Im Interview kreidet er der türkischen Nachwuchsarbeit fehlende Qualität an. "Die Ausbildung von Jugendspielern ist in der Türkei nicht so gut wie in Deutschland, insbesondere wenn man auf Fußballakademien oder Nachwuchsleistungszentren schaut. Talente in Deutschland, wie Kenan oder auch Can Uzun vom 1. FC Nürnberg, sind besser ausgebildet als gleichaltrige türkische Spieler. Entsprechend schnell werden diese Jungs für die A-Nationalmannschaft der Türkei berufen, während sie in Deutschland erst noch die Jugendmannschaften durchlaufen müssten", erläutert er.
Problematik mit Verbandsentscheidung
Damit geht er auf die Thematik ein, dass viele türkischstämmige Spieler, die in Deutschland leben sich oft für den Verband ihres Herkunftlandes entscheiden. "Manche, die möglicherweise gerne für Deutschland spielen würden, haben nicht wirklich eine Wahl, weil von ihnen einfach auch ein Stück weit erwartet wird, für das Land ihrer Eltern zu spielen", spricht Kuntz den familiären Druck an.
Zu seiner Zukunft hält er sich bedeckt, der ehemalige U21-Coach Deutschlands wurde mit einer Rückkehr zum DFB in Verbindung gebracht. Konkrete Gespräche dementiert er, merkt aber an: "Ich habe immer gesagt, dass es eine Herausforderung für mich sein muss. Etwas, wo ich dran wachse, wo ich als Persönlichkeit Erfahrungen sammeln kann und einen Reiz verspüre. Bisher war es auch immer so, dass ich wenige Sekunden nach einer Anfrage wusste, ob es das Richtige ist oder eben nicht".