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Rapid läuft in Valencia in ein Debakel

LAOLA1 Foto: ©

Rapid erlebt im Europa-League-Hinspiel beim FC Valencia einen Albtraum und läuft in ein 0:6-Debakel.

Die Hütteldorfer erwischen einen Horror-Start und liegen nach zehn Minuten durch Tore von Santi Mina (4.) und Parejo (10.) 0:2 zurück.

Der Beginn einer inferioren ersten Hälfte, in der Santi Mina (25.), Negredo (29.) und Andre Gomes (35.) die weiteren Tore erzielen.

Nach der Pause schalten die Hausherren einen Gang zurück, Rodrigo (89.) setzt den Schlusspunkt. 

Für Rapid war es die höchste Europacup-Niederlage. Die Chancen auf das Weiterkommen in dem Bewerb tendieren damit gegen Null.

In jenem Stadion, in dem am 27. März 1999 auch die österreichische Nationalmannschaft beim 0:9-Debakel gegen Spanien ihr Waterloo erlebt hatte, legte Rapid einen katastrophalen Start hin und war schon zur Halbzeit mit fünf Toren im Hintertreffen.

Das entsprach dem Halbzeitstand bei jenem denkwürdigen Spiel in der Qualifikation zur EM 2000, nach dem Herbert Prohaska als ÖFB-Teamchef seinen Hut nahm.

Santi Mina überragend

Santi Mina verwertete schon in der vierten Minute eine kurze Hereingabe von Andre Gomes, in der 10. Minute war es Daniel Parejo, der nach einem Lochpass von Mina seelenruhig einschob.

In der 25. Minute vollendete wieder Mina höchstselbst, als er eine Piatti-Flanke von links zum 3:0 nützte.

Mittelstürmer Negredo (29.) legte ein weiteres Tor nach. Als Vorlagengeber trat ebenso wie beim 5:0 durch Gomes (35.) der 20-jährige Rechtsaußen Mina in Erscheinung, der somit an allen Toren beteiligt war.

Tore nach selbem Strickmuster

Auffällig war, dass die Treffer - vom 2:0 durch Parejo abgesehen - nach dem selben Strickmuster fielen. Immer wanderte der Ball auf die Seite und wurde blitzschnell zentral ins Rapid-Abwehrzentrum gespielt, wo stets ein Grün-Weißer die Aktion verschlief und zu weit von seinem Gegenspieler entfernt stand.

Valencia agierte im Vergleich zu vielen Liga-Auftritten in dieser Saison wie ausgewechselt. Die Spanier begannen überfallsartig und ließen Rapid überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.

ValenciaRapid
Ballbesitz51,2%48,8%
Zweikämpfe53,77%46,23%
Eckbälle52
Torschüsse1311
Torschüsse außerhalb Strafraum26
Torschüsse innerhalb Strafraum115
Kopfballchancen12
Abseits02
Fouls1519

Allerdings agierten die Gäste aus Österreich tendenziell auch zu passiv, ließ Aggressivität und Zweikampfbereitschaft vermissen. Dass die erste Gelbe Karte gegen einen Rapidler erst in der 57. Minute Stefan Schwab traf, könnte man als symptomatisch bezeichnen.

Valencia schaltet nach Seitenwechsel zurück

Nach dem Seitenwechsel schaltete Valencia mindestens einen Gang zurück, und die Wiener spielten einigermaßen mit. In der 71. Minute probierte es Thanos Petsos mit einem frechen Freistoß von der linken Seite, Matej Jelic (82.) scheiterte mit einem Kopfball aus aussichtsreicher Position am australischen Teamgoalie Mathew Ryan.


Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Vor allem in der ersten Halbzeit war es nicht fein. Es ist so, dass wir die Duelle nicht bestritten haben. Auf diesem Niveau kannst du so nicht bestehen. Die zweite Hälfte war ein Charaktertest, den die Mannschaft bestanden hat. Natürlich sind wir enttäuscht. Es ist aber auch so, dass Valencia sehr effizient war."

Stefan Schwab (Rapid-Mittelfeldspieler): "Wir haben uns das natürlich anders vorgestellt. In der ersten Halbzeit sind wir richtig unter die Räder gekommen. Das tut richtig weh. In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas zusammengerissen. Wir waren defensiv gar nicht gut, haben nicht attackiert. Im Rückspiel müssen wir uns anders präsentieren."

Thanos Petsos (Rapid-Mittelfeldspieler): "Jeder, der die erste Halbzeit gesehen hat, weiß, wie wir Spieler uns fühlen. Der Traum war schon nach zehn Minuten vorbei. Jeder war wie in einer Schockstarre. Wir hätten das frühe Tor nicht kassieren dürfen. Sie haben sich dann in einen Rausch gespielt. Wir wussten, dass sie eine Top-Mannschaft sind, und das haben sie heute gezeigt."

 


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