"Ein klarer Elfer ist nicht gegeben worden"
Noch vor der 1:0-Führung von Taxiarchis Fountas wurde den Hütteldorfern nämlich laut dem Chefbetreuer ein Strafstoß verwehrt. Bukayo Saka hatte den Ball in der 49. Minute im Strafraum an den Oberarm bekommen.
"Was man vielleicht vergisst: In der zweiten Halbzeit ist ein klarer Elfer nicht gegeben worden. Die Bewegung ist ganz klar mit der Hand zum Ball gegangen. Mit einem 2:0 wäre die Geschichte noch schwieriger gewesen für Arsenal", blickt der Chefbetreuer auf eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung zurück.
Das alles ging nur ein bisschen unter, da vier Minuten später Fountas zur viel umjubelten Führung einschoss. Doch das war nicht der einzige Aufreger. Noch vor dem vermeintlichen Elfmeter hätte Arsenal einen Spieler verlieren können.
Rot für Nketiah? "Schrei hat man bis auf letzten Platz gehört"
Kurz nach dem Seitenwechsel hätte Eddie Nketiah für einen Ellbogen-Check an Filip Stojkovic die zweite Gelbe Karte sehen können, Arsenal hätte ab der 46. Minute in Unterzahl gespielt. Doch die Pfeife des Referees blieb nicht das einzige Mal an diesem Abend stumm.
"Stojkovic ist ein sehr harter Spieler - gegen sich selbst und auch gegen andere Spieler. In dem Fall geht man nicht grundlos zu Boden. Der Linienrichter und der vierte Assistent haben mir gesagt, dass sie nichts gesehen haben - das muss ich ihnen glauben. Aber den Schrei hat man trotzdem bis auf den letzten Platz gehört. Das war aber nur eine Geschichte."
Zusammenfassend konnte Kühbauer nur urteilen: "Die eine oder andere Entscheidung des Schiedsrichters war nicht zu verstehen. Er hat es nicht gepfiffen und uns damit nicht geholfen."
"Dann wäre vielleicht noch mehr drin gewesen"
Die Entscheidungen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ex-Profi richtig zufrieden war mit dem, was seine Mannschaft vor 3.000 Zuschauern auf den Rasen zauberte.
"Wir haben nicht nur eine starke erste Halbzeit, sondern ein sehr starkes Spiel gezeigt. Wir haben sehr wenig zugelassen, haben das 1:0 geschossen und hatten Möglichkeiten, ein zweites Tor nachzulegen. Wir haben Arsenal wirklich wenig Raum gegeben, richtig gut verteidigt und uns auch vorne einiges zugetraut", stimmte Kühbauer eine Lobeshymne nach der knapp verpassten Sensation an.
Mit der Dreierkette fuhr man wie schon gegen den LASK gut, Top-Spieler wie Lacazette waren lange Zeit komplett abgemeldet, während man offensiv immer wieder Nadelstiche setzen konnte.
Diese Ansicht teilte auch Abwehrchef Maximilian Hofmann: "Wir haben gewusst, dass Arsenal spielerisch brutal stark ist. Wir haben uns davor viele Szenen und Spiele angeschaut. Sie haben individuelle Klasse, können Aktionen von hinten lösen. Aber wir sind kompakt gestanden, haben gute Umschaltmöglichkeiten gehabt. Die hätten wir noch besser ausspielen können, dann wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. "
Hofmann ahnte nach Führungstor Arsenal-Reaktion
Es gab jedoch verschiedene Situationen und Aktionen, die Rapid noch mutiger werden ließen. Nach einer kurzen Abtastphase sammelten die Hausherren immer mehr Selbstvertrauen.
"Wir haben das auf einem sehr guten Niveau gemacht, aber uns leider nicht belohnt", war Kühbauer stolz und verärgert zugleich. Denn von einem Erfolgserlebnis gegen die Gunners hätte man wohl noch lange zehren können.
Erst mit der Einwechslung von Superstar Pierre-Emerick Aubameyang drehten die Gunners die Partie dank eines Verfliegers von Richard Strebinger und einem Muster-Konter.
"Mit unserem Führungstor war klar, dass von Arsenal mehr kommt", ahnte Hofmann schon eine Reaktion der Engländer, die mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten nicht humorloser ausfallen hätte können.
Deshalb fasst Kühbauer zusammen: "Fakten sind andere als meine Worte. Arsenal ist der Sieger, aber nichtsdestotrotz war es eine Leistung auf sehr hohem Niveau."