Auch Belgiens Stürmerstar Lukaku, 2:1-Sieger gegen Dänemark, konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Der 28-Jährige nannte werbewirksam den Namen des koffeinhaltigen Getränks und regte ebenfalls eine Zusammenarbeit an. Schmunzeln musste auch sein Trainer Roberto Martinez, der die Liebe der Mannschaft zum Getränk hervorhob.
Russlands Trainer und Ex-Tirol-Coach Stanislaw Tschertschessow präsentierte sich lieber gleich als Mann der Tat: Er schnappte sich zwei Flaschen, öffnete in bester Freizeitkicker-Manier mit der einen Flasche den Kronkorken der anderen - und gönnte sich einen kräftigen Schluck.
— Out Of Context Football (@nocontextfooty) June 17, 2021
Ob das all das war, was sich die UEFA nach ihren mahnenden Worten erhofft hatte? Der Verband erinnerte die EM-Teilnehmer nach Ronaldos Getränke-Schieberei an deren Verpflichtungen. Die UEFA nimmt hohe Millionenzahlungen durch Sponsoren ein, letztlich verdienen daran viele irgendwie mit. "Es gibt viele Sponsoren im Sport, und der Einfluss ihres Geldes hilft dem Sport zu funktionieren", wies Englands Nationaltrainer Gareth Southgate auf die Mechanismen des Fußball-Business hin.
Verständnis hatte die UEFA für Paul Pogba, der Muslim ist. Nach dem 1:0 gegen Deutschland hatte der Franzose die Flasche des Biersponsors - wenngleich in der alkoholfreien Variante - weggestellt. Wenn so etwas aus religiösen Gründen geschehe, habe der Verband damit kein Problem, hieß es. Im Islam ist Alkoholkonsum verboten.
Aktien-Sturz: Geschichte hält nicht stand
Immerhin haben die Stars jetzt Spaß mit ihrem Getränke-Bingo. Ob sie sich dabei über Ronaldo, dessen Konterfei einst übrigens auch einmal die Werbung von Fast-Food-Produkten zierte, über die Ermahnung der UEFA oder was ganz anderes lustig machen, darüber kann munter spekuliert werden.
Für die Unternehmen wird in jedem Fall deutlich, welche Schwierigkeiten die Werbung dieser Art auch haben kann. Denn gerade bei Mega-Stars wie Ronaldo mit einer riesigen Reichweite in den sozialen Netzwerken steht deren Wirken für den eigenen Marken-Auftritt über dem von Verbandssponsoren.
Die Story vom Kurseinbruch der Aktie des weltgrößten Getränkeherstellers am Tag der Ronaldo-Pressekonferenz entpuppte sich übrigens als nicht belegbar. Zwar ging es für das Papier an dem Tag tatsächlich ein wenig nach unten - das hatte aber möglicherweise mit einer besonderen Art des Aktienhandels an dem Tag zu tun. Dann sind Kursbewegungen an den Börsen normal.