"Alle haben sich unterstützt, Fehler korrigiert, der eine für den anderen gefightet. Das war sehr abgeklärt."
"Uns zeichnet aus, dass wir uns alles zutrauen und keine Grenzen im Kopf setzen."
Alles, was Fußball zu bieten hat
"Dieses Spiel hatte alles, was Fußball zu bieten hat", fand Wüthrich und rechnete dabei durchaus auch die Hektik in der zweiten Halbzeit nach dem Ausschluss von Stefan Hierländer mit ein, "da haben wir gute Mentalität gezeigt und es solidarisch wegverteidigt."
Für Jusuf Gazibegovic lag ein Grund am Blitzstart in die Partie an der doch enttäuschenden Nullnummer in letzten Bundesliga-Spiel gegen Hartberg:
"Vielleicht sind wir wegen des letzten Spiels mit der nötigen Aggression reingegangen. Jeder ist wie ein Verrückter gelaufen und hat versucht, für den anderen Fehler auszubessern. Das war der Schlüssel: Ich glaube, dass wir es mehr wollten. Möglicherweise war es unser bestes Spiel der Saison."
David Affengruber konnte diesem Gedanken jedenfalls etwas abgewinnen: "Die erste Halbzeit war spielerisch richtig gut, die zweite Halbzeit war unsere bisher kämpferisch beste."
Ein Tor, wie es sich Ilzer vorstellt
Ilzer erinnert auch an die Auftritte zu Hause gegen Salzburg und Dynamo Kiew. Dennoch: "Die erste Halbzeit war schon richtig stark. Da hat sehr viel gepasst."
Zumindest einmal konnte man dank Emegha bei der Vielzahl an Möglichkeiten auch jubeln.
"Das Tor war wirklich genau so, wie ich mir ein Tor von uns vorstelle. Wir haben das Spiel super über die rechte Seite entwickelt, verlagern auf links, Stanglpass, 'Ema' geht mit dem richtigen Timing und Speed die letzten Meter durch. Ein Top-Tor", jubelt Ilzer.
Nach dem Seitenwechsel klappte spielerisch vieles nicht mehr auf dem Level der ersten 45 Minuten. Dafür zeigte Sturm in einem anderen Bereich Qualität.
"Unser Unterzahlspiel war dann wirklich wieder klasse", lobte Ilzer, "da haben wir sehr gut verteidigt, die Räume gut zugemacht und noch mal gute Energie am Platz gelassen. Alle haben sich unterstützt, Fehler korrigiert, der eine für den anderen gefightet. Das war sehr abgeklärt."
Und das ohne Schlüsselspieler
Mit Jakob Jantscher, Manprit Sarkaria und Otar Kiteishvili musste Sturm drei Unterschiedspieler vorgeben. Trotzdem gelang der erste Europa-League-Heimsieg seit 2009.
"Es haben Schlüsselspieler gefehlt, aber wir haben einen super Kader, der auch sehr groß ist. Den werden wir auch brauchen, weil viele Spiele auf uns warten", meint Affengruber.
Alexander Prass freut sich schon auf die Rückkehr der fehlenden Kollegen: "Ich hoffe, es dauert nicht mehr allzu lange. Dann können wir auch in der Breite des Kaders noch mal einen Step machen. Wenn alle fit sind, haben wir eine wirklich geile Truppe beieinander. Das kann wirklich gut werden."
Keine Grenzen im Kopf
Durchaus hilfreich könnte gegen Midtjylland auch der Umstand gewesen sein, dass es für den Großteil dieses Kaders nach dem Vorjahr bereits die zweite Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Europa League ist. Die ganze Angelegenheit ist für die meisten kein Neuland mehr.
"Viele sind nicht mehr dabei gewesen, die noch nie international gespielt haben. Klar hilft es uns, dass wir letztes Jahr schon die Erfahrung gemacht haben und auf dieser Ebene gegen richtig gute Gegner performen durften. Wir haben da auf jeden Fall einen Step gemacht", betont Prass.
Dass Sturm auf die Gruppe bezogen Außenseiter ist, ist kein Geheimnis. Unter Wert will man sich als Underdog jedoch auch nicht verkaufen.
Affengruber: "Uns zeichnet aus, dass wir uns alles zutrauen und keine Grenzen im Kopf setzen. Das hat uns der Trainer auch vor dem Spiel so gesagt. So gewinnt man dann auch solche Spiele."