte Aufeinandertreffen ging jedoch 2006 über die Bühne – lange vor dem Beginn der Koller-Ära. Island bezeichnete der Eidgenosse als „gefährliche Mannschaft“, die zusätzliches Selbstvertrauen aus der ersten Turnier-Teilnahme generiere.

Ein ÖFB-Schwachpunkt im Hinblick auf die EM sollte indessen in der Gruppenphase weniger als befürchtet zum Tragen kommen. Denn wie Island verfügt auch Ungarn (letztmals bei der WM 1986 qualifiziert) über weniger Turniererfahrung als Österreich, wo zumindest das eine oder andere Kadermitglied bereits bei der Heim-EURO 2008 mit von der Partie war.

„Es ist so, dass uns diese Erfahrung fehlt, aber wir sind froh, dass wir zwei haben, die noch weniger haben als wir“, schmunzelte Koller, warnte jedoch gleichzeitig: „Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass du locker durch diese Gruppe gehst.“

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Dafür könnte alleine schon Portugal sorgen, dass über umso mehr Routine bei Großereignissen verfügt.



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