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Augen auf das "Spiel der Dekade"

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Viel wurde vor dem letzten Spiel der Gruppe G zwischen England und Belgien spekuliert, ob der Gruppensieg erstrebenswert wäre. Dass die Teams acht bzw. neun Änderungen in der Startformation vornahmen, schien ein weiteres Indiz für ein müdes Finale der Gruppenphase.

Adnan Januzaj setzte dem mit seinem Goldtor zum 1:0-Erfolg für die Belgier ein Ende. Die "Roten Teufel" treffen als Gruppensieger auf Japan, England bekommt es im Achtelfinale mit Kolumbien zu tun.

"Das war ein Spiel, das wir gewinnen wollten", sagt England-Trainer Gareth Southgate nach dem Spiel. "Aber das Achtelfinale ist für uns das größte Spiel des letzten Jahrzehnts, also mussten wir dafür sorgen, dass unsere Spieler dafür geschont sind".

Keinen Gedanken an leichteren Weg verschwendet

Liverpool-Jungstar Trent Alexander-Arnold zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir wollten gewinnen, aber wir sind trotzdem unter den letzen 16 und darauf müssen wir uns vorbereiten."

Dass man Gruppenzweiter werden wollte, entkräftet der 19-jährige Shooting-Star. "Darauf haben wir vor dem Spiel nicht geachtet. Wir sind alle enttäuscht, ein Lächeln wird man bei uns in der Kabine nicht sehen." Der Verteidiger schießt nach: "Jeder, der im Achtelfinale steht, hat es verdient. Das sind alles gute Mannschaften."

Eine solche ist auch Kolumbien. "Los Cafeteros" haben sich nach Stolperstart den Sieg in Gruppe H geholt. "Kolumbien hat sich bei der letzten WM unheimlich gut geschlagen und sie haben auch heuer schon gezeigt, dass sie sich von Niederlagen gut erholen können", weiß Alexander-Arnold.

Stürmer Jamie Vardy scheint noch Wissenslücken zu haben, will sich aber gewissenhaft auf den Achtelfinalgegner vorbereiten. "Wir schauen jetzt auf Kolumbien. Wir werden sie studieren und sichergehen, dass wir alle ihre Gefahren kennen."

Eric Dier, der die "Three Lions" als Kapitän auf den Platz führte, kann seinen Frust über die Niederlage nicht verbergen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen und sind enttäuscht, dass wir das heute nicht konnten." Gefehlt hat ihm vor allem die Effizienz: "Ich finde, es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Wir haben einige gute Chancen herausgespielt. Diese hätten wir nutzen müssen, ich glaube das hat heute gefehlt."

Lob für den Gegner hat der Tottenham-Aktuer auch. "Belgien hat viele Spieler mit hoher Qualität und das Spiel wurde durch eine tolle Aktion entschieden." Auch Dier richtet den Blick schon auf Kolumbien: "Es ist schade, dass wir heute verloren haben, aber das Wichtigste ist, dass wir in der nächsten Runde sind."

Southgate: "Das wäre dumm"

Die Rotation war für den Coach der "Three Lions" ein "wichtiges Ziel", um seinen Stammspielern eine Pause zu gönnen und um "anderen Spielern Matchpraxis" zu geben. Er verliere zwar nicht gerne, aber "es gab auch andere Faktoren zu beachten".

"Jeder ist bereit für das nächste Spiel. Es war auch wichtig, diesen Spielern eine Chance zu geben, um sich zu beweisen", so Southgate.

Goalgetter Harry Kane machte sich in der zweiten Halbzeit kurz warm. Der Tottenham-Stürmer musste das ganze Spiel auf der Bank verbringen. Das habe den 24-Jährigen aber nicht gestört, so Southgate. "Er ist brilliant damit umgegangen. Sein Priorität ist die Mannschaft und er hat erkannt was wir vorhatten."

Die Fitness des Kapitäns war für Southgate im Fokus. "Wenn wir Harry Kane 50 Minuten spielen hätten lassen und er einen Schlag abbekommt, dann wären wir dumm", sagt der 47-jährige Ex-Nationalspieler. "Er ist ein Weltklasse-Stürmer und wir wollen, dass er für das Kolumbien-Spiel bereit ist."

Januzajs süßes Novum

Torschütze Adnan Januzaj wurde, wenig überraschend, zum "Man of the Match" gekürt. Der Flügelspieler von Salzburgs Europa-League-Gegner Real Sociedad freut sich über sein erstes Länderspiel-Tor. "Es gibt kein besseres Gefühl", sagt der ehemalige Manchester-United-Legionär. "Ich hoffe, dass noch mehr in der Zukunft dazukommen."

Dass er es in Manchester nicht leicht hatte, weiß der 23-Jährige. Gerade deswegen ist dieses Debüt-Tor noch ein bisschen süßer. "In England stand ich oft in der Kritik und ich wollte den Leuten zeigen, dass ich noch da bin."

Zum Spiel sagt Januzaj: "Wir wussten, dass der Unterschied aus einer Einzelaktion entstehen kann. Es hätte jeder sein können, aber ich bin glücklich, dass es am Ende ich war."

Auch Belgiens Teamchef Roberto Martinez musste sich für seine Mega-Rotation rechtfertigen. Nur zwei Spieler, die gegen Tunesien spielten, waren auch gegen England mit von der Partie. "Ich habe Spieler gebracht, die hungrig auf eine gute Leistung waren", sagt der ehemalige Everton-Coach. "Der Sieg war heute nicht das Wichtigste, die Leistung war das, was zählte. Und die war gut. Wir können jetzt frohen Mutes nach vorne schauen."

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