Erst "Hoamatland", dann Goiginger
Erstmals seit zwei Jahren spielte der LASK, aktuell in Pasching beheimatet, auf der Linzer Gugl. Vorab gab dort auch eine Blasmusikkapelle die Landeshymne "Hoamatland" zum Besten - es sollte ein Abend für (Fußball-)Oberösterreich werden.
Deswegen übertrug etwa auch der Lokalsender "LT1" die Partie, die 8304 Zuschauer im Stadion bereuten ihr Kommen freilich nicht. Bereits nach sechs Minuten durfte der Großteil erstmals jubeln.
Wie vor 19 Jahren, als Christian „Büffel" Stumpf die Oberösterreicher beim 2:3 gegen Steaua Bukarest, in Führung brachte, tat dies nun Thomas Goiginger in derselben Minute. Wie bei seinem Traumtor gegen die Austria, das dem LASK in der Vorsaison das Ticket nach Europa praktisch löste, gelang ihm das wieder per traumhaftem Solo.
"Das war der Start, den wir uns gewünscht hatten", freute sich Oliver Glasner nach der Partie, ohne dabei auf die Schwierigkeiten bis zum 2:0 durch James Holland kurz vor Halbzeitpfiff zu vergessen.
Nicht alles war perfekt
"Wir hatten dann Probleme, Chancen zu kreieren, weil Lilleström kompakt stand und wir das aber auch nicht gut gemacht haben, so wir uns das vorgenommen hatten. Defensiv waren wir aber immer Herr der Lage, das war auch die Basis für den Erfolg. Es ist ein unglaubliches Ergebnis."
Zum wiederum perfekten Zeitpunkt, also eben kurz vor der Pause, traf Holland sehenswert per Distanzschuss.
"So wie dieser Treffer, Marke Tor des Monats, entstanden ist, hatten wir uns das vorgenommen", jubelte Glasner, dessen Torschütze die Schüsse aus der Distanz in dieser Woche besonders trainiert hatte.
"Aber da habe ich meine Augen zugemacht und einfach geschossen", lachte der Australier, der in seiner zweiten Saison erstmals für den LASK traf – und überhaupt erst vier Mal als Profi für einen Klub.
Spieler strafen Glasner Lügen
Nach der Pause traf auch Goiginger aus der Distanz sehenswert, ehe kurz vor Schluss noch Joker Dominik Frieser stach. "Wir haben unser Spiel durchgezogen, waren vorne effizient und hinten konsequent", analysierte Holland.
Glasner: "Gratulation an die Burschen, was sie leisten. Man denkt, es geht nicht mehr, aber sie strafen mich immer wieder Lügen, weil sie von der Leistungsbereitschaft her noch einen draufsetzen."
Freilich soll aber auch die berechtigte Euphorie nicht Überhand nehmen. Punkto Aufstieg dürften dank dieses klaren Hinspiel-Erfolgs jedoch alle Zweifel beseitigt sein.
"Das dürfen wir uns nicht mehr nehmen lassen, müssen aber auch im Rückspiel mit derselben Konsequenz ans Werk gehen. Wenn man sie spielen lässt, können sie gefährlich werden. Wir werden ihnen aber nicht den Funken einer Möglichkeit geben", gab sich Michorl für das Rückspiel bereits kämpferisch.
Glasner: "Wir werden in keinster Weise ein Spiel auf die leichte Schulter nehmen, wir wissen, wo wir herkommen. Vor 14 Monaten waren wir noch in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs, jetzt haben wir einen tollen Sieg auf internationaler Bühne gefeiert. Dafür braucht es aber einfach hohe Laufbereitschaft, kompakte Defensive und einen großen Teamgeist. Das sind unsere Tools."
"Besiktas-Duell wäre unglaublich"
Mit denen eine Runde später Besiktas (gewann sein Hinspiel in Torshavn 2:0) konfrontiert werden soll. An der Motivation, sich dieses Duell zu ermöglichen, wird es bestimmt nicht scheitern.
Michorl: "Das wäre eine unglaubliche Sache für uns, für die Fans, für den ganzen Verein. Das hätte sich vor wenigen Jahren niemand erträumen lassen. Wir werden alles tun, um das zu erreichen."
Mit dem Comeback-Spiel nach 19 Jahren Europacup-Pause wurde die Basis dafür eindrucksvoll geschaffen.