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Schweiz fehlte "letzter Zwick"

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Die Schweiz muss nach der 0:1-Achtelfinal-Niederlage gegen Schweden die Heimreise antreten. Das Team von Trainer Vladimir Petkovic hätte erstmals seit der Heim-WM 1954 die Runde der letzten Acht erreichen können, stattdessen ist man wegen des abgefälschten Schusses von Emil Forsberg ausgeschieden.

"Wir spielten in Ballbesitz mit zu wenig Tempo. In der zweiten Halbzeit erhöhten wir das Tempo. Aber im Abschluss fehlte der letzte Zwick", analysiert der Teamchef der Eidgenossen.

Emotionslose Schweizer

"Wir gratulieren den Schweden", gibt sich der 54-Jährige als fairer Sportsmann. Seinen Schützlingen attestiert er, nicht mit dem nötigen Biss gespielt zu haben. "Auf unserer Seite fehlten mir die Emotionen. Warum die Emotionen fehlten, ist im ersten Moment nicht einfach zu erklären."

Petkovic führt das auch auf den Gegner zurück, Nachsatz: "Vielleicht hatten wir vor der Niederlage Angst." Von Versagen möchte Petkovic nicht sprechen, aber: "die Partie lief für uns nicht günstig".

Routinier Johan Djorou, der nach der Sperre von Fabian Schär seinen ersten Einsatz des Turniers absolvieren durfte, zeigt sich naturgemäß enttäuscht: "Wir haben alles probiert und hatten genug Chancen, etwas zu machen, aber es hat wieder nicht gereicht. Es ist schwer zu akzeptieren. Das Tor war leider ein abgefälschter Schuss, das muss man akzeptieren, aber es ist ganz bitter."

Der ehemalige HSV-Verteidiger sah in den Eidgenossen die bessere Mannschaft. "Wir haben besser gespielt, wir waren stabil in den Zweikämpfen. Aber manchmal ist Fußball so."

Schweden euphorisch

Die Skandinavier sind nach dem ersten Viertelfinaleinzug seit 1994 auf Wolke sieben. Siegtorschütze Emil Forsberg, gleichzeitig "Man of the Match", ist außer sich vor Freude. "Es war wunderbar, wir haben nicht viele Möglichkeiten bekommen. Zu sehen, was wir erreicht haben, ist wirklich wunderbar. Ich hoffe, in Schweden ist jeder stolz auf uns. Wir haben so viel Vertrauen in das, was wir tun."

Der Leipzig-Legionär ist von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt: "Wenn wir das machen, was wir können, können wir wirklich gut sein".

Das sieht auch Teamchef Janne Andersson so. "Wir haben ein exzellentes Team. Ich bin so glücklich, dass sich das in den Resultaten auswirkt. Wir wissen, wir sind ein gutes Team, wir haben Erfolg und wir konzentrieren uns auf unser Spiel", sagt der 55-Jährige. Auf den Lorbeeren will sich der ehemalige Norrköping-Trainer aber nicht ausruhen. "Ich nehme die Emotionen heute noch nicht auf, ich bin bereits auf die nächste Aufgabe fokussiert."

Torhüter Robin Olsen, der wenig zu tun hatte, sagt: "Wir wussten, dass es schwierig und ein hartes Spiel werden würde. Die Schweiz hat eine starke Mannschaft mit guten individuellen Spielern. Aber wir haben an uns geglaubt und wussten, dass wir in Form sind. Es ist wirklich wunderbar, hier ins Viertelfinale eingezogen zu sein."

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