Spiel zweier Halbzeiten
Während die Ukraine in der ersten Spielhälfte keine Probleme mit dem EM-Debütanten hatte, schwang das Pendel in der zweiten Halbzeit Richtung Nordmazedonien, spätestens nach dem verwandelten Elfmeter von Alioski.
"Diese drei Punkte sind sehr wichtig für uns", sagt Ruslan Malinovskyi, der in der Schlussphase einen Elfmeter für sein Team vergibt, der für die Entscheidung hätte sorgen können. "Wir haben in der ersten Halbzeit so gut gespielt, haben zwei Tore geschossen und hätten mehr erzielen müssen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir einen dummen Elfmeter zugelassen, das war ein großer Schub für unseren Gegner."
"Ich bin ein bisschen traurig und enttäuscht", sagt der Italien-Legionär über seinen verschossenen Strafstoß. "Während des Spiels musst du konzentiert bleiben, weitermachen und das umsetzen, was du dir vorgenommen hast. Hätten wir nur Unentschieden gespielt, wäre ich jetzt sehr unglücklich."
Eine wechselhafte Partie hat auch Torschütze Andriy Yarmolenko gesehen, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde. "Wir sind mit Toren in Führung gegangen, wussten aber, dass unsere Gegner nach der Pause nach vorne stürmen und attackieren werden. Es war ein sehr schweres Spiel, aber du hast bei der EM keine einfachen Spiele."
Ärger bei Nordmazedonien
Auch im Lager der Nordmazedonier hat man zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen, die ersten 45 Minuten sorgen für Verärgerung über die eigene Leistung. "In der ersten Halbzeit haben wir ihnen viel Raum gegeben, wir haben nicht gut zugestellt, haben ihnen viele Möglichkeiten gegeben. Unser Pressing war schlecht und wir waren nicht aggressiv", sagt Ezgjan Alioski, der den Anschlusstreffer für Nordmazedonien erzielen konnte.
"Vielleicht hätten wir mehr angreifen sollen, aber wir waren auf einmal zwei Tore hinten, wenn das passiert, ist es schwer, ein Spiel auf den Kopf zu stellen".
Trainer Igor Angelovski streicht hingegen heraus, dass die zweite Halbzeit Werbung für die eigene Mannschaft war. "Wir haben ein Spiel mit zwei sehr verschiedenen Hälften gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, warum wir bei der EM sind. Dieses nordmazedonische Team hat Qualität und verdient es, hier zu sein. Es tut uns aber leid, dass wir kein positives Ergebnis holen konnten".
Nordmazedonien hat nur mehr theoretische Möglichkeiten auf den Aufstieg ins Achtelfinale. Dafür müsste das ÖFB-Team die Niederlande besiegen. Die Ukraine hält nach der Auftaktpleite wie die Niederlande und Österreich bei drei Punkten. Am Montag geht in Bukarest das letzte Gruppenspiel zwischen der Ukraine und Österreich in Szene.